Kapitel 33

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Izzy POV

Der Umschlag war Braun. Einfach. Ich öffnete ihn und fand einen Zettel vor. Das Papier war schwer, dick. Mit einem Rahmen aus schwarzen Orchideen verziert. Die Lieblingsblumen meiner Mutter.

Isabella.

Ich sagte, ich möchte dich als meine Nachfolgerin. Im Normalfall übernehmen die männlichen Familienmitglieder diesen Platz, doch als meine einzige lebende Nachfahrin wird dir die Ehre zu Teil. Vorher möchte ich mich vergewissern, dass du dazu in der Lage bist. Ich habe bereits einiges von deiner Arbeit in den USA gehört, und das macht mich mächtig stolz. Doch hier ist es etwas anders. Wir werden niemanden jagen. Wir verhandeln. Das was wir tun ist ein Geschäft.

Ich möchte dir einen Auftrag geben, einen den ich eigentlich übernehmen würde. Ein Abgeordneter des Außenministeriums möchte Zoll erheben und die Exportware kontrollieren. Im Anhang dieses Briefes findest du mehr Informationen. Es liegt an dir zu handeln. Es ist deine Entscheidung was zu tun ist und deine Verdienst, was geschehen wird. Du kannst dir die Leute nehmen die du brauchst. Den Zugang zum Server hast du.

Dieser Brief darf das Grundstück nicht verlassen. Wenn der Auftrag erledigt ist, vernichte die Informationen, so wie du es gelernt hast. Ich weiß, deine „Tante" hat dir alles nötige beigebracht.

Enttäusche mich nicht.

S.

Eine Aufgabe, endlich. Ich sah mir die Akte an, die mit in dem Briefumschlag war. Der Abgeordnete war noch jung. Anfang dreißig und hatte eine Frau mit einem kleinen Sohn. Ich las mir die ganze Akte durch. Suchte nach Schwachstellen und fing an, einen Plan auszuhecken.

Ich weiß nicht wie lange ich auf meinem Bett saß und die Akte durcharbeitete, doch irgendwann klopfte es an der Tür. Paul steckte seinen Kopf rein, dann trat er mit einem Tablett vollgepackt mit Gebäck herein. „Du sitzt jetzt schon so lange in deinem Zimmer, da wollte ich nicht dass du verhungerst." Ich legte die Akte zur Seite und winkte ihn zu mir. Die Akte wollte ich nicht vor ihm verstecken. Paul war Teil meines Plans, also brauchte ich es auch nicht geheim vor ihm zu halten.

„Was tust du da eigentlich?" Sein Blick lag au der Akte. „Er klär ich dir später. Kurz gesagt, ich habe einen Auftrag und plane. Heute Abend weißt du mehr. Können wir jetzt essen? Ich habe gar nicht bemerkt wie viel hunger ich habe." Das Gebäck lächelte mich nur förmlich an. Mein Magen knurrte. Bei dem ganzen planen hatte ich glatt vergessen zu essen.

„Dein Vater hatte heute mit mir gesprochen." Paul sah auf seine Hände. Er machte eine lange Pause, er erinnerte mich eher an ein Kind. „Ich denke, ich kenne den Grund warum ich mitsollte." Ich lachte. Dass ihm das erst jetzt auffällt. Daraufhin sah er mich entgeistert an. „Du weißt es?" „Ist es nicht offensichtlich? Ich meine ich bin zwar jetzt nicht so heiß auf ne Zwangsehe, aber ich denke es könnte unsren Familien wirklich helfen. Verbündete zu haben, meine ich. Ein Kartell zu gründen. Ich versuche es meinem Vater noch auszureden, ich meine wir können das ja auch so machen. Unsere Familien sind gute Freunde. Bist du böse?" Pauls Gesicht ließ keine Emotion zu. Wieder diese harte Fassade, hinter die man nicht sehen kann.

„Nein, ich bin nicht böse. Nur nicht begeistert von der Idee. Also von der unserer Väter. Ich meine, du bist wie meine kleine Schwester. Die heirate ich ja nicht." Autsch. Es gab mir einen Stich ins Herz. Ich verstand es nicht wirklich, aber diese Worte ließen mich realisieren, dass ich wohl doch mehr für Paul empfand, als ich dachte. Ich kann ihn doch nicht auf die Weise mögen. Ist das überhaupt Möglich?

„Alles klar bei dir?" Er sah mich prüfend an. Schnell änderte ich meinen Gesichtsausdruck wieder. „ja. Klar. Ich stimme dir zu. Deswegen werde ich an einer Lösung arbeiten."

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(621 Wörter)

-Luftballon20

Isabella **Abgeschlossen**Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon