18. Ein Abend zu dritt

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I am the human version of tangled headphones.
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Shy

Die Woche fing schon nicht sonderlich gut an.

Seit diesem Samstag verfolgen mich wieder meine Alpträume und dementsprechend trug ich unter meinen Augen fette, lila Augenringe.

In der Schule warfen Avery und Ethan mir nur mitleidige Blicke zu und behandelten mich wie ein rohes Ei, welches jeden Moment zerbrechen könnte.

Auch das Balletttraining war die reinste qual für mich.

Andauernd tuschelte Blaine über mich mit Anastasia und ihren Anhängseln. Das Gegacker werde ich nicht mehr lange aushalten können. Wegen ihnen konnte ich mich deshalb nicht wirklich konzentrieren und bin oft aus dem Tack gekommen. Mr. Roberts hat mich darauf auch schon angesprochen.

      Auch im Boxclub wurde ich von allen, bis auf Aiden, mitleidig betrachtet. Aiden schenkte mir nur zwischen durch ein Blick, doch interessieren tut er sich kein Stück für mich. Vielleicht ist es auch besser so, wenn mich mal eine Person nicht wie ein Ei behandelt, sondern normal zu mir ist.

      Dies alles verfolgte mich nun schon die gesamte Woche. Nun ist Freitag und ich vegetiere in der Schulcafeteria vor mich hin. Das Essen vor mir sieht nicht wirklich appetitlich aus und am liebsten hätte ich es einfach in den Müll geschmissen.

„Das kann so nicht weitergehen Shy. Entweder wir boxen diesem Arsch eine rein oder du reißt dich zusammen und wirst wieder normal," versuchte es meine blauhaarige Freundin und ich zuckte unbekümmert mit meinen Schulter.

Dieser Schlag von Blaine hat mich total aus der Bahn geworfen und ich weiß nicht einmal wieso. Vielleicht weil ich nie damit gerechnet habe, dass ausgerechnet er handgreiflich wird.

„Tränk deinen Frust einfach in Alkohol," versuchte es nun Ethan und mit einem Kopfschütteln zeigte ich ihm, was ich von diesem Plan halte.

     Der restliche Schultag zog an mir vorbei und nun sitze ich in meinem Bett, mit einem Kaffee und einem Buch. Dieser Abend heute gehört nur mir und ich möchte von niemanden gestört werden.

      Vorsichtig murmelte ich mich in meine kuschelige Decke ein und zog diese fast bis zu meinem Mund hinauf. Somit wurde die Luft ein bisschen dünner, doch es gab noch genug um richtig atmen zu können.

      Das Klingeln von meinem Handy riss mich aus meinem Abend für mich allein hinaus. Vielleicht hätte ich es stumm schalten solle. Dann könnte man mich jetzt auch nicht stören.

    Als ich auf mein Handy blickte, zog ich eine Braue in die Höhe. Die Nachricht ist von Ethan.

      E:  Komm zu Avery rüber.

      Augenrollend setzte ich mich in Bewegung. Warum ich da überhaupt hingehe, weiß ich nicht. Das ich nur eine schwarze Legging und einen braunen Strickpullover anhabe, interessierte mich in diesem Moment das erste Mal nicht.

      Schnell machte ich mich auf den Weg zu dem blauhaarigen Mädchen und vor der Haustür kam ich zum Stehen. Avery grinste mich breit an, denn sie wartete auf mich an ihrer geöffneten Haustür.

Shy. So wie schüchternWhere stories live. Discover now