Kapitel 40

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*Clay's PoV*

Ich dachte darüber nach wo er sein könnte. Ich beschloss bei unseren Eltern als erstes vorbei zu schauen.

,,Ist George hier?'' fragte ich meine Mutter, nach dem sie mir die Haustüre geöffnet hatte.

,,Ja. Er hat aber gesagt, dass er dich erstmal nicht mehr sehen möchte'' erzählte sie mir.

,,Darf ich rein?''

Sie nickte und machte mir Platz. Sie hatte vermutlich nicht damit gerechnet, dass ich sofort zu George gehen würde.

,,Wo ist er?'' fragte ich sie.

,,Oben aber Cla-'' sie hielt inne, da ich die Treppen schon hinauf lief.

Ich lief in das Zimmer, in dem er lag. Er lag auf dem Bett, hatte Kopfhörer in den Ohren und starrte zur Decke. Als er mich bemerkte, schaute er mich an.

Er ignorierte mich jedoch und starrte wieder zur Decke.

,,George...'' rief ich seinen Namen.

Ich wusste, dass er mich hören konnte.

,,Lass es mich erklären, bitte...''

Er setzte sich auf, zog sich die Stöpsel aus den Ohren und schaute mich an.

Nun erkannte ich, dass er geweint hatte. In mir zog sich alles zusammen, dass wollte ich nicht.

,,Was willst du erklären? Das du Molly geschwängert und mich die ganze Zeit angelogen hast?'' fuhr er mich sofort an.

Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, daher blieb ich still.

,,Hab ich mir schon gedacht. Verschwinde einfach, Clay'' Was er sagte, verpasste mir einen Stich im Herz.

,,George bitte...ich wusste einfach nicht wie ich dir das sagen soll. Ich war mir auch nicht einmal sicher, ob ich wirklich der Vater bin''

,,Wies aussieht bist du der Vater, herzlichen Glückwunsch'' entgegnete er mir.

Ich fuhr mir durch die Haare und seufzte.

,,Es tut mir leid...''

,,Mir auch und jetzt geh, bitte''

Ich tat was er wollte und ging. Mir war inzwischen bewusst, dass ich in richtig tiefe Scheiße gerutscht bin. Ich lief nach hause und ließ mich auf der Couch nieder. Ich vergrub meine Hände in meinem Gesicht.

,,FUCK'' schrie ich einmal ganz laut.

Ich kann nicht glauben, dass ich wirklich der Vater sein soll oder überhaupt Vater werde...

Wie soll das ganze funktionieren? Was soll aus mir und George werden? Wird er mir je verzeihen?

Tausend fragen schossen mir durch den Kopf, während ich dort saß, meinem schluchzen lauschte und zu sah, wie meine Tränen mein Oberteil durchnässten.

*****

Nick hatte inzwischen Schule aus. Er schrieb mir, dass er vorbei kommen würde. Ich hatte ihm noch von nichts erzählt, daher war er überrascht, als er mich so aufgelöst vorfand.

,,Was ist los? Warum bist du heute morgen so schnell abgehauen und wo ist George?'' Er klang besorgt.

Ich hingegen starrte ihn an und wusste nicht, wo ich anfangen sollte zu erzählen.

,,George ist bei unseren Eltern, er wird wohl für eine Weile dort bleiben...''

,,Warum?'' fragte er.

,,Er weiß es...''

,,Die Schwangerschaft?''

Ich nickte.

,,Aber es steht doch überhaupt nicht fest, dass du der Vater bist'' sagte er.

,,Doch steht es, ich bin der Vater'' murmelte ich und zeigte mit meinem Finger auf den Tisch, auf dem der Brief lag. Er schaute sich ihn an.

,,Scheiße'' kam es von ihm.

,,Was hast du jetzt vor?'' fragte er.

,,Weiß ich nicht...''

Er setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich.

,,Es wird schon alles gut, ihr übersteht das schon'' er versuchte mir Mut zu machen.

,,Da bin ich mir diesmal nicht so sicher...'' murmelte ich.

Nick verbrachte den restlichen Tag bei mir, doch am Abend musste er gehen.

Ich verabschiedete mich und machte mich fertig, da ich gleich zum alten Kiosk wegen Nathan musste. Klar wusste George bereits von der Sache aber ich hatte Nick versprochen mich darum zu kümmern. Ich konnte ihn nicht auch noch hängen lassen.

*****

Ich war gerade auf dem Weg zum alten Kiosk. Ich stand dort und schaute mich um. Niemand war weit und breit zu sehen. Es vergingen fünf Minuten, da sah ich Nathan mit zwei weiteren Typen, die ich nicht kannte auf mich zu kommen.

,,Was soll der Scheiß? Wo ist Nick?'' rief er angepisst.

,,Musst dich wohl mit mir zufrieden geben'' antwortete ich desinteressiert.

,,Scheint so als müsste ich deinem kleinen Freund von Molly erzählen'' fing er an zu reden.

,,Tu dir kein Zwang an, er weiß es schon''

Er musterte mich und ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen.

,,Sieht wohl so aus, als hätte er es nicht so gut aufgenommen. Das ist ja echt blöd'' versuchte er mich zu provozieren.

Leider schaffte er das auch.

,,Halt die Fresse''

,,Na na, nicht so frech'' sagte er und kam mir näher.

Er stand nun vor mir und schaute mich an.

,,Was machen wir jetzt mit dir?'' murmelte er.

,,Lass Nick einfach in Ruhe'' zischte ich und wollte mich wieder vom Acker machen.

,,Das hättest du gerne'' lachte er.

Ich drehte mich um und schaute ihn an.

,,Hat dir jemand schon mal gesagt, dass du ein richtiger bastard bist?''

Sein lachen verging ihm.

,,Dafür, dass du alleine hier bist, hast du eine ganz schön große Fresse'' entgegnete er mir.

Ich lief auf ihn zu und stellte mich direkt vor ihn.

,,Du kannst gerne ein paar auf die Fresse haben'' Ich wusste, dass was ich tat, dumm war. Ich war schließlich alleine und sie zu dritt. Ich hätte keine Chance gegen sie gehabt. Da ich aber zu benebelt von der Sache mit George war, dachte ich nicht nach.

Nathan schubste mich von sich weg, dabei holte ich aus und verpasste ihm eine. Irgendwie musste ich meine ganze Wut und Frust ja rauslassen. Auch, wenn es ziemlich dumm war und ich das als nächstes zu spüren bekam.

Die zwei anderen stürzten sich mit Nathan auf mich und prügelten auf mich ein.

Ich hätte versuchen können weg zu rennen, doch das war nicht meine Art. Daher ließ ich es einfach über mich ergehen. Es fühlte sich auch so an, als hätte ich es verdient.

Nach dem ich regungslos auf dem Boden lag und merkte, wie mir Blut dem Kopf hinunter lief, ließen sie von mir ab und verschwanden.

Mir tat gefühlt jede Stelle an meinem Körper weh. Ich konnte mich nicht einmal wirklich bewegen.

Mit schwerem Atem versuchte ich mein Handy aus meiner hinteren Hosentasche zu kramen und wählte Nick's Nummer.

Stepbrother?Where stories live. Discover now