49. Das schönste und giftigste Gefühl

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I'm still hoping it's you and me in the end
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Shy

Mit einem mulmigen Gefühl in meinem Magen setzte ich mich auf das Sofa in Aiden seinem Wohnzimmer. Er setzte sich neben mich. Damit ich ihn besser ansehen konnte, drehte ich mich ein Stück und legte dabei meine Beine auf das Sofa, da die Position sonst zu unbequem wäre.

„Du wolltest reden," erinnerte ich Aiden, denn er starrte bloß gedankenverloren auf den Boden als würden dort die Wörter liegen, die er gerne sagen würde.

„Es tut mir leid, dass ich einfach gegangen bin, aber ich habe es nicht mehr gepackt," fing er an zu sprechen und legte dabei seinen Kopf in den Nacken.

„Was hast du nicht gepackt?"

„Alles. Mein Leben ist ein großes Chaos und ich wollte das zwischen uns eigentlich nicht," er lachte leise, doch in mir brach etwas zusammen. Ein Eck von meinem Herzen brach von dem Rest weg und als es aufkam, zerplatzte es in tausend Einzelteile. Dazu fühlte es sich an als hätte jemand zusätzlich darauf getreten, um sicher zu stellen, dass das Teil auch wirklich endgültig kaputt war. In meinem Magen starben die Schmetterlinge und eine Übelkeit überkam mich. Mit einem Mal sammelten sich Tränen in meinen Augen und am liebsten hätte ich all meine Gefühle herausgelassen.

Ohne zu zögern sprang ich von dem Sofa auf und stampfte in die Richtung der Haustür, doch eine Hand umfasste mein Handgelenk und zog mich zurück, bevor ich die Möglichkeit hatte zu flüchten.

„Jetzt warte doch."

„Nein Aiden, ich warte nicht. Wenn du nur mit mir sprechen möchtest, damit du mich kaputt machen kannst, dann lass es einfach. Es ist ok für mich, ich werde einfach so tun als würdest du nicht existieren oder als hätte ich dich nicht gekannt, denn dann wird es mir bestimmt einfacher fallen. Was ich aber nicht verstehe, dass du deiner Mutter erzählt hast, wir wären zusammen, denn anscheinend ist es für dich der größte Fehler überhaupt gewesen. Du bist so ein Arschloch Aiden!" schrie ich ihm entgegen und die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg aus meinen Augen. Aiden sein Griff um mein Handgelenk lockerte sich und ich entriss ihm meine Hand, denn die Stelle, die er berührte, fing an zu kribbeln und zu brennen als hätte ich mich an ihm verbrannt.

Aiden war das schönste und giftigste Gefühl zugleich.

Enttäuscht sah ich ihm in die Augen, doch er starrte hoffnungsvoll auf den Boden. Über seine Lippen gelang kein Wort mehr und aus diesem Grund verließ ich dieses Haus ohne ihm für immer Tschüss zu sagen.

Die Hoffnung von meinem für immer war somit zerplatzt. Der Heimweg fühlte sich länger an als sonst und den ganzen Weg konnte ich keine Träne mehr vergießen. Mein Körper fühlte sich von meiner Seele verlassen an, als hätte sie keine Kraft mehr weiter zu kämpfen und nach vorne zu blicken. Jeder Schritt fühlte sich schwer an.

Erst als ich es geschafft hatte bis zu meinem zu Hause und ich meinen eigenen Palast, mein Zimmer, betrat, fingen die Gefühle an auf mich einzuschlagen.

Einmal in meinem Leben hatte ich mich verliebt und das in die falsche Person. Für diesen Menschen wäre ich durch die Hölle gegangen und das immer, wenn man mich darum gebeten hätte, doch diese Person wäre für mich nicht einmal zehn Meter gelaufen.

Meine Tränen waren nach zwei Stunden aufgebraucht und ich lag regungslos in meinem Bett. Nur meine kleine Schwester war im Haus, doch nachdem ich sie angeschrieen hatte, dass sie verschwinden sollte, kam sie nicht mehr in mein Zimmer.

Ich vernahm das leise Klicken meiner Zimmertür, wenn man diese aufmachte und das Bett senkte sich hinter mir. Mich interessierte es nicht, welcher Mensch dort saß. Um ehrlich zu sein, interessierte ich mich für nichts mehr. Dieses Leben hatte sich noch nie so unwichtig angefühlt wie jetzt.

