58. Nichts hat sich geändert

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He kissed like he was drowning and I was air
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Shy

Freitag Mittag. Starr lag mein Blick aus dem Fenster von unserem Klassenzimmer. Die Stille durchflutete den Raum, denn wir schreiben einen Mathetest mit dem ich seit zehn Minuten fertig war. Neben mir befand sich ein leerer Stuhl auf dem Avery normalerweise saß, doch diese konnte nach dem Ereignis von gestern Abend, nicht mehr in die Schule kommen.

Nachdem sich Avery wieder einigermaßen beruhigt hatte, haben wir uns eine Stunde nicht unterhalten, sondern saßen einfach auf diesem Dach und schauten beide in den Himmel, als wäre er in dieser Nacht so schön gewesen, wie er zuvor noch nie war. Vielleicht stimmte dies auch, denn die Sterne leuchteten heller und die Wolken hatten sich verzogen, damit wir klare Sicht auf alles, was dort über uns geschah, hatten. Selbst eine Sternschnuppe flog vorbei und Avery sprach ihren Wunsch laut aus.

„Ich wünsche mir, dass du ein wunderschönes Leben lebst, denn du bist die Person, die es in meinen Augen verdient hätte."

Diese Worte nuschelte sie nur vor sich her, doch ihr Blick glitt zu mir und seitdem sie das gesagt hatte, konnte ich nicht mehr über etwas anderes nachdenken.

„Stifte weglegen und legt beim Rausgehen bitte eure Blätter auf meinen Tisch," befahl mein Lehrer und jeder packte wild zusammen, damit sie endlich nach Hause konnten.

„Shy kommst du?" Fragte Ethan mich und schnell steckte auch ich alles in meine Tasche. Mein Blatt platzierte ich gedankenverloren auf dem Pult von meinem Lehrer und mit schnellen Schritten verschwand ich aus dem Zimmer.

Kaum waren wir draußen auf dem Schulhof angelangt, schnappte ich nach frischer Luft und schloss für einen kurzen Augenblick meine Augen.

Ich ließ meinen Blick umherschweifen und er bleibt an einer Person, in der Nähe von den Parkplätzen, stehen. Erstaunt musterte ich die Person und verzog meine Lippen zu einem kleinen Lächeln.

Aiden.

Wie immer lagen seine Haare perfekt gestylte auf seinem Kopf. Die schwarze Lederjacke erschien mir etwas zu kalt für diese Jahreszeit, doch andere Jacken trug er sowieso kaum. Heute hatte er sich Mal für einen grauen Hoodie entschieden, doch seine schwarze Jeanshose durfte dazu nicht fehlen. Aiden stand angelehnt an seinem Auto. Die Hände hatte er in die Hosentaschen gesteckt und sein Blick lag in meiner Richtung. Möglicherweise hatte er mich schon gesehen und somit machte ich mich, gemeinsam mit Ethan, auf den Weg zu dem Auto von meinem Freund.

Je näher wir Aiden kamen, desto nervöser wurde ich. Noch nie hatten uns andere Schüler als Paar gesehen und ich wusste nicht, ob es für Aiden in Ordnung war, gemeinsam gesehen zu werden.

Meine Schritte verlangsamten sich bis ich endgültig zum Stehen kam und meinem Freund in seine blauen Augen starrte. Der Kloß, welcher sich in meinem Hals gebildet hatte, versuchte ich schwer herunter zu schlucken, doch es gelang mir nicht, denn solang Aiden kein Wort von sich gab, wollte die Nervosität nicht von meiner Seite weichen.

Plötzlich zog mich Aiden an meiner Taille zu sich und die andere Hand ließ er unter meine Haare in meinen Nacken gleiten. Ohne darauf vorbereitet zu sein, drückte er seine Lippen auf meine. Zögerlich erwiederte ich den Kuss, doch als Aiden versuchte mich noch ein Stück näher an sich zu ziehen, war es um mich geschehen.

Mein Herz hämmerte gegen meine Brust, dass ich dachte, es würde jeden Moment herausspringen. Alles in meinem Körper fing an zu kribbeln und eine angenehme Gänsehaut bildete sich auf meinen Armen. Nun legte auch ich meine Hände auf Aiden seine Brust und unser Kuss wurde immer leidenschaftlicher. Wir wurden erst durch das Räuspern von Ethan unterbrochen, doch ich blickte diesen nicht an, denn der Ozean, der glänzte wie bei Sonnenschein, zog mich magisch an.

Shy. So wie schüchternWhere stories live. Discover now