Kapitel 17

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Izzy POV

Unten angekommen lehnte Ben an einem der schwarzen Jeeps, die ich bereits im Lagerhaus gesehen hatte. „Hast du die Liste?" Ich nickte und hielt den Zettel in die Luft. Ben öffnete mir die Beifahrertür und ich stieg wohlwollend ein. Als er den Motor startete öffnete ich den Zettel und sah mir die Liste an. Fünf Dinge standen darauf. „Lies mal vor", sagte Ben und ich begann zu lesen. „Kaliber 22, 5m Seil, Plan vom Gebäude, Anzüge, Aspen." Das war's. „Was habt ihr bitte vor?", fragte ich voll irritiert. Wollten sie wen entführen? Jemanden knebeln oder sogar foltern? „Lass das mal unsere Sorge sein. Vielleicht hast du Glück und Paul nimmt dich mit." Ben legte den Gang ein und fuhr los.

„Wo bekommen wir die ganzen Sachen her? Und warum wollte Paul überhaupt, dass ich mitkomme?"

Ben atmete einmal tief durch, dann antwortete er leicht gereizt. „Hör auf so viele Fragen zu stellen. Paul will, dass du uns alle kennenlernst, lernst was wir tun. So läuft das immer, wenn wer neu im Team ist. Nur Aspen, er war nicht bei Mike. Aspen ist einfach nicht für Außendienste geeignet." Den letzten Teil schien er eher zu sich zu sagen, als zu mir. „Außerdem könntest du vielleicht eine große Hilfe sein." Eine Hilfe? Was sollte das nun wieder bedeuten?

Wir kamen vor einem Gebäude zum stehen. Bens schwarzes Hemd spannte sich als er die Türe aufmachte, um auszusteigen. Ich tat es ihm gleich und folgte ihm in den Laden. Wir hatten keine Schwierigkeiten die kleine Waffe zu bekommen. Sie passte gerade so in meine Hand. Dann fuhren wir weiter und gingen in einen Handwerker Laden. Ich fühlte mich ein wenig fehl am Platz. Ben und ich trugen elegante Kleidung, ein großer Unterschied zu den anderen Kunden, die hauptsächlich in Jeans zwischen den Gängen auf tauchten. Anschließend holten wir die Anzüge ab. Es war dieselbe kleine Boutique in der ich vor einigen Wochen bereits Pauls Anzug abgeholt hatte. Ich strich die abgearbeiteten Aufgaben durch.

„Wohin jetzt?", fragte ich Ben, immer noch mit einem Stift in der Hand. „Wir fahren zu Felix. Er hat Gebäudepläne von gefühlt jeden Gebäude. Im Handschuhfach ist eine Knarre, du solltest nicht unbewaffnet darein gehen." „Ich bin bewaffnet." Ich zog mein Kleid ein Stück hoch und ein kleines Messer kam an meinem Oberschenkel zum Vorschein. Ben lachte leicht. „Ja, Paul hat mir schon mitgeteilt, dass dich keiner so schnell überraschen kann. Trotzdem. Du solltest mit einer Schusswaffe da rein gehen, auch wenn ich dabei bin." Ich nahm mir also die Waffe und steckte sie in den Gürtel meines Kleides, verdeckt von meinem Trenchcoat. Dann gingen wir zur Tür und Ben klopfte. Nach einigen Sekunden öffnete sich diese.

Eine kleine Frau stand in der Tür. Ihr graues Haar und ihre vielen Falten zeigten, dass sie bereits ein langes Leben gelebt hatte. „Hallo Esmeralda." Ben drückte die Tür weiter auf und drängte sich an der alten Frau vorbei. Ich folgte ihm und nickte der Frau zu.

Im Inneren des Gebäudes liefen wir durch viele Gänge aus Beton. Ben schien den Weg genau zu kennen, er versicherte sich nicht, ob ich hinterherkam. Die Gänge waren schmal und der Boden lies die Augen durch das kleine schwarz-weiße Schachbrettmuster schmerzen. Nach einigen weiteren Metern kamen wir in einen großen Raum. Die Sonne schien hell durch die Oberlichter. Ein kleiner Mann saß in einem weißen Tshirt hinter einem Schreibtisch. Die Wand hinter ihm bestand aus einem Regal mit unzähligen Papieren darin. Links und rechts standen Männer, ihre dunkelgrüne Kleidung erinnerte an Soldaten. Auch ihre Gewehre im Anschlag verrieten, dass mit ihnen nicht zu Spaßen war.

„Ach hallo Ben. Wie ich sehe, hast du eine Freundin mitgebracht." Bens Miene blieb kalt. Er zeigte keinerlei Emotionen. Ich versuchte es ihm gleich zu tun. „Hast du den Plan?" „Aber, aber mein Lieber. Ich dachte wir sind Freunde. Du kannst mich ruhig netter behandeln." Sein Blick glitt erneut zu mir. Die Gier in seinen Augen war deutlich zu erkennen. „Vielleicht möchte mir deine Freundin das Geld geben?" Ich sah Ben an. Er schluckte, unsicher darüber, welche Gefahr dies bürgen würde. „Keine Spielchen, Felix. Ich will nur den Plan, du bekommst dein Geld und dann sind wir weg."

Wieder ein lüsterner Blick auf mich. „Vielleicht lasse ich ja mit mir verhandeln." Der schwarzhaarige Mann legte seinen Kopf zu Seite. „Ich verhandel gerne." Ben warf mir einen herausfordernden Blick zu. Deswegen wollte Paul, dass ich mitkomme. Er hatte mir schon einmal gesagt, dass ich gut verhandeln konnte und bei einem solchen Mann, sollte es mir leicht fallen.

Ich ging ein paar Schritte auf den Mann zu. „Wie viel verlangt ihr?" Meine Stimme klang sanft, dennoch hatte sie etwas Herausforderndes. „5 000. Du musst wissen, an die Pläne heranzukommen ist nicht leicht." Ich stützte mich mit meinen Händen auf seinen Schreibtisch ab. „Ich denke, dir fällt so etwas leicht." Ich blickte zu den Plänen hinter ihm. „1 000." Mein Angebot war deutlich zu niedrig, das war mir bewusst. Felix lachte. „4 000." Ich schüttelte den Kopf. „2 000. Wir können das hier noch den ganzen Tag machen." Ein zuckersüßes Grinsen umspielte meine Lippen.

Felix sah mir in die Augen. Seine wirkten fast schwarz. „Ich mach dir ein Angebot, weil du so nett bist. 2 500 und du bekommst die Pläne." Ich streckte meine Hand aus. „Deal." Wir erhielten die Pläne und gingen zurück zum Wagen. „Das hast du gut gemacht. Ich hätte sie höchstens auf         3 500 heruntergehandelt bekommen. Du solltest wissen, Felix verhandelt sehr gerne." Wir fuhren los und sammelten Aspen auf dem Weg nach Hause ein, Ben erzählte mir, dass das Nesthäkchen wohl noch keinen Führerschein hatte und daher auf die Hilfe von den andren angewiesen war. Wir trafen uns alle im Apartment.

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(948 Wörter)

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

-Luftballon20


Isabella **Abgeschlossen**Where stories live. Discover now