мinus XLVIII

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"Du bist krank" kommt es mir unwirsch, unschön aus dem Mund, dass ich mich mit meiner eigenen Ehrlichkeit überrasche.
Schnell wie ein Pflaster. '

Author's Pov

Mit jeder Antwort hätte der Weißhaarige gerechnet, mit Entsetzen, mit Wut, mit Anschuldigungen er würde Lügen, doch womit er gar nicht rechnete, war ein Lachen, Yoongi lacht zur Antwort.
"Ach was bin ich das" sein Gelächter schallt durch das Gebäude, es ist laut, beinahe so als wolle er sich selbst, seine Stimme nicht hören wollen.

Fassungslos sieht Taehyung ihn an, glaubt fast nicht, dass der Gegenüber alles für einen schlechten Scherz hält, denn so ist es zu keinem bisschen.
Da hat er es über sein Herz gebracht dem Kleinen die Wahrheit zu offenbaren und wird dargestellt wie die größte Lachnummer, so denkt er zumindest.
Der Braunhaarige selbst, er wollte es wissen, hatte aber selbst viel zu große Angst davor, einerseits muss er wissen was los ist andererseits fürchtet er sich.

"Yoongi verdammt, ich mein es ernst oder sehe ich aus als ob ich Witze mache!?" will der Ältere wissen, aufgebracht klingt er, seine Stimme wird während des Sprechens immer höher als würde sie kurz vorm brechen stehen.
"Nö, aber lustig siehst du aus" witzelt der Mensch weiter, überschätzt dabei die Geduld von seinem Gegenüber, die zu bersten droht.

"Ich hab gesagt es ist kein Witz!" schreit er plötzlich in Rage, dass sich der Katzenäugige mehr als nur erschreckt, heftig zusammen zuckt, aber dafür Ruhe gibt.
"Danke, jetzt wo ich endlich deine Aufmerksamkeit habe, oder willst du es etwa nicht wissen, obwohl du davor förmlich darum gebettelt hast?" neugierig hebt er eine Augenbraue, starrt beinahe den Kleinen an, der in sich zusammengesunken ist.
Er hat seine Hand längst los gelassen.

Nachdenklich beißt er sich in die Unterlippe und betrachtet die blauen Augen, die ihm verraten, dass auf eine Antwort gewartet wird. Er seufzt bloß ehe er nickt, denn Taehyung hatte Recht, erst darum beten sie würden ehrlich sein und dann ein Rückzieher sobald es soweit ist, das geht so nicht.

Daraufhin setzt sich der Langhaarige auf und schüttelt sein Haupt, jetzt muss er wohl doch, ein kleiner Teil hat sich gewünscht er muss nicht.
Tief seufzt er aus "Wie gesagt du bist krank, schwer krank, wie du bemerkt hast. Die Symptome sind heftig, spürst du ja. Noch bevor sie da waren, Jeongguk war der erste der Bescheid wusste."

Fragend blickt Yoongi den Großen an, er hat es gemerkt ja, aber woher sollte der Shinigami davon wissen.
"Der nächste der es wusste war darum Jimin, sie sind ja ein Paar. Dann kam die Untersuchung von Jin mit deinem Blut, er und Namjoon haben beide auch herausgefunden was dir fehlt, natürlich auch Mithilfe deiner Symptome. Ich weiß es erst seit dem Vorfall im Jumphouse" fährt er gelassen fort, quch wenn sein inneres fernab von ruhig ist.

"Ja aber wie konnte Jeongguk es wissen?" wagt Der Kranke dann doch eine Frage zu stellen. Taehyung hat diese selbstverständlich sehen kommen, wenn man das Wesen nicht kennt kann man auch nicht wissen warum dem so ist.
"Shinigamis so wie er einer ist, sie können die verbleibende Lebenszeit lesen" erzählt er dann.

Das Gehirn von Yoongi scheint sich abzuschalten, die verbleibende Lebenszeit, er meinte doch nicht...

"Es sieht schlecht für dich aus, denn als er sie gesehen hat, verriet sie, die ist bald um.
Jetzt verstehe ich auch den Zusammenhang.
Deine Mutter hatte es auch, du hast es geerbt und weil ich dir Jahre gestohlen habe sind die Symptpme so plötzlich und sofort drastisch gewesen"

Jetzt macht es Klick, der Mensch versteht endlich, weil schlecht hat er sich nie gefühlt, woran seine Mutter letztendlich gestorben ist aber er hat öfter beobachtet wie sie Blut gehustet hat, einmal sogar wie sie nicht aufstehen konnte, vollkommen schwach war sie, wie er jetzt auch.

