43. Der Anfang vom Ende

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You were the hardest lesson I ever had to learn
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Shy

Das schwarze Auto von Aiden fuhr vor das Tor und mit grimmiger Miene stieg ich in den Pkw. Keiner von uns sagte ein Wort und die Stille wurde nur von der Musik im Radio gefüllt. Das Lied, welches vor sich her dudelte, empfand ich als schrecklich, da es meinen Musikgeschmack weit verfehlt hat. Somit verschlechterte sich meine Laune ein Stück mehr.

„Warum bist du einfach gegangen?" brach Aiden die Stille und ich schaute zu ihm. Sein Blick lag konzentriert auf der Straße, doch irgendwie sah er nachdenklicher als sonst aus.

„Ich habe keine Lust mehr auf dieses Hin und Her. Immer bin ich da, wenn du mit deinem Finger schnippst und dann lässt du mich wieder fallen. Macht es dir eigentlich Spaß mit mir und meinen Gefühlen zu spielen?" zickte ich ihn an und die Worte kamen lauter über meine Lippen als vorhergesehen. Sofort bereute ich, dass ich ihm das gesagt hatte.

„Nein macht es mir nicht," brummte er und an einer roten Ampel drückte er zu stark auf die Bremse, weswegen es einen Ruck im Auto gab. Meine Haare flogen mir dabei in mein Gesicht und ich versuchte sie verzweifelt nach hinten zu streichen.

Den restlichen Weg schwiegen wir uns weiter an, bis Aiden das Auto parkte und ausstieg. Hinter sich knallte er die Tür so stark zu, dass ich dachte, er hätte diese nun endgültig kaputt gemacht. Genervt stieg auch ich aus seinem Auto aus und erkannte sofort wo wir waren. Sein Lieblingsort an den er mich bis jetzt nur einmal mitgenommen hat. Der wunderschönste Aussichtspunkt den ich je gesehen hat, bloß ist es noch nicht so dunkel. Deswegen konnte ich die Lichter der Stadt leider nicht beobachten.

      Mit langsamen Schritten gesellte ich mich zu Aiden und musterte ihn. Zwischen seinen Lippen steckte eine Zigarette und in seinen Augen funkelten verschiedene Gefühle, die ich nicht deuten konnte.

      „Ich stoße dich ab, weil du etwas besseres als mich verdient hast," nuschelte er und blies den grauen Rauch von dem giftigen Stängel aus.

      „Aber was ist, wenn du für mich das Beste bist?" Nun erwiderte er meinen Blick und seine Mundwinkel zuckten etwas in die Höhe. Eigentlich hatte ich vor ihn anzuschreien, ihm zu sagen, wie scheisse er sein kann, zu weinen, ihn zu schlagen oder das alles zu beenden, doch alles lief ganz anders.

      Das gewohnte Kribbeln in meinem Körper verstärkte sich um das Doppelte. In meinem Kopf herrschte ein Chaos an Gedanken und diese verhinderten es mir, einen klaren Kopf zu behalten. Hitze stieg in meinem Körper auf, doch nicht aus Scham, sondern weil ich seine Nähe genieße. Zum ersten Mal schlug mein Herz schneller bei ihm und in meinem Herzen fühlte es sich an, als wäre der leere Platz endgültig von Aiden belegt wurden.

      Bin ich nur noch in ihn verliebt oder bin ich dem Abgrund zur tiefsten Liebe, die ich für ihn empfinden könnte, nun den größten Schritt entgegengekommen? Es fühlte sich an als stehe ich vor der endlosen Tiefe und es fehlt nur noch ein Windhauch, damit ich in diese springe.

      „Du kannst deine Gefühle für mich nicht für immer verstecken. Lass sie zu Aiden," kaum hatte ich meinen Satz beendet, drehte ich mich zu ihm und legte meine Arme um seinen Nacken, doch ich hatte nicht vor, meine Lippen auf seine zu drücken. Selbst wenn ich dies am liebsten getan hätte. Viel lieber zog ich ihn zu mir und umarmte ihn, denn mir schien eine Umarmung viel sinnvoller in diesem Moment. Nachdem Aiden den ersten Schock von meiner Umarmung verarbeitet hatte, legte auch er seine starken Arme um meinen zierlichen Körper, damit er mich noch ein Stück näher an sich ziehen konnte. Sein gewöhnlicher Duft stieg in meine Nase und ich wollte ihn noch näher bei mir haben.

Shy. So wie schüchternWhere stories live. Discover now