Kapitel 3

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George's PoV

Es war Montag Morgen. Ich lag auf meinem Bett und starrte die Decke an. Ich fühlte mich seltsam. Seltsam, seit dem Clay mich geküsst hatte. Seit diesem Vorfall, sprachen wir kaum miteinander. Ich hatte das Gefühl, dass wir uns ein wenig aus dem Weg gingen und das nicht einmal absichtlich.
Es ist nicht nur wegen Clay, dass er mich überhaupt geküsst hatte. Es war viel mehr die Sache, dass ich den Kuss ohne groß nachzudenken erwidert hatte. Warum hatte ich das getan? Diese Frage ging mir seit dem einfach nicht mehr aus dem Kopf. Hatte er überhaupt gemerkt, dass ich den Kuss erwiderte? 

Als er mich so grob am Kragen packte, an sich zog und seine Lippen auf meine presste löste das irgendetwas in mir aus und, dass bereitete mir Sorgen.
Ich stand doch nicht einmal auf Jungs, warum sollte ich dann irgendetwas dabei fühlen?
Ich seufzte und stand auf um mich fertig zu machen. Normalerweise gingen Clay und ich zusammen zur Schule, aber ich war mir diesmal nicht sicher, ob das eine Gute Idee wäre, deshalb ging ich alleine los.

*****

Ich packte meine Sachen in den Spind und hörte, wie Nick sich an den anderen lehnte.
,,Wo ist Clay?'' fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern und starrte in meinen Spind. Ich wusste ehrlich nicht, wie ich mich nun verhalten sollte. Nick hatte die geringste Ahnung, was passiert war, als er weg war.
,,Irgendwas war doch, ihr verhaltet euch total komisch seit dem Einkaufszentrum'' sagte er.
Ich schaute ihn an. Sollte ich ihm davon erzählen? Besser nicht.
,,Nein alles gut'' antwortete ich ihm.

Im nächsten Moment ertönte Clay's Stimme hinter mir. Ich erstarrte und spürte, wie mein Herz volle Kanne gegen meine Brust hämmerte. Was war denn jetzt los? Warum machte mich seine Gegenwart plötzlich so nervös?
,,Hey'' kam es von ihm an uns gerichtet.
Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Nick mich und Clay musterte.
Ich schloss meinen Spind und drehte mich um und starrte dabei total in Clay's Gesicht, der mich ebenfalls anschaute.
,,Warum warst du schon so früh weg?'' fragte er mich plötzlich. Hieß das, dass er trotzdem zusammen gehen wollte? Wir taten das zwar immer, aber nach diesem Vorfall, war ich mir einfach nicht sicher.
,,Ich wollte heute einfach mal etwas früher los'' antwortete ich ihm.
,,Achso ok'' sagte er.

Wir machten uns auf den Weg zum Unterricht. Spürte nur ich diese seltsame Anspannung zwischen ihm und mir oder interpretierte ich da zu viel hinein? Es war schließlich nur ein Kuss, der nicht einmal etwas zu bedeuten hatte und vor allem war er mein bester Freund.
Clay und ich saßen auch noch in der letzten Reihe nebeneinander, Nick vor uns.
Während des Unterrichts konnte ich mich irgendwie schwer konzentrieren. Clay's Anwesenheit machte mich zu nervös.
Als sich unsere Knie unter dem Tisch berührten, schauten wir uns gleichzeitig an.
Man konnte sagen was man wollte, aber irgendetwas hatte sich seit dem Kuss verändert, jedenfalls bei mir. Ich sah, wie Clay von meinen Augen kurz zu meinen Lippen schaute.

Moment, was?
Hatte ich mir das eingebildet oder hatte er das tatsächlich getan?
Ich verstand überhaupt nichts mehr. Er war doch mein bester Freund, schon seit dem wir klein waren. Was hatte sich so plötzlich verändert?

*****

Ich stand erneut an meinem Spind und tat meine Sachen hinein. Clay kam auf mich zu und schaute mich an.
,,Kommst du später rüber? Meine Mutter ist mal wieder weg und ich bin dann alleine'' sagte er.
,,Klar'' antwortete ich ihm und versuchte meinen Puls zu beruhigen.
Ich spürte, wie er mich noch immer von der Seite anstarrte. Als ich ihn ebenfalls anschaute, verharrte ich für eine kurze Zeit in meiner Position.
Der Gong unterbrach unseren Blick Kontakt. Wir machten uns auf den Weg zur letzten Stunde und anschießend nach hause.

Ich kam gerade zuhause an und nahm eine Stimme wahr, die ich nicht hören wollte.
Meine Mutter war da.
Ich wollte direkt die Treppen nach oben laufen, doch sie hatten schon mitbekommen, dass ich nach hause kam.
,,Hallo George'' kam es von ihr, als sie und mein Vater aus der Küche kamen. Ich schaute sie an und verdrehte meine Augen, dass ich sie nicht leiden konnte und nicht sehen wollte war kein Geheimnis.
Ich lief die Treppen hinauf und hörte meinen Vater meinen Namen rufen.
,,Schon gut'' hörte ich meine Mutter noch sagen.

Ich schmiss meine Sachen auf mein Bett und kramte mein Handy aus meiner Hosentasche.
,,Könnte ich vielleicht jetzt schon rüber kommen? Meine Mutter ist hier'' schrieb ich Clay.
,,Klar'' schrieb er keine 10 Sekunden später.
Ich lief die Treppen wieder hinunter, sie standen noch immer dort und schauten mich an.
,,Bin bei Clay'' war alles was ich sagte, bevor ich die Türe hinter mir zu zog.
Ich verschwand ziemlich oft, wenn sie da war. Ich wollte mit ihr einfach nichts zu tun haben. Das sie das nach drei Jahren immer noch nicht verstand, war mir echt ein Rätsel.


Tut mir leid, dass dieses Kapitel etwas kürzer geworden ist.


Stepbrother?Where stories live. Discover now