17.November 2011

31 7 0
                                    

Akaashi POV

Natürlich kann ich es nicht abstreiten, dass ich gegen diesen Geburtstag von Kuroo gewesen bin, allerdings hatte der Schwarzhaarige mich eines Besseren belehrt, indem es nicht wie so oft ein Besäufnis wurde, sondern er stattdessen auf das Kagurazaka Bakeneko Festival wollte. Dieses ist ein Katzenfestival.

Viele Kulturen auf der ganzen Welt glauben seit Jahrhunderten, dass Katzen mystische Kräfte besitzen und auch bei uns in Japan ist dies keine Ausnahme. Die Bakeneko ist eine Dämonenkatze, eine übernatürliche Kreatur, welcher einem Yokai sehr nahekommt.

An diesem Tag steht der Spaß im Vordergrund. Es gibt unterschiedliche Katzenveranstaltungen, darunter Straßenaufführungen, Tänze, Katzenkostüme, sowie Essens- und Getränkestände.

Gegen frühen Mittag gehen wir in die Innenstadt, wo es anfangs noch recht ruhig zugeht.

Kuroo hatte man an diesem besonderen Tag in ein schwarzes Katzenkostüm gesteckt, was unter normalen Umständen vielleicht lächerlich gewirkt hätte, jedoch fiel dieser damit hier nicht auf. Eher waren wir die wenigen, welche die Blicke auf sich zogen.

Tsukishima wirkte entspannt und doch sah er das ganze mit einer Art Skepsis. Man konnte sehen wie er sich wahrscheinlich, genau wie ich, sich fragte, worauf er sich da schon wieder eingelassen hat.

Es ging ihm heute gut, vor etwa einer Woche hatte er sich eine leichte Grippe eingefangen und musste das Bett hüten, damit es nicht schlimmer wurde, doch schien ihm diese jetzt nichts mehr auszumachen. Somit es noch schwieriger wurde, seine Mutter zu diesem Ausflug zu überreden, muss ich, denke ich, nicht weitererzählen.

Zusammen schlendern wir mit einer kleinen Gruppe die Straße entlang, laufe dabei an verschieden Läden vorbei. Das Stimmenwirrwarr nimmt mit jedem Meter immer mehr zu und leise Musik zwängt sich ihren Weg zu uns hindurch.

„Das wird bestimmt sehr witzig", höre ich Bokuto neben mir sagen.

„Ich finde", meint dann Kuroo und verschwindet kurzerhand in einem kleinen Laden. Verdutzt schauen wir diesem hinterher. Nach einer Weile kommt er mit einer kleinen Tüte wieder raus, grinst uns an und hält uns dreien einen Haarreif mit Katzenohren entgegen. „Nekotag ist Nekotag. Und da ich heute Geburtstag habe, möchte ich, dass ihr die hier tragt."

„Ähm... ich denke nicht", sagt Tsukishima und schaut diesen angriffslustig an.

„Die hier sind für dich Browl", hält er dem Angesprochenen einen Haarreif mit grauen Ohren entgegen. Ich ahne Schlimmes. „Und die sind für dich", sagt er dann zu ich und mir erhalte einen ähnlichen Haarreif wie Bokuto seiner es war. „Dieser hier", mit diesen Worten holt er einen schwarzen Haarreif mit riesigen Plüschohren aus seiner Tüte „sind für meine Lieblingskrähe, damit diese mal etwas süßer wirkt. Das würde dir gewiss stehen, mein Kitten", zwinkert er.

Ohne weitere Worte setzt sich Tsukishima das Teil auf den Kopf und seufzt.

Am Straßenrand steht ein Mann mit seiner Gitarre an der Hand und vor diesem hat sich schon eine kleine Traube an Menschen versammelt. Nach einer Weile des Zusehens ziehen wir vier weiter. Tsukishima geht schweigend neben Kuroo her, während dieser ihn gerade zu einem Fotoautomaten drängt und ihm in diesen verschwindet.

„Tsukki wird ihm die Augen auskratzen, oder Akaashi?", schaut die Eule mich fragend an. „Sehr wahrscheinlich", grinse ich und male es mir schon aus, wie zerkratzt Kuroo rauskommt. Doch entgegen meinen Erwartungen kommen die beiden auf uns zu und halten uns einige ihrer Fotos entgegen.

„Siehst du wie süß du aussehen kannst?"

Irritiert schaue ich Kei an, welcher still ist und einen leichten Rotschimmer auf den Wangen zeigt. Ob es vor Wut oder aus Verlegenheit ist, weiß ich nicht.

„Wollen wir ein Eis essen?"

„Bokuto, es ist November?"

„Eis kann man immer essen", sagt dieser und zieht uns alle zu einem Eisstand namens Snow ICE. Während er und Kuroo sich jeder ein großes Softeis mit silbernem Glitzer dekoriert kaufen, nimmt Tsukishima nur eine Flasche und auch bevorzuge lieber einen warmen Kaffee. Zwar ist es nicht kalt und man konnte immer noch mit einer dünnen Jacke herumlaufen, aber Eis passte für mich schon immer nur in die Sommermonate hinein.

„Willst du mal probieren?", grinsend hält Bokuto mir seine Waffel hin, doch lehne ich dankend ab. Unsere Plüschkatze versucht ebenfalls bei Tsukishima sein Glück, doch wird auch dieser zurückgewiesen. Die beiden Chaoten schauen sich kurz einen Moment frustriert an, doch dann entdecken sie bereits einen kleinen Stand mit Souvenirs und direkt ist die schlechte Laune der zwei verflogen.

„Wie kleine Kinder", höre ich Tsukishima sagen.

„Ihr seid einfach nur zu ernst und verklemmt", brüllt dann Kuroo über die Straße zu uns rüber „kommt auch schauen!"

Immer mehr Menschen versammeln sich auf den Straßen und einige davontragen bereits Kostüme. Eine Frau mit einem weiß roten Kimono sticht besonders heraus, da sie auf ihren Kopf eine Art kleine Krone trägt. Die Musik wird immer lauter. Vor uns befindet sich eine kleine Ansammlung an Menschen, welche neugierig einem kleinen Schauspiel von zwei verkleideten Katzen zu schauen. Die tanzen auf der Straße.

Als er schließlich voller wird, stellen wir uns etwas seitlich an den Straßenrand und genießen ein wenig die Show. Immer mehr Kostümierte laufen an uns vorbei, winken und klatschen zum Takt der Musik. Sie tanzen, feiern und wirken gelassen. Dieses Schauspiel sollte man wirklich einmal in real sehen. Viele bunte Farben und alles wirkt friedlich.

Selbst Kei scheint aufzutauen, stellt sich neben Kuroo, welcher versucht aus einem Greifer etwas zu ergattern. Doch bereits nach dem dritten Versuch lässt er frustriert seinen Kopf hängen. „Du machst das falsch. Ich zeige dir wie das geht", meint dann mein bester Freund, drängt den Kater zur Seite und wirft eine Münze ein. „Ich habe das damals immer mit meinem Vater gemacht. Der Trick dabei ist...", doch höre ich den beiden nicht weiter zu, sondern zu Bokuto rüber, welcher sich bereits vor den nächsten Essensstand stellt und ungeduldig wartet.

Wie konnte man nur so viel Essen und trotzdem kein Gramm zunehmen?

Menschen mit Trommeln laufen in der Mitte der Straße an mir vorbei und viele weitere machen Fotos von diesem Festival.

„Akaashi, sieh mal wie talentiert Tsukki-lein ist", dabei hält mir Kuroo eine kleine weiße Katze entgegen und strahlt dabei über das ganze Gesicht.

Sag ich doch, sie sind wie Kinder.

„Du bist einfach nur viel zu ungeduldig", erwidert Kei und stellt sich neben mir. „Wollen wir noch was essen, Keiji?"

„Dort gibt es gebackene Bananen", kauend kommt Bokuto mit seinem Fleischspieß zu uns her.

„Ich... bin nicht so für frisches Obst", dabei wirkt Tsukishima kurz ein wenig angespannt. Ja, frisches Obst und allgemein nicht durcherhitze Speisen sollten Personen meiden, die an Leukämie erkrankt sind.

„Aber Gemüse und Obst ist wichtig für den Körper. Du könntest davon ruhig etwas mehr vertragen, du bist heute ziemlich blass", unwissend schaut der Schwarzhaarige Kei an.

Autsch! Das ist wohl ein indirekter Schlag in die Fresse.

„Ja schon, aber ich würde lieber etwas Herzhaftes essen. Mit viel Curry."

„Du isst scharf?"

„Ja, sehr gerne sogar."

Na ja, er merkte ja in der Regel auch nicht viel von dem Geschmack, weswegen er seit kurzen angefangen hatte gerne scharfe Sachen zu essen. Auch, wenn dies wahrscheinlich nicht gut für diesen war.

Völlig geschafft kommen wir gegen späten Abend wieder bei mir zu Hause an. Tsukishima ist gerade unter die Dusche gesprungen und hat vorher noch seine Tablette genommen. Zwar wollten Kuroo und Bokuto gerne, dass wir noch mit ihnen in den Club kommen, doch haben wir dankend abgelehnt.

Schick mir keinen Engel

der mich über die Schwelle trägtaber einender in dunkler Stundenoch flüstert

Fürchte dich nicht 

Der Mond, die Offenbarung & das SterbenWhere stories live. Discover now