"Yoongi, du hast Krebs und du wirst sterben und das..." den Rest brachte Taehyung nicht übers Herz zu berichten, er wusste es war nicht nur für ihn sondern auch für den Katzenäugige schlimm, er musste gerade eine physisch kranke Person noch mental zerstört haben.

Mehr als nur eine Welt brach für den Gegenüber zusammen, die Nachricht, es ist zu viel für ihn. Starr blickt er auf die Decke, merkt wie er den Atem anhielt, ihn im allgemeinen verlangsamt. Er hört nichts mehr, gleichzeitig wirkt alles so laut, es schmerzt seinen Hörorganen.
Regungslos liegt er da, als hätte ihn jetzt bereits das Leben verlassen.
Gerne würde er seine Ohren zuhalten, denn auch wenn es still ist, alles ist schreiend laut, seine Gedanken sind es.

Er denkt an alle seine Liebsten, die Abenteuer die er mit ihnen erlebt haben können. Auch wenn der letzte Scherz so schlimm in die Hose ging, er würde gern mehr Dummheiten mit Jackson machen, mehr seine Jugend ausleben. Gerne hätte er alle Jungs enger kennengelernt. Insbesondere Seokjin, der so sympathisch schien. Ihm wird bewusst, jetzt kann er nicht mehr anders als seinen geliebten Bruder zurücklassen, er wollte es nicht, aber was will er noch anrichten können. Die Hoffnung auf alles ist aus ihm gewichen.
Niemals konnte er seiner Mutter beweisen was ein toller Sohn er war, niemals konnte er seinem Vater das Leid zurückzahlen und zeigen wie prima er alles ohne ihn schaffen konnte.

So viele Orte hat er noch nicht besucht, er mochte es nicht zu reisen, jetzt wo er aber nicht mehr kann überlegt er wo er gerne hingegangen wäre. Vielleicht an einen ruhigen Ort wie Norwegen und dort entspannen. Ein Strandurlaub auf Thailand.
Oder vielleicht doch ein aufregender Besuch in Japan, einer der Großstädte.

Der müde Junge überlegt was er denn alles besaß, eine Wohnung, einen Bruder den er schätzt. Seinen besten Fteund, die schönen Erinnerungen, seine Kindheit, er merkt erst jetzt wie viel er doch besaß.
Doch eine Sache, er würde sie so gern besitzen, allerdings, ein Wunsch würde es bleiben.

Er wünschte sich Taehyungs Liebe.

Sie wirkt unerreichbar für den gebrechlichen Kranken, dessen Leben mit jeder Sekunde mehr ausgehaucht wird.
Immer war der Weißhaarige in Reichweite gewesen, doch die Realisierung, was das Gefühl on seinem Inneren war, sie kommt zu spät. Was würde sie jetzt bringen.
Man sagt mit bloßer Liebe könne man jede schwere Prüfung bestehen, eine Farce, doch geglaubt hätte er ihr gerne. Einmal naiv sein auf das hören was sein Hefz ihm flüstert.
Seine letzte Chance, er hat sie noch darauf.

Endlich sieht er wieder zu dem Größeren, der mehr als nur besorgt war, bei seinem langsamen Atem fürchtete er schon es sei im den Jüngeren bereits geschehen.
Das warme Braun von ihm, das immer so gefunkelt hat vor Leben, es wirkt immer trüber und kälter, der letzte Funken stirbt, konstant.
"Tae..."haucht Die gebrochen Klangfarbe von dem Braunhaarigen.
Direkt horcht er auf, so wurde er nie wirklich angesprochen von ihm, so ehrlich.
"Ja, was ist, rede mit mir?" er ergreift die kühle Hand des Gegenübers und drückt sie, er hatte Angst der Kleine würde es nicht einmal mehr spüren.

"Ich, muss dir noch etwas sagen"
Aufmerksam hört er zu, nickt um zu zeigen, dass er verstand, er wollte den Kleinen nicht versehentlich unterbrechen und seine Worte nicht hören, die so wichtig wirken.

"Tae ich, ich- ich liebe dich" gesteht er schließlich doch, ein zartes, zufriedenes Lächeln auf den Lippen. Eine einzelne Träne rennt seine Wange entlang.

Cut of life~TaegiWhere stories live. Discover now