•мinus XXII•

172 16 0
                                    

'Leider ist mein Tun erfolglos, ich sehe nurnoch in Jins besorgten Gesicht, bevor ich bewusstlos werde, dieses mal aber mit dem Gefühl in Sicherheit zu sein. '

Namjoon

Nun stehen wir beide zusammen vor der Tür, mein aufgewühlter Freund, der wohl am liebsten wieder die Tür sperrangelweit aufreißen würde und ich, der jetzt irgendwie das ganze regeln soll. Ich kenne weder die Situation noch den Jungen, der da drinnen liegt, Jin war immer zur Untersuchung hier, ich jedoch nicht. Viel lieber habe ich in der Ruhe meine Nase in viele Bücher gesteckt und schlichtweg die Ruhe, die seine Abwesenheit hinterlässt, genossen. Und trotzdem bin ich es, der ihm jetzt Vernunft einbläuen soll.

Frustriert über den Verlust meiner Freizeit reibe ich mir das Nasenbein. Ein Seufzen entkommt mir. Immer muss man alles selber machen.

Nebenbei bemerke ich Taehyung wie er versucht unauffällig an mir vorbeizukommen und zur Tür zu gelangen. Früh genug hinder ich ihn daran, indem ich seinen Zopf ergreife. Schmerzhaft zischt er auf, während sein Kopf nach hinten fliegt. Er hält an und läuft sogar an seine ursprüngliche Position zurück. 'Geschlagen mit seinen eigenen Waffen' denke ich mir innerlich schmunzelnd.

"Was sollte das gerade eben werden?"stelle ich ihn zur Rede, meinen Griff habe ich vorausschauend nicht gelöst. Beleidigt verschränkt er die Arme vor der Brust und wendet seinen Blick beinahe gekränkt ab "Ich wollte nach ihm sehen. Was sonst? Wo hast du dein Hirn denn liegen lassen?" grummelt er unverständlich. Die Aussage über meine Intelligenz überhöre ich gewollt.

"Was denkst du, hast du da zu suchen? Nach ihm sehen? Das macht Jin und er hat eine Ahnung wie man mit gebrechlichen, menschlichen Körpern umgeht und noch viel mehr mit deren Psyche." merke ich an, mir erscheint es unlogisch, er war es schließlich, der ihm das angetan haben muss und plötzlich sorgt er sich? Noch viel komischer ist es, dass er sich anscheinend für das Wohl anderer interessiert und helfen will. Genauso verwirrt es mich wie viele Emotionen er zeigt und wie verletzlich er wirkt. Seit wann war dem so, taut der Eisklotz etwa auf oder was bedeutet dies?
"Ist doch meine Angelegenheit, hör auf zu nerven Namjoon, du bist fast anstrengender als Seokjin." beschwert sich der Blauäugige und starrt mich mit seinen kalten Kristallen durchdringend an. Er ergreift mein Handgelenk und übt einen starken Druck auf jenem aus, sodass es sich beinahe anfühlt, als würde er es brechen wollen. Einer der Tage an denen ich glücklich bin ein Geist zu sein, zwar sollte es nicht mal möglich sein mich zu berühren, doch wenigstens bin ich mir zu hundert Prozent sicher, einen Knochenbruch werde ich niemals erleiden.

"Sir, dir ist hoffentlich klar, dass ich ein Geist bin?" ich grinse breit im Wissen ihn wieder in meiner Hand zu haben. Er rollt nur seine Augen und lässt mich daraufhin los." Du kannst doch wenigstens mal meine Haare loslassen"
Erst jetzt fällt mir auf, dass ich es noch nicht gemacht habe, gehe seiner Bitte mit vor Verlegenheit getöteten Wangen nach.
"Sorry" murmel ich, er währenddessen massiert sich die Kopfhaut, die offensichtlich wegen meinem harschen Umgang weh tun.

