22||Eine Nacht

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„Du willst sie nicht sehen?", fragt Izana dem an seinem Hörer. Er seufzt enttäuscht und legt den Hörer beiseite. „Tja, dann müssen wir dieses Meeting ohne sie führen.", er grinst und setzt sich an dem großen, runden Tisch, an dem wir alle längst platziert sind. „Sie?", frage ich mit gehobener Braue. Izana winkt ab und geht nicht auf die Frage ein, was ihn misstrauischer macht. „Also.", er faltet seine Hände ineinander.

„Ihr seid früher da, als geplant.", jetzt lehnt er sich zurück. „Euer Auftraggeber, wollte unseren Auftraggeber töten.", sagt Kenny. „Yokohama gehört mir.", Izana's Blick verdunkelt sich und wir wussten, dass er mit dem Geschwafel kommt. Aber er hat recht. Wir hätten diesen Auftrag nicht annehmen sollen, da er in Yokohama ist und somit im Gebiet von Izana. „Aber ich sehe darüber hinweg, schließlich habt ihr meine treuen Untergebenen am Leben gelassen."

Hätten wir die drei nicht erkannt und getötet, wären wir wohl demnächst in einem Krieg verwickelt. Aber da wir erst gewartet haben, leben die noch. Aber im Kopf ist mir der Kapuzen-Typ geblieben. Sein Körper war klein und wirkte zierlich, da fragte ich mich, ob es nicht auch eine Frau sein könnte, die unter dem schwarzen Umhang versteckt war. Und dann kam dieser blöder Gedanke, dass es mein Mädchen sein könnte, aber der Gedanke zerfiel sofort.

Es kann nicht möglich sein, dass sie hier ist und das die ganze Zeit über. Wir hätten es bemerkt. „Es ist spät und ihr seid sicher erschöpft.", Izana reibt sich seinen Nasenrücken. „Das wird ihr zwar nicht gefallen, aber was soll's.", murmelt er. Wer ist sie? Von wen spricht der weißhaarige ständig? Wer ist es, der uns hier nicht erwünscht? „Ich stelle euch ein Apartment zu Verfügung, morgen besprechen wir denn das, wofür ihr hier seid."

„Und warum nicht jetzt?", genervt funkelt Keisuke ihn an. „Weil ich heute viel zu tun hatte.", entgegnet Izana und steht von seinem Stuhl auf. „Morgenfrüh um acht, bei 'nem Frühstück." „willst du uns auf den Arm nehmen? Bei 'nem scheiß Frühstück?! Wir wärs noch mit 'nem Kaffeekränzchen?", faucht Keisuke. „Baji!", zischt Kenny, damit er wieder zur Vernunft kommt.

Ich mag diesen Ort nicht. Dieser Ort versprüht irgendwas ungutes und doch gibt es etwas gutes, dass diesen Ort akzeptabel wirken lässt. „Kakucho sag ihr Bescheid, dass sie morgen ihren letzten Auftrag hat. Danach hat sie eine Woche Ruhe.", beauftragt er seinen Kompanien, der sich dazu bereitstellt los zu watscheln um ihr Bescheid zu geben. „Hier ist die Akte, Du wirst sie morgen um sechs begleiten."

Kakucho rauft sich seine Haare, ehe er seufzt und nickt. „Informationen sind rausgesucht und stehen da drinnen.", Izana reicht ihm die Akte. Heißt es, dass ich recht habe, mit der Annahme, dass der von vorhin eigentlich eine Frau ist? „Ihr lässt eine Frau morden?", erhebe ich meine Stimme. Izana grinst. Ich balle meine Hände zu Fäusten. Es sollte mir egal sein, was er tut und wen er morden lässt. „Ihr nicht?"

„Echt Widerlich.", murmelt Kenny und sieht sich im Apartment um. Nicht wegen des Apartments, sondern wegen Izana. Obwohl er etwas von uns haben will, lässt er sich Zeit. Es nervt mich. Er nervt mich. Denn die Zeit, die ich hier verschwende, hätte ich mit der Suche nach meinem Mädchen verschwenden können.  „Und die Hälfte von uns, muss sich mit der Couch rumschlagen.", Keisuke setzt sich auf die große, graue Couch.

„Besser als der Fußboden.", erwidert Nahoya und setzt sich neben ihn. „Stimmt schon. Dennoch habe ich echt keine Lust die Nacht hier zu verbringen.", murmelt Sanzu, der sich an einem Schrank lehnt. Takashi nickt zustimmend und setzt sich an die Kante der Couch. „Ich werde Emma Bescheid sagen, sonst macht sie sich sorgen.", sagt mir Kenny Bescheid und greift sofort nach seinem Telefon.

Chifuyu wird auf sie aufpassen, da er der nächstbeste ist, den wir vertrauen und auf Takemichi's Freundin passt der Zwilling von Nahoya auf. „Ich frage mich, wer diese Frau ist.", Keisuke lehnt sein Kopf auf die lehne und stößt Luft aus. „Die Person, die vorhin den Rücken zu uns gedreht hatte.", spricht Kenny mein Gedanken laut aus. Auch die anderen scheinen sich diesen Reim gemacht zu haben. Männer können auch klein und vielleicht zierlich sein, aber diese Person schien Kraft zu haben, dass sie es mit einem, fast über ein Meter neunzig großen, Mann aufnehmen kann.

Auch uns hat es überrascht, als mit mal die Haitanis vor uns standen und diese fremde Person. Wir haben gehört, dass Izana ein verstecktes Talent besitzt. Aber es waren Gerüchte und kaum einer bekam dieses Talent zu Gesicht, außer die Mitglieder selbst und die längst Toten. „Aber viel wichtiger ist erst einmal, dass wir verhindern, dass er Shibuya einnimmt.", ich nicke und stimme Takashi zu. Zu verhindern, dass Izana mehr Macht bekommt, ist die zweit hohe Priorität. Aber das erste, um das wir uns kümmern werden.

***

„Guten Morgen.", begrüßt uns Izana, der bereits an einem gedeckten Tisch sitzt. Alle möglichen Leckereien befinden sich auf diesen Tisch. Dennoch sollte man befürchten, dass es vergiftet ist. Bei Izana weiß man das nicht, er hat viele Tricks. Besonders die Tricks, um jemanden um den Finger zu wickeln und schlussendlich die Fäden in der Hand zu behalten. „Du siehst schrecklicher als gestern aus, Mikey."

Ich erwidere nichts und setze mich nur. Er lacht und beugt sich über den Tisch. „Greift zu.", sagt er, aber keiner wagt es sich, auch nur ein bisschen, von diesem Büffet zu nehmen. Vielleicht denken sie so wie ich. Vielleicht haben sie auch kein Hunger. Ich weiß nicht was in ihren Köpfen durchgeht, aber ich weiß, dass sie Izana die Pistole an seinem Kopf platzieren und ihn sein Leben aushauchen werden, wenn er nicht allmählich beginnt zu erzählen, was er von uns will. Bei ihn gibt es nämlich immer ein scheiß Haken.

„Ich sehe schon.", er nimmt ein Tayaki zur Hand. „Dann werde ich nicht um den heißen Brei reden.", er nimmt ein Bissen und sieht uns alle gespannt an, ehe er grinst. „Ich habe etwas, dass ihr sicher haben wollt."

𝐓𝐡𝐞 𝐬𝐡𝐢𝐧𝐞 𝐢𝐧 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐞𝐲𝐞𝐬Where stories live. Discover now