Kapitel 39

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Izzy POV

Ich machte mich auf den Weg zu meinem Vater. Ich wusste, dass er bereits mit Paul gesprochen hat, aber es schien, als würde er den Ablauf der Mission noch einmal von mir geschildert bekommen. Ich klopfte an die große, weiße Flügeltür. „Si?" „Guten Abend, Vater. Du wolltest mich sehen?"

„Isabella, wie geht es dir? Ich habe gehört, du hast den Schuss abgefeuert." Ich schluckte den Klos in meinem Hals herunter. Ich war die Tochter eines Mafiosi, ich sollte kalt mit der Wahrheit umgehen. „Ja, das habe ich. Und ich komme klar damit." Nein tue ich nicht. Mal wieder habe ich einem Menschen das Leben genommen.

„Setz dich doch." Mein Vater wies auf den Sessel vor sich. Ich kam seiner Bitte nach. „Hör zu liebes. Ich weiß, es fällt dir schwer. Es ist nicht leicht zu töten, deshalb gibt es auch Menschen die das für dich übernehmen könnten." „NEIN." Ich unterbrach ihn. Wenn man eines im Geschäftsleben lernt, dann ist es nie den Boss zu unterbrechen, aber er ist mein Vater. „Nein. Ich kann niemanden engagieren um meine Fehler auszubügeln. Du hattest von Anfang an gesagt, er muss aus dem Verkehr geschafft werden. Ich habe nicht auf dich gehört, wollte ihm eine Chance geben und er wusste worauf er sich einlas. Was wäre ich für ein Mensch, der seine Urteile nicht selber ausführt?"

Ein schmunzeln trat auf seine Lippen. „Das hatte deine Mutter auch immer gesagt. Du bist ihr sehr ähnlich." Tränen schossen in meine Augen. Meine Mutter. Ich hatte sie früh verloren, erinnerte mich nur an die schönen Zeiten, an die Teepartys und die Spiele die wir gemeinsam gespielt haben. „Isabella." Seine Stimme war ganz ruhig. Väterlich. „Ich möchte dass du lernst, was es heißt hier zu arbeiten. Du hast die perfekte Ausbildung genossen. Du bist unglaublich schlau. Aber ich habe dich lange Zeit nicht gesehen, lange Zeit nichts von dir gehört."

„Das könnte daran liegen, dass ich nicht wusste wer du bist. Geschweige denn wer ich bin. Ich bin nicht eine deiner Soldatinnen in deinen kleinen Machenschaften. Ich möchte mein eigenes Leben führen und selber entscheiden was ich tue." Er nickte.

„ja. Das kann ich verstehen. Dennoch bist du eine Santoro, es ist deine Pflicht dieser Familie zu dienen. Ich mache dir einen Vorschlag. Du bist noch eine Weile hier. Du kannst in dieser Zeit tun was du möchtest. Aber wir wissen beide, dass du die Finger nicht aus der ganzen Sache hier raushalten kannst. Sonst würdest du dich nicht so gut mit Paul verstehen. Du wärst kein so wichtiger Bestandteil seiner, wie nennt sich das, Gang." Er hatte Recht. Pauls kleine Machenschaften gaben mir die Möglichkeit mich auszuleben. Ich konnte schießen, kämpfen. Es war ein Adrenalin kick den jeden Tag ich so sehnsüchtig erwarte. Und auch jetzt. Aber ich wollte niemanden verletzen. Nicht so.

„In Ordnung." Ich stand auf und verließ den Raum. Ich ging zurück zu meinem Zimmer. Paul müsste die Akte bereits geholt haben. Ich wusste nicht wieso, aber ich wollte meinem Vater beweisen, wie gut ich war. Und das schon seit langem.

„Da bist du ja endlich." Paul hatte es sich bequem auf meinem Bett gemacht. Die Akte lag neben ihm. „Hast du mich schon so sehr vermisst?" Er rollte nur mit den Augen.

„wer ist dieser Jerome Birré?" Er wedelte mit der Akte herum. Ich schnappte sie mir. „ein netter Franzose, der für den Tot meiner Mutter verantwortlich war. Mein Vater hatte es nie geschafft ihn zu schnappen. Also werde ich es tun."

Paul stand auf. Er war skeptisch. „Und du willst es jetzt schaffen? Weiß dein Vater davon?"

„natürlich weiß er das nicht, aber er meinte, ich habe meinen Freiraum. Ich kann tun und lassen was ich will und nun ja, das ist es was ich will."

„Rache?" Ich nickte. Paul trat mit langsamen Schritten auf mich zu. „und was kann ich für dich tun, um deinem Ziel näher zu kommen, mein kleiner Racheengel?" Ein glänzen lag in seinen Augen. Er hatte Spaß daran, das konnte man erkennen. „Du, mein Lieber, wirst mich begleiten."

Gemeinsam sammelten wir alle Informationen über ihn die wir hatten. Wo er sich oft aufhielt, wie er aussah, mit wem er Kontakt hielt. Ich wollte nicht dass er einfach nur stirbt. Ich wollte dass er leidet. Ich hatte gesehen wie meine Mutter starb und seit ich hier bin, wächst meine Wut nur noch mehr. Mein Vater meinte, ich soll nicht vergessen, dass ich eine Santoro bin, dann soll die Welt nicht vergessen, wer ich bin. Auch wenn dieser Schuss, den ich abgefeuert hatte mir zu schaffen machte, gab er mir dennoch einen Schub von Adrenalin. Ein Gefühl von Kontrolle. Kontrolle über das Leben von anderen.

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(770 Wörter)

-Luftballon20

Isabella **Abgeschlossen**Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum