Kapitel 36

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*Clay's PoV*

,,George, wie lange willst du mich denn noch ignorieren?''

Wir saßen auf dem Schulgelände und warteten auf den nächsten und letzten Block. George ignorierte mich noch immer.

,,Bis du mir die Wahrheit sagst'' entgegnete er mir, trank aus seinem Getränk und widmete sich Nick wieder zu.

Ich seufzte und stand auf. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er mir hinterher schaute, doch im nächsten Moment interessierte es ihn wieder nicht.

Danke Molly, echt.

Ich lief zum Getränkeautomaten und war gerade dabei mir ein Getränk daraus zu holen, als mein Getränk natürlich stecken blieb. Ich keuchte auf und trat dagegen.

,,Sachte mein Freund'' ertönte eine Stimme plötzlich neben mir. Ich schaute neben mich und sah Mason dort stehen.

Er lehnte an der Mauer neben dem Automaten, hatte seine Arme verschränkt und starrte mich mit einem Grinsen an.

,,Was grinst du mich so blöd an?''

,,Da scheint ja jemand ziemlich schlechte Laune zu haben'' murmelte er vor sich hin und lachte

Will er mich verarschen? Will er wieder eine aufs Maul oder was ist sein Problem?

,,Ich soll dir etwas von meinem Bruder ausrichten'' fing er an zu reden.

Mein Getränk fiel endlich hinunter, ich holte es raus und trank daraus.

,,Du sollst dafür sorgen, dass Nick morgen um 21 Uhr auf dem Parkplatz vom abgelegenen Kiosk kommt'' fuhr er fort.

,,Und wovon träumt ihr noch so?''

Er kam näher auf mich zu. Ich wollte ihn weg schubsen, doch was er als nächstes sagte, stockte mir den Atem.

,,Tu besser was er sagt. Du willst doch nicht, doch George von deinem kleinen Geheimnis mit Molly erfährt, oder?''

Woher weiß er davon?

,,Woher weißt du das?''

,,Nun, Lydia ist eine kleine Quasselstrippe'' entgegnete er mir.

Lydia wusste davon auch? Fuck Molly!

,,Es steht nicht einmal fest, dass ich der Vater bin'' sagte ich zu ihm. Erneut setzte er sein dämliches Grinsen auf.

,,Das werden wir ja noch sehen'' war alles was er noch sagte, bevor er sich vom Acker machte.

Warum kann Molly nicht einmal in ihrem Leben ihre verdammte Klappe halten? Warum erzählt sie schon jedem rum, dass ich der Vater wäre, wenn es nicht einmal fest steht?!

Wütend machte ich mich auf die Suche nach Molly. Als ich am Mädchen Klo vorbei kam, hörte ich ihre Stimme. Ich schmiss die Türe auf und schrie ihren Namen.

,,MOLLY!''

Als ich den Raum betrat, sah ich sie heulend vor der Kloschüssel sitzen. Total überrumpelt von dieser nicht vorbereiteten Situation, starrte ich sie an.

,,Was willst du?'' murmelte sie und wischte sich ihre Tränen weg.

Ich war eigentlich darauf vorbereitet sie zur Sau zu machen aber nun überbekam mich tatsächlich so etwas wie Mitleid.

Ich seufzte und kniete mich zu ihr nieder.

,,Alles ok?'' fragte ich sie und hätte mir am liebsten selbst eine verpasst. Warum musste ich auch immer so mitfühlend sein?

,,Ja Clay, mir geht es absolut bestens, siehst du doch!'' entgegnete sie ironisch.

,,Soll ich irgendjemanden holen?''

Sie schüttelte ihren Kopf und stand auf. Sie lief zum Waschbecken und fing an ihre verlaufene Wimperntusche zu säubern. Ich stand dort und starrte sie an.

,,Warum erzählst du jedem rum, dass ich der Vater wäre?'' fragte ich sie nun, jedoch ruhiger, als ich es selbst für möglich gehalten hätte.

,,Ich habe es nur Lydia erzählt, sie konnte aber als wir bei Mason waren nicht ihre Klappe halten und da hat es Nathan dann auch mitbekommen. Außerdem ist es die Wahrheit'' antwortete sie.

Beim letzten Satz verdrehte ich meine Augen. Ich war mir immer noch ziemlich sicher, nicht der Vater zu sein.

,,Warum will Nathan, dass Nick zum verlassenen Kiosk kommt?'' fragte ich sie nun.

Sie drehte sich um und schaute mich an.

,,Ich bin mir nicht sicher. Ich habe nur mitbekommen wie Nathan gesagt hat, dass er die Sache mit Nick nicht einfach so auf sich sitzen lassen würde''

Ich wusste nicht, was genau das zu bedeuten hatte aber es konnte nichts gutes heißen.

,,Mason hat gedroht George was von uns zu erzählen, wenn Nick dort nicht auftaucht'' erzählte ich ihr.

,,Wie du immer sagst, ist nicht mein Problem'' sie lief in mir vorbei und verließ das Klo.

Ist das ihr ernst gerade? Ich zeige ihr vor zwei Minuten noch mitleid, obwohl ich sie zur Sau machen wollte und nun so?

Ich lief zurück zu dem Platz, an dem George und Nick saßen, bevor ich verschwand. Dort angekommen sah ich, dass sie noch immer dort saßen.

Ich setzte mich wieder hin und schaute die beiden an. Nick schaute mich im gegensatz zu George ebenfalls an.

Will er das jetzt echt die ganze Zeit durchziehen?

,,Nick, können wir nach der Schule kurz reden?'' fragte ich ihn.

Ich wollte zwar niemanden von der Sache mit Molly erzählen aber ich hatte wohl keine andere Wahl und musste Nick einweihen. Wir mussten eine Lösung für Morgen finden.

,,Klar'' entgegnete er mir.

*****

Da wir den letzten Block getrennt Unterricht hatten, wartete ich bereits vor dem Schulgebäude auf ihn. George und Nick kamen zusammen.

,,Wir sehn uns'' rief George zu Nick und lief stur an mir vorbei. Sein Verhalten tat schon weh aber ich schätze damit müsse ich fürs erste auskommen.

,,Also, was ist los?'' kam es von Nick.

,,Ich hab ein Problem. Besser gesagt, wir haben ein Problem''

Ich erzählte ihm, dass Nathan verlangte, dass er morgen um 21 Uhr zum Kiosk kam und wenn nicht, er George erzählen würde, dass Molly schwanger sei und ich der Vater wäre.

Er schaute mich an und versuchte die Informationen mit Molly zu verarbeiten.

,,Warte...du hast sie geschwängert?''

,,Nein! Also ich weiß es nicht, es steht noch nicht fest aber das ist Molly, jeder könnte der Vater sein!'' versuchte ich die Lage ein wenig zu retten.

,,Oh man Clay...''

,,Was tun wir wegen Nathan?'' fragte ich ihn.

,,Ich schätze ich muss dann wohl dahin...'' murmelte er.

,,Was? Bist du bescheuert? Wer weiß, was der Typ vor hat?!''

,,Welche Möglichkeit gibt es sonst?''

,,Weiß ich nicht aber ich werde mir was einfallen lassen'' versprach ich ihm.

Nick sollte sich unter keinen Umständen wegen mir in Gefahr begeben.

Stepbrother?Where stories live. Discover now