33||Ich liebe euch

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Ich streiche ihr eine verirrte Strähne aus dem Gesicht, als ich sie vorsichtig in meinem Bett ablegte. „Ich liebe dich.", flüstere ich und küsse ihre Stirn. Mit meiner Decke, Decke ich sie zu und sehe noch eine Weile in ihr schlafendes Gesicht. „Ich wäre dir dankbar, wenn du Naru beschützt.", ich seufze, als mir ihr Satz wieder durch den Kopf Schoss. Sie denkt immer nur an andere, aber es ist unser Sohn, er hat Vorrang.

„Ich werde euch beschützen.", verspreche ich. Ich verspreche auch, dass es nie wieder zu so einem Vorfall, wie vor drei Jahren kommen muss. Ich werde dafür sorgen, dass es den beiden gut geht und, dass wir die Zeit, die wir verloren haben, wieder aufholen. Aber dieses Mal wirklich. Plötzlich geht die Tür auf und ein kleiner Kopf lugt hervor. „Mama?", sanft lächle ich und gehe zur Tür. „Kannst du mich schlafen?", frage ich Naru, der sich vor mir stellt. Er schüttelt seinen Kopf. „Ich habe Mama vermisst, wo Mama?"

Er sieht aus, als würde er gleich anfangen zu weinen. „Komm her.", ich breite meine Arme aus, damit er in meine Arme springt und ich ihn hoch heben kann. Keine Sekunde vergeht und ich habe ich in meinen Armen, also zeige ich ihn seine schlafende Mutter. „Mama schläft.", flüstert er überrascht und krallte seine Hände in meinem Shirt. „Wollen wir auch schlafen gehen?", ich schaue in seine Augen, die meine ähneln.

Er nickt hastig. „Okay.", ich lächle und gebe ihm einen Kuss an die Schläfe. Er lacht. „Mama macht auch!", erzählt er mir mit einem breiten Grinsen. Ich lege ihn neben Y/N und decke auch ihn zu. „Papa.", er klopft neben sich, auf die noch freie Fläche. „Kuscheln.", nuschelt er leise und zieht die Decke etwas hoch, als wäre es ihm peinlich. Ein Lächeln schleicht sich auf meinen Lippen, als würde ich den widerstehen!

Ich lege mich neben ihm, damit er zwischen mir und Y/N liegt, die noch immer schläft. Und dieses Mal sieht sie nicht so aus, als würde sie ein Alptraum verfolgen. Ihre Gesichtszüge sind sanft und friedlich, wie der Frühling. „Hab dich lieb.", flüstert Naru und krallt seine Hand in meinem Shirt. Vorsichtig lege ich einen Arm um ihn. „Ich ...", ich halte kurz inne, weil es noch ungewohnt ist und ich mir dennoch der Sache sicher bin, ein Vater für ihn zu sein.

„Ich habe dich auch lieb und deine Mutter auch.", mit einen sanften Kuss auf die Stirn verspreche ich ihm alles. Er kichert leise. „Mama und Papa.", haucht der kleine und scheint schon zu dösen. Auch ich bemerke, wie mich allmählich die Müdigkeit zu übermannen droht. Und zum ersten Mal, in den letzten drei Jahren, schlafe ich sorglos und friedlich ein, mit den wissen, dass sie morgen noch Dasein werden.

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„Alles Gut?", frage ich mein Mädchen, die unsicher auf das Haus vor uns sieht. Ihre Unterlippe bebt, während sie unseren Sohn trägt. „Ich weiß nicht.", flüstert sie. „Wir können auch wieder umdrehen.", vorsichtig lege ich meine Hand auf ihren Rücken. „Nein.", sie schüttelt ihren Kopf, sich der Sache sicher.

Sie hat einfach nur Angst, dass ihre Mutter sie hassen wird. „Soll ich Naru nehmen?", ich stelle mich ihr gegenüber. Zaghaft nickt sie und gibt mir Naru, der mich angrinst. „Papa!", er kichert und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Y/N wischt ihre verschwitzten Hände an ihrer Kleidung ab und klingelt, nach langem Zögern. Sie atmet gepresst aus. „Mikey.", ihre Stimme zittert leicht und sie greift nach meiner freien Hand, weswegen ich bemerke, wie sehr sie zittert.

Ich drücke ihre Hand, um ihr zu signalisieren, dass ich da bin, wenn etwas sein sollte. Die Tür geht auf. Die Augenringe sitzen tief und die Haut blas, wie Schnee. „Hallo, Mama.", sagt Y/M leise und vorsichtig. Die Augen ihrer Mutter weiten sich und füllen sich mit Tränen. „Bist du das wirklich?", sie tritt hervor und hebt ihre Hände, um das Gesicht ihrer Tochter zu umfassen. „Y/N.", ihre Tränen kullern ihre Wangen hinab und sie umarmt ihre Tochter, die sie seit drei Jahren nicht mehr gesehen hat.

Sie umarmen sich so fest, dass man meinen könnte, der Boden reißt unter ihnen ein. „Wo warst du, liebes?", krächzt ihre Mutter und sieht ihre Tochter erneut an. „In Sicherheit.", murmle ich. Sie ist sich dessen bewusst, dass sie nicht ins Detail gehen sollte, weil ihre Mutter nur noch mehr weinen wird. „Mama, ich muss dir jemanden vorstellen."

Y/N macht einen Schritt zurück. „Wen denn?", erst Bleibt ihr Blick noch bei ihrer Tochter hängen und dann sieht sie zu mir und Naru. „Mama, warum du weinst?", Naru streckt seine Hand nach meinem Mädchen aus. Auch Y/N hat Tränen in ihren Augen. „Das ist Naru, mein ... unser Sohn.", sie ergreift die Hand ihres Sohnes. „Euer Sohn?", ihre Mutter wirkt überrascht und sieht ihren Enkel an. Ihre Gesichtszüge werden weicher.

„Wie alt ist er?", fragt ihre Mutter sie. „Zwei.", antwortet Y/N. „Es tut mir leid, ich hätte bei dir sein sollen.", ihre Mutter bricht erneut in Tränen aus. Aber mein Mädchen nimmt sie in ihren Armen. „Ich war nicht alleine und ich hatte auch Hilfe.", sagt sie, aber lässt bewusst aus, dass die hintergangen wurde.

„Kommt rein, wollt ihr Kaffee?", sie tritt beiseite und lässt uns Eintritt in ihr Haus. „Hat ... Papa mal nach mir gefragt?", Y/N schaut sich in dem Wohnzimmer um. Es wirkt erdrückend. „Nein ... Ja, doch. Ein paar mal, bis er es selbst aufgegeben hat.", antwortet sie. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht.", ihre Mutter setzt sich auf die Couch. „Es tut mir leid.", entschuldigt sich Y/N und erneut möchte ich ihr sagen, dass sie sich nicht zu entschuldigen braucht.

„Aber ich möchte von vorne anfangen, auch wenn das zu viel verlangt ist. Ich habe allen weh getan und Mikey sogar unser Kind, und wo ich mich aufhalte verschwiegen.", sie fühlt sich schuldig und wahrscheinlich denkt sie, dass sie sich bei allen entschuldigen muss, bis der Tod uns scheidet.

𝐓𝐡𝐞 𝐬𝐡𝐢𝐧𝐞 𝐢𝐧 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐞𝐲𝐞𝐬Where stories live. Discover now