Kapitel 6

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Paul POV

Was tat sie hier? Ich steckte meine Waffe weg und zerrte sie am Arm. „Hatte ich nicht ausdrücklich gesagt, du sollst Zuhause bleiben?" Die restlichen Männer von Jordan lagen entweder am Boden oder waren bereits geflüchtet. „Ich hab euch euren Arsch gerettet" zischte sie. „Du hast meinen Befehl missachtet." „Dein Befehl war Müll!", sagte sie durch zusammengebissene Zähne. Müll? Will sie mich verarschen? „Und selbst wenn. Wenn ich dir etwas sage, dann hast du es zu tun." Ich zog sie näher an mich heran. „Das war mutig. Aber wenn du das nochmal tust, dann gibt's Konsequenzen." Meine Stimme war nur für sie zu hören. So dicht an ihrem Ohr konnte ich ihren Geruch wahrnehmen. Vanille.

Ich ließ sie los und sah Jordan an. Eine Blutlache hatte sich bereits um seinen Kopf gebildet. Endlich war der Mistkerl tot, auch wenn Vater das wohl nicht so gut finden wird. Ich sah zu Ben. „Missglückter Drogendeal. Schlechtes Ende." Ich nickte. Jordan war ein Drogenboss. Das war Bekannt. Wir verwischten unsere Spuren. Isabella war bereits auf dem Weg zurück nach Hause.

„Du hattest Recht. Sie ist eine gute Schützin", sagte Mike beeindruckt. Er hatte Recht. Genau den Lauf der Waffe zu treffen war schwer, besonders mit einer so kleinen Waffe. Die sind meistens ungenauer. „Glaub mir, das war gar nichts", lachte Elias nur. Ich musste herausfinden, wie gut sie war. Vielleicht könnte sie doch hilfreicher sein als ich dachte.

Zurück am Wagen wartete Aspen immer noch. „Ihr habt echt lange gebraucht. Ich hab einen Schuss gehört. Was ist passiert? Ich dachte heute gibt es keine Toten?" „Es gab Komplikationen." Ben war nicht derjenige der zugab, von einem kleinem Mädchen gerettet worden zu sein. Mir ging es nicht anders.

„Wie auch immer. Es ist Freitag. 69?" Alle stimmten zu. Das 69 ist eine Bar meines Vaters. Er hatte viele Einnahmequellen. Legale und eben nicht so Legale. Ich überlegte. Wir hatten Isabella zu verdanken, dass wir da so leicht rausgekommen sind. Ich nahm mein Handy aus der Tasche und wählte ihre Nummer. Die anderen sahen mich verwirrt an. Nach einigen piepen ging sie ran.

„Paul? Brauchst du wieder meine Hilfe?" Ich mochte den Klang meines Namens aus ihrem Mund.

„Zieh dir was Nettes an und komm zum 69."

„Ach, ich weiß nicht. Ist das ein Dankeschön?" Ihr Ernst?

„Ich geb dir einen aus." Damit legte ich auf. „Gibst du mir auch einen aus?", fragte Elias mit einem Lachen. „Guck auf die Straße."

Im 69 war wie immer viel los. Eine lange Schlange stand schon am Eingang. Wir kamen allerdings ohne zu warten rein. „Stammgäste" versuchte der Türsteher die mürrischen Wartenden zu besänftigen. Aspen hatte sich glücklicherweise noch andere Kleidung mitgenommen gehabt. In Jogginghose und Hoodie wäre selbst er nicht hierein gekommen. Wir gingen zu unserem Stammplatz. Etwas abseits der Menge, nah an der Tür zum Büro der Bar. Viele tanzten und meine Freunde begutachteten die jungen Frauen, die ihnen lüsterne Blicke zuwarfen. Eine schöner als die Andere.

Nach einer guten halben Stunde kam eine junge Frau auf uns zu. „Elegant", sagte ich nur, als Isabella sich zu uns gesellte. Ihr schwarzes Satinkleid war zwar lang, aber wurde durch den langen Schlitz an der Seite aufgebrochen. Auch ihr Rücken war nahezu komplett freigelegt. „Du hättest deinen Türstehern ruhig Bescheid geben können, dass ich komme." „Du hast es doch auch so hier her geschafft", antwortete ich mit einem Lächeln.

Als sie sich neben mich setzte, sah ich etwas Silbernes an ihrem Bein glänzen. Das Bein, welches vom Stoff bedeckt wurde. Ich schob ihn zur Seite und ein gut 15cm langes Messer kam zum Vorschein. Ich sah sie an. Sie kam bewaffnet hier her. Wir zwar auch, aber bei ihr hätte ich es nicht gedacht. „Ach Izzy, wie immer eine kleine Überraschung am Bein", lachte Elias auf. Sie lächelte ihn nur an. „Izzy also." Sie sah mich an. „Wo ist mein Drink, den du mir versprochen hast?"

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(643 Wörter)

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-Luftballon20

Isabella **Abgeschlossen**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt