Kapitel 41

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*Clay's PoV*

Ich wählte Nick's Nummer und hatte eigentlich damit gerechnet, dass er sofort ran gehen würde, da er immer sofort ran ging. Doch diesmal lies er sich echt Zeit.

Erneut wählte ich seine Nummer.

Diesmal ging er endlich ran.

,,Hey, sorry war duschen'' ertönte seine Stimme.

Ich versuchte ein Wort herauszubekommen, doch es geling mir nur schwer. Jede kleinste Bewegung die ich machte, schmerzte. Stattdessen keuchte ich vor mich hin. Nick nahm es relativ schnell wahr.

,,Clay? Alles ok mit dir?'' fragte er.

,,Kiosk...'' war alles, was ich heraus bekam.

,,Fuck Clay, sag mir nicht, dass du alleine dort hin gegangen bist!'' Er klang eher ziemlich besorgt statt wütend.

,,Ich bin gleich da, bleib wo du bist!'' war alles was er sagte, bevor er auflegte.

Ich versuchte mich aufzusetzen, doch es geling mir nicht. Ich blieb einfach auf dem kalten Boden liegen und wartete auf Nick. Das Blut, was meinem Kopf herunter floss, fühlte sich ziemlich warm am. Es beruhigte mich schon fast ein wenig, obwohl es alles andere als beruhigend sein sollte.

Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an, als ich Nick hörte. Ich versuchte meinen Kopf in seine Richtung zu drehen, doch auch das schmerzte.

Er kniete sich zu mir hinunter und flog einmal über meinen Körper.

,,Fuck...'' murmelte er.

Er zog sein Handy aus seiner Hosentasche und wählte eine Nummer. Nach dem, was ich verstand, wählte er anscheinend den Notruf.

Er packte sein Handy wieder weg und schaute mich an.

,,Halt durch, sie sind gleich da'' sagte er.

,,Warum mussst du immer so ein Idiot sein...'' hörte ich ihn murmeln.

Warum...? Vielleicht, weil ich vermutlich die Liebe meines Lebens verloren habe, in dem ich ausgerechnet Molly geschwängert habe.

Was George wohl gerade tut? Ob er an mich denkt?

Es vergingen ein paar Minuten. Wie viele genau, wusste ich nicht. Ich hörte, wie sich der Krankenwagen immer näherte. Nick machte auf sich aufmerksam. Sie fuhren zu uns, stiegen aus und liefen sofort auf mich zu.

Sie überprüften meine Beatmung und stellten fest, dass diese ziemlich am Arsch war. Sie behandelten alle offene Wunden und trugen mich auf eine Liege. Als sie mich bewegten, hätte ich aufschreien können.

Diese Schmerzen waren jedoch nichts im Vergleich zu den Schmerzen, die ich empfand, als ich sah, dass George weg war.

Ich kann ihn nicht noch einmal verlieren...

Ich wurde in den Krankenwagen gebracht, Nick stieg mit ein. Ich war an einem Beatmungsgerät angeschlossen und durch die Schmerzen konnte ich mich sowieso kaum bewegen aber ich sah aus dem Augenwinkel, wie er auf seinem Handy herum tippte.

,,Wem schreibst du?'' versuchte ich ihn zu fragen, doch meine Stimme war erstaunlich leise. Er verstand mich jedoch trotzdem.

,,Ich habe George bescheid gegeben'' antwortete er.

Warum hat er das getan? Denkt er nur, weil ich zusammengeschlagen wurde und es mich vielleicht härter getroffen hat, als es sollte, vergisst er die Sache mit Molly, wenn er es vor wenigen Stunden erst erfahren hat?

George war voller Schmerz, Trauer und Hass. Er hat mir auch ganz klar gemacht, dass er mich fürs erste nicht mehr sehen will.

Es war nicht meine Absicht so zu enden. Meine Dummheit brachte mich immer wieder in solche Situationen. Am meisten war ich dafür anfällig, wenn es mit George nicht gut lief...

,,Hör zu Clay. Nur, weil es ein schlechter Zeitpunkt ist, heißt es nicht, dass du ihm egal bist. Nach dem du bei ihm warst, hat er mich angerufen. Er hat mich sogar noch darum gebeten auf dich acht zu geben und dafür zu Sorgen, dass du nicht noch mehr Dummheiten anstellst. Auch, wenn es dafür jetzt ein wenig zu spät ist...'' erzählte er mir.

George hat ihn gebeten auf mich acht zu geben? Er macht sich also trotz allem Sorgen um mich, obwohl er mir eigentlich die Pest an den Hals wünschen sollte, nach dem ich ihm so dreist ins Gesicht gelogen habe...?

Mein Kopf hämmerte wie wild. Es fühlte sich an, als würde ein Tornado dort drinnen toben.

Nach einer Weile kam der Krankenwagen zum stehen, wir waren wohl im Krankenhaus angekommen. Ich wurde in die Notaufnahme gebracht, in der ich behandelt wurde.

Ich hörte, wie einer der Ärzte aufschrieb, was er sagte.

,,Zwei linke Rippen geprellt, mehrere Prellungen an beiden Armen und Oberkörper, Verletzung am Hinterkopf...''

Auch, wenn ich im Moment noch nicht in der Lage dazu bin. Nathan wird das auf jeden Fall noch zurück bekommen. Wenn er denkt, dass ich das auf mir sitzen lasse wie ein Feigling, hat er sich getäuscht.

Ich bekam Schmerzmittel, durch die ich einschlief.

Als ich meine Augen öffnete, schien die Sonne in mein Gesicht. Ich setzte mich fluchend, da mir noch vieles schmerzte auf und schaute mich um. Ich schaute plötzlich in das Besorgte Gesicht meiner Mutter.

,,Was stellst du immer für Dummheiten an...'' murmelte sie und umarmte mich ganz leicht. Sie wollte mich vermutlich nicht verletzen.

Ich seufzte und antwortete ihr zunächst nicht. Alles, was mir im Kopf herum schwirrte, war George.

Ich schaute mich ernaut im Zimmer um, doch er war nicht da.

,,Wo ist George?''

,,Ich soll dir von ihm ausrichten, dass er sich Sorgen macht und es ihm leid tut, dass er nicht kommt. Er fühlt sich einfach noch nicht bereit, dir wieder in die Augen zu schauen'' sagte sie.

Wow, das schmerzt definitiv mehr, als die Schmerzen letzter Nacht...

Ich senkte meinen Blick und starrte auf's Bett.

,,Ich hole dir mal etwas zu trinken'' Sie verlies den Raum.

Ich lehnte mich zurück in's Bett und schaute aus dem Fenster, als die Türe wieder aufging. Ich hatte mit meiner Mutter gerechnet, doch es war Nick.

,,Gut, wenn du noch nicht tot bist, bringe ich dich jetzt um'' rief er, kam auf mich zu und stellte sich vor mein Bett. Er verschränkte seine Arme und schaute mich angepisst aber auch besorgt an.

,,Was hast du dir bitte dabei gedacht? Du sagst zu mir, dass ich dort nicht alleine hingehen soll aber tust es dann selber?''

Ich starrte ihn an, doch blieb still.

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