Im Hintergrund hört man es plötzlich rumpeln und die beiden wie sie ununterbrochen reden, mein blonder Freund ein wenig lauter als der andere. Direkt will Taehyung hinrennen, doch halte ich ihn auf. "Er ruft uns schon, wenn er uns braucht, du kennst ihn, er hat eine gute Stimme", warne ich ihn. Wieder will er was erwidern, doch verstummt es auf einmal, beziehungsweise hört man nur noch die Nymphe reden. Ich hebe meine Augenbraue verwirrt, weil es doch recht eigenartig ist, wiederum vertraue ich Jin also halte ich mich raus

"Weißt du Tae," lenke ich ab, wütend ist seine Miene, ignoriere ich jedoch erneut", ich würde zu gerne wissen, warum der Junge überhaupt hier ist" überlege ich. Entgeistert mustert er mich, ich scheine einen wunden Punkt in ihm getroffen zu haben. "Komm erzähl mal eure Geschichte, ich würde gerne mehr wissen, als dass er jetzt hier wohnt und sehr lange bewusstlos war, wahrscheinlich wegen deiner Fähigkeit. Komm schon erkläre es mir, wir haben Zeit und ich höre wie du weißt gerne zu" sprudelt es aus mir wie ein Wasserfall.

"Schön, dass dich das ganze interessiert," beginnt er, was in mir Hoffnung aufkeimen lässt, er würde mich aufklären. Diese wird jedoch mit den nächsten Worten zerschlagen", aber es geht dich nichts an, die Sache ist zwischen mir und Yoongi" Innerlich schlug ich mir mit der flachen Hand auf die Stirn, war schließlich klar gewesen, das ist seine Art, er erzählt nicht gerne, noch viel weniger sieht er Fehler ein.

Eigentlich hatte ich vor ihm noch etwas zu sagen, doch öffnet sich langsam die Tür hinter mir. Gleichzeitig wenden sich beide unsere Köpfe, schauen abwartend zu der Zimmersperre. Ruhig tappst Seokjin heraus und schließt genauso vorsichtig den Raum. Erleichtert seufzt er aus als er es lautlos aus dem Schlafzimmer geschafft hat.

Neugierde über den Zustand des Jungen, diese empfinde ich nun. Sofort will ich meine Frage aussprechen, doch fällt mir der Weißhaarige in das Wort."Wie geht es ihm!? Es war vorhin so laut!" Bemerkt er auch gerade nicht allzu leise. Mahnend hält Jin den Finger vor den Mund und betrachtet den Wissbegierigen eindringlich.

"Er schläft keine Sorge, davor hat er wegen seinem benebelten Zustand viel geredet, weshalb ich ihn versucht habe wieder zu besinnen. Maximal ist er nass im Gesicht und sehr müde, mehr nicht. Die Blutprobe konnte ich erfolgreich nehmen, ich schau Zuhause nach, was es damit auf sich hat." erklärt er gefasst.

Eifrig nickt der Blauäugige, wirkt schon ein Stück glücklicher, genauso wie mir ein Stein vom Herzen geflogen ist."Doch unser lieber Taehyung," beginnt der Blonde erneut, obwohl ich dachte, dies wäre alles gewesen, täuschen kann man sich wie man merkt", du sollst Yoongi nicht mehr so behandeln, sondern wie ein Freund und Mitbewohner, nicht als einen Sklaven und ihm wertvolle Lebensjahre stehlen. Du spielst hier einfach mit einem Leben und siehst jetzt hoffentlich die Folgen. Raub ihn noch ein Lebensjahr und ich sorge dafür, dass du deine verlierst!" knurrt er bedrohlich.

Starr steht Angesprochener da, doch nickt sofort eifrig mit dem Versprechen dies zu
machen, was wir uns jedenfalls erhoffen.

_______________

Random Fact: Ich weiß nicht mehr ob es in dem Haus Türknäufe waren oder Hebel. Ich wede bald wohl wieder nachschauen müssen xD.

Cut of life~TaegiOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz