Kapitel 38

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Paul POV

Ich kann nicht glauben, dass sie es tatsächlich getan hat. Sie hat ohne mit der Wimper zu zucken abgedrückt. Vielleicht habe ich sie doch falsch eingeschätzt, ich darf nur nie vergessen, dass sie einer Familie aus Mördern entsprungen ist. Zurück im Auto frage ich sie, ob es ihr gut geht. „Ja." Sie sah aus dem Fenster, sagte kein Wort. Sie musste sich jetzt erstmal mit sich beschäftigen. Den Typen damals hatte sie umgebracht, weil sie musste. Den hier, weil sie wollte. Es hätte sicherlich eine andere Möglichkeit gegeben, auch wenn ich gleich verfahren wäre.

Ich brachte sie nach Hause. Gemeinsam gingen wir in das Büro ihres Vaters. „Der Auftrag ist erledigt. Francesco di Ricci ist tot. Luigi wird neuer Außenminister und morgen werden die Wahlen wiederholt." Mister Santoro nickte. „Danke. Ich wusste dass du es schaffst. Ich bin stolz auf dich." Damit verließen wir das Büro wieder.

Sie brachte das Gewehr zurück und verschwand in ihrem Zimmer. Sie ließ mich vor der Türe stehen. Ich hörte noch wie sie den Schlüssel umdrehte und das Schloss zuschnappte. Ich tat es ihr gleich. Ging in mein Zimmer. Ich wollte mir erst einmal klar werden, was geschehen ist. Für mich sollte das nichts besonderes sein, kein unnormales Vorkommen und dennoch. Sie so zu sehen, eiskalt, es machte mir angst. Ich wusste was in ihr vorgeht. Ich hab gesehen wie sie mit solchen Situationen umgeht.

Es klopfte an meiner Tür. „Sie sollen zum Boss." Ich machte mich auf den Weg. Wie ein kleines Kind stand ich vor ihm. Wartete auf seine Worte. Ob ich irgendwas getan habe, dass ihm nicht passte, ob er wusste, dass ich Izzy von meiner Aufgabe erzählt hatte.

„Du hast meine Tochter auf die Mission begleitet. Wie ist es abgelaufen?" Er wollte nur eine Berichterstattung. Ich gab sie ihm also. Ich erzählte, wie sie erst die Pläne schmiedete. Dass sie verschiedene Möglichkeiten in Betracht zog, sich von den anderen Tipps geben ließ. Wie selbstbewusst ihr Auftreten war und wie sie alles ohne Probleme gemeistert hatte. „Sie wollte ihn nicht umbringen?" Immer noch vernahm ich den italienischen Akzent von Mister Santoro. „Nein. Sie wollte erst eine andere Möglichkeit testen. Ihre Tochter ist keine Mörderin, das sollten sie wissen. Aber sie hat ihn darüber informiert, dass sie ihn töten würde, wenn er nicht kooperiert. Sie steht zu ihrem Wort." Ich schmunzeln zierte sein bärtiges Gesicht. „Wie ihre Mutter. Hat sie geschossen, oder warst du es?" Ich atmete tief durch. „sie. Sie ließ mich nicht." „Wie geht es ihr? Und ich möchte de Wahrheit hören." Noch einmal atmete ich tief durch. „Ich bin mir nicht sicher. Sie meinte sie ist diejenige, die den Schuss abfeuern muss. Es war der erste den sie absichtlich tötete." Ich blickte ihm nicht mehr in seine Augen, sah nur noch auf den Boden. „Sie hat sich verschlossen. Eiskalt. Ich hab sie noch nie so gesehen, als hätte sie keine Emotionen. Ich denke das hat sie mitgenommen." „Gut, danke. Du kannst jetzt gehen."

Ich war auf den Weg, zurück in mein Zimmer, als mir Izzy entgegen kam. Ihr Kopf hoch erhoben, ihre Kleidung dunkel und elegant. „Gut dass ich dich treffe. Ich möchte, dass du mir eine Akte holst. Jerome Birré. Ich sehe dich gleich in meinem Zimmer." Sie ließ mich nicht antworten, ging einfach weiter. Ertrank sie sich jetzt in Arbeit?

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(552 Wörter)

-Luftballon20

Isabella **Abgeschlossen**Where stories live. Discover now