„Du hast mich nicht aussprechen lassen," ich vernahm hinter mir die tiefe Stimme von Aiden, doch wollte mich nicht umdrehen, denn ich konnte ihm nicht in sein Gesicht blicken ohne zu weinen.

„Ich habe mich Hals über Kopf auf das zwischen uns eingelassen ohne einen klaren Kopf zu haben, aber weißt du woran das lag? Weil ich mich schrecklich in dich verliebt habe und ich dachte, ich könnte ohne dich nicht mehr überleben. Als ich die Stadt verlassen habe, habe ich gemerkt, dass ich ohne dich in meinem Leben nicht mehr überleben könnte. Noch nie habe ich mich zu einem anderen Menschen so hingezogen gefühlt wie zu dir und nein, ich sage diese Dinge nicht, damit ich dich rum bekomme, sondern weil du mir wirklich etwas bedeutest. Bloß so wie ich dir mit deinen Gefühlen und Gedanken Zeit lasse, musst du mir Zeit lassen zu akzeptieren, dass ich für dich Gefühle habe, denn ich dachte, ich würde so etwas nie wieder fühlen können."

Tränen strömten aus meinen Augen während er mir das Alles gestand und ein lautes Schluchzen entfleuchte meiner Kehle. Habe ich nicht gedacht, dass ich all meine Tränen aufgebraucht hatte? Anscheinend war es nicht so, denn ich weinte bitterlich und es war kein Ende in Sicht. Nach einiger Zeit legte Aiden sich neben mich und zog mich eng an seine Brust.

„Ich bereue meine Entscheidung nicht Shy, aber ich hätte mir für dich etwas besseres gewünscht," flüsterte er in mein Ohr. Meine Hand wanderte zu meiner Stirn und ich rieb mir meine Schläfen, denn ich dachte, dass ich so wieder klare Gedanken fassen könnte.

„Aber du bist das Beste für mich," nuschelte ich in meine Kissen hinein und weitere Tränen rannten meine Wangen hinunter. In meinem Magen fühlte es sich an als würden zehn Messer nacheinander auf mich einstechen und mit jeder Sekunde wurde mir schwindeliger. Zu meinem Glück lag ich auf meinem Bett, sonst hätte ich mich schon längst einmal setzten müssen, weil mein Kreislauf nicht mehr mitgespielt hätte.

Irgendwann hatte ich die Zeit vergessen und nur die Dunkelheit Draußen zeigt mir, dass es mittlerweile schon spät am Abend sein musste. An meinem Ohr hörte ich ein gleichmäßiges Atmen und diese Töne beruhigten mich ein wenig. Vorsichtig wischte ich mir die getrockneten Tränen aus meinem Gesicht und drehte mich auf die andere Seite, damit ich Aiden in sein Gesicht schauen konnte. Seine Augen waren geschlossen und zwischen seinen Lippen war ein Spalt geöffnet. Behutsam legte ich meine Hand auf seine Wange und langsam öffnete Aiden seine Augen. Ein strahlendes Blau leuchtete mir entgegen und automatisch musste ich lächeln, obwohl mir nicht nach glücklichen Gefühlen zu mute war.

„Können wir es bitte versuchen?" Fragte ich ihn und nun umfasste er meine Hand, die auf seiner Wange lag, mit seiner. An meinen Fingern spürte ich eine angenehme Wärme und rutschte weiter zu Aiden, denn sein gesamter Körper strahlte eine Hitze aus.

„Wir müssen uns beiden mit verschiedenen Dingen Zeit lassen, aber ich möchte es unbedingt mit dir versuchen Shy. Momentan bist du der einzige Mensch, bei dem ich mich wirklich wohl fühle und das gebe ich jetzt nicht auf."

Plötzlich drückte er seine Lippen auf meine und mein Körper fühlte sich nicht mehr so leer an. Ich konnte wieder etwas spüren und Aiden machte mich damit wirklich glücklich. In diesem Moment hoffte ich wirklich, dass das zwischen uns für die Ewigkeit hält.

 In diesem Moment hoffte ich wirklich, dass das zwischen uns für die Ewigkeit hält

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Shy. So wie schüchternWhere stories live. Discover now