Kapitel 27

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Izzy POV

Die ganze Autofahrt verlief still. Paul redete nicht und ich würde ein Gespräch sicher nicht als Erste beginnen. Auch der Weg zum Apartment war gehüllt in Schweigen. Oben angekommen entschied ich mich direkt in mein Zimmer zu gehen. Ich ignorierte ihn vollkommen. In meinem Zimmer angekommen, suchte ich den Koffer aus meinem Schrank und fing an meine Kleidung hinein zu werfen.

„Mein Vater hat gesagt der Flug geht nächste Woche Freitag, nicht morgen früh."

„Entschuldige, dass ich keine Lust mehr habe, dass mir jeder sagt was ich tun soll. Das jeder immer denkt, er wüsste was das Beste für mich ist. Ich hab da echt keine Lust mehr drauf. Ich werde hier abhauen." Zwei Hände packten meine Schulter und brachten mich dazu aufzuhören.

„Hör zu. Ich weiß das hier ist nicht einfach." Sein Blick wurde intensiver. „Ich kann echt nicht glauben, dass du nicht weißt wer deine Familie ist." Was sollte das jetzt wieder? Ich kenne meine Familie. Ich kenne meine Eltern, ich kenne sogar meine Großmutter.

„Setz dich." Auch wenn Paul mich aufforderte schien er mir nicht zu vertrauen, denn er schob mich sanft zu meinem Bett. Wir setzten uns hin.

„Deine Tante, die , die damals starb, starb durch einen Mord, nicht an einem Unfall." Ich nickte verstehend, das wusste ich mittlerweile. „Sie war auch nicht deine leibliche Tante." Jetzt entwich mir mein Blick. Was sollte das bedeuten? „Deine Eltern, deine Familie, sind genau wie meine. Sie haben dich damals wohl hier her geschickt, zu einer Bekannten, einer Soldatin ihrer Mafia, um dich zu schützen. Ich wusste zwar, dass die Santoros ein Kind haben, aber alle dachten es sei tot, gestorben. Wie es scheint, wussten deine Eltern nur, wie sie dich beschützen."

Ich hielt ihn mit einer Handbewegung an. „Du behauptest also, dass meine Eltern in der Mafia sind? Dass meine Tante nicht meine Tante war? Findest du nicht, das klingt ein wenig weit her geholt?"

Paul lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein, Izzy. Ich kenne deine Eltern, ich durfte sie einmal kennenlernen. Und nein, deine Eltern sind nicht Teil der Mafia, sie sind die Mafia. Und das ist das Problem. Sie sind in Sizilien und dort gibt es noch eine andre Familie oder Gruppe, je nach dem wie du es bezeichnen willst, die sich mit deinen Eltern nicht versteht. Und naja, da kommt es nun einmal schnell zu kämpfen."

Ich sah auf meine Hände. Es ergab so langsam einen Sinn. „Deswegen habe ich den Nachnamen von meiner Tante, oder eben dieser Frau angenommen." „Genau. Die Streitigkeiten haben sich noch nicht ganz gelegt. Ich weiß, dass mein Vater deine Eltern unterstützt. Alte Freunde eben. Er hatte wohl auch immer ein Auge auf dich. Du solltest aber nicht wütend sein, auch wenn ich das verstehe."

Ich sah ihn entgeistert an, war das sein Ernst? „Man hat mich mein ganzes Leben lang angelogen, mich aus allem raus gelassen. Ich habe meine Eltern nicht mehr gesehen, seit ich 12 war. Ich weiß nicht wer ich bin und ja, vielleicht hatten sie einen Grund, aber die ganzen Jahre dachte ich, sie wollen mich nicht, sie lieben mich nicht." Tränen liefen mir über die Wangen. Mein Leben war eine Lüge. Ich dachte meine Eltern würde mich hassen, mich nur los werden wollen. All die Jahre habe ich nichts von ihnen gehört, sie nicht gesehen. Jetzt finde ich die Wahrheit heraus, nach guten 10 Jahren.

„Ich kann mir nur zu gut vorstellen wie es dir geht. Aber ich werde ab jetzt ehrlich mit dir sein." Er legte seinen Arm um meine Schulter, zog mich an ihn, versuchte mich zu trösten. Aber Paul war nie besser gewesen. „Seit wann wusstest du es? Seit wann wusstest du, dass ich nicht Isabella Brown bin? Eine einfache Assistentin?" Ich schob ihn von mir weg. „Seit wann?"

Er atmete tief durch. „Seit mein Vater uns das Foto von deinen Eltern gezeigt hatte. Er bat mich darum es geheim zu halten. Es tut mir wirklich Leid."

„Lass es einfach. Lass mich einfach in Ruhe." Paul stand auf und verließ mein Zimmer.

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(665 Wörter)

So. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

-Luftballon20

Isabella **Abgeschlossen**Where stories live. Discover now