мinus XXXI

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'Gemütlich kuschel ich mich in das bequeme Paradies und schließe meine Augen, um einige Atemzüge später ins Reich der Träume zu wandern.'

Namjoon

Zusammen, also Seokjin und ich, laufen wir durch die mäßig gefüllten Straßen der Stadt, gehen unauffällig unter den Leuten. Normalerweise verlassen wir beide unser getrautes Heim nur ungern und selten, doch heute ist eine große Ausnahme.
Das Treffen war auf den heutigen Tag verlegt, nicht viele später nach dem Anruf was uns mehr als nur gefreut hat.

Langsam passieren wir die weniger belaufenen Wege des Viertels, immer wieder schaue ich zurück um sicher zu gehen, dass mein Freund nicht irgendwo stehen geblieben ist. Er interessiert sich sehr für Mode und man kann schon behaupten, dass dies das Juwel wäre, wenn es um solche geht.

Als ich merke, dass mein Mitbewohner sich aufhalten ließ von einer lächerlich teuren Handtasche, die er bemerkt hat, greife ich schnell an sein Handgelenk und schleife ihn mit mir. Überrascht quieckt er auf, lässt es aber mit sich machen. Irgendwann ließ ich auch los, ihn wütend machen ist nicht mein Ziel. Gerade will der Blonde etwas argumentieren, doch unterbreche ich ihn geschwind nachdem ich auf die Klingel am Tor des Hauses läute, wobei Haus eine Untertreibung ist.

Aus dem, neben dem Eingang befestigten Lautsprecher, schallt nun Taehyungs hastig atmende Stimme "Ja, einen Moment, wir kommen gleich raus" hechelt er.
"Okay" grinse ich, im Wissen, das der Mann sich wie gewöhnlich in Schale wirft.
Dabei stehe ich und Seokjin in gewöhnlichen Alltagsklamotten da, doch solange es uns nicht unbequem wird und nicht sein enges Korsett tragen müssen interessiert es mich herzlich wenig.

"Wo bleiben wohl die anderen?" stellt Jin die Frage in den Raum, welche mir auch schon ein wenig in den Gedanken gespukt hat. Wir sind zumindest um 16 Uhr verabredet, aber die beiden neigen zur Verspätung, ein Wettrennen, ob nun Taehyung alleine oder die beiden später kamen war es schon immer.
In solchen Momenten bin ich mehr als nur erleichtert die Nymphe als Mitbewohner zu haben, er ist viel mehr überpünktlich und beginnt mit den Vorbereitungen sehr früh.

Kann natürlich auch nervig sein, wenn man Stunden früher durch das Haus gehuscht wird, obwohl man noch ewig Zeit hat.

Endlich hören wir entferntes Murmeln, das uns beiden nur all zu bekannt vorkommt.
Das Pärchen läuft auf uns zu, beide mit einem freudigen Lächeln. Zusätzlich winkt Jimin uns wie wild zu. Jene Geste bringt Jeongguk in Verlegenheit, was seine deutlich roten Wangen zeigen. Sie wirken so aufgedreht wie immer und doch ist irgendetwas nicht so wie es sein sollte.
Und das ist der Größere, sein Freund kann es besser verstecken, aber der Shinigami sieht sehr bedrückt aus.

Da fällt mir ein, dass die beiden auch ihre Konfrontation mit Yoongi hatten, liegt es etwa daran? Das beide Bescheid wissen ist nicht auszuschließen, wenn man an den mit den violetten Augen denkt.
Nur wann haben sie den Braunhaarigen getroffen, soweit ich weiß sind die Symptome erst viel später aufgetaucht, wie aus dem Nichts.

Eine Sache, die sich gleich klären würde.

"Heyho" begrüßt uns Jimin munter wie immer, während sein Freund nur schüchtern winkt. Natürlich haben sich beide wie auch wir sich dem Anlass entsprechend in Sportklamotten gekleidet, mehr oder weniger kann man uns für normale Zivilisten halten, wenn man von den Augenfarben und meinen Ketten absieht, die ich unpraktischerweise nicht entfernen kann.

Aber selbst wenn man uns als das erkennt, was wir schlussendlich sind. Eine Dramatik wäre es nicht. Es gibt zwar viele, die uns fürchten, uns daher diskrimieren, aber generell sind wir von der Gesellschaft akzeptiert und dürfen sein, sein wie wir sind.

Jeongguk funkelt uns traurig an, etwas das Seokjin sofort auffällt.
"Was ist denn los, du siehst nicht so fröhlich wie immer aus. Hat Jimin dich heute nicht anstecken können?" fragt die liebevolle Nymphe nach. Der Shinigami schüttelt nur seinen Kopf, während der Schwarzhaarige neben ihn bloß seufzt.
"Das ist es leider nicht, wäre aber schön" witzelt der Kleinste und gibt seinem Shinigami einen kleinen Kuss auf die Stirn zur Aufmunterung.

Wieder erröten sich die Wangen des Jungen, unsicher sieht er weg und rückt seine Brille auf der Nase zurecht, die er so selten trägt.
"Was ist es dann?" hake ich nach, versuche mich unwissend zu geben, obwohl mir klar ist was die beiden so runter zieht.
"Ihr wisst wegen -"

"Entschuldige die Verspätung. Yoongi hat sich leider auf dem Weg des Lebens verirrt und ich musste ihm helfen" unterbricht ein strahlender Taehyung, wie wir ihn lange nicht mehr gesehen haben mit dem Braunhaarigen im Schlepptau, welcher unbeholfen hinter ihm watschelt.
"Nicht Leben sondern Villa, aber nenn es wie du willst" grummelt der Katzenäugige und verdreht seine Sehorgane dabei.
"Würde ich jetzt auch sagen" grinst der Weißhaarige und gibt seinem Mitbewohner einen Klapps auf den Hinterkopf, der ihn schwanken lässt, sein Körper wirkt für einen Moment sehr starr.

Erst konnte ich nicht anders als bei ihrer besonderen Interaktion zu Schmunzeln, doch übernimmt die Besorgnis, nach Yoongis Auftritt. Er sieht gar nicht gut aus und das nicht wegen den gammligen Jogginghosen und dem übergroßen Oberteil.
Sein Gesicht ist kreideweiß und seine Figur selbst durch den Sack, den er trägt verkennbar viel zu schlank. Ich habe ihn das letzte Mal nur sehr kurz gesehen, doch bin ich mir mehr als nur sicher, dem Jungen geht es schlechter als zuvor- viel schlechter.

Jin und ich tauschen unsichere Blicke aus bis ich mich entschließe den Jungen mich mal vorzustellen.
"Wie dem auch sei" murmel ich und gehe auf den Memschen zu, strecke meine Hand vor, die er schwach ergreift, an einen festen Händedruck denke ich gar nicht, er wirkt zu zerbrechlich.
"Ich bin Kim Namjoon, freut mich" lächel ich sacht um ihn nicht zu verängstigen.
"Ähm schön dich kennenzulernen...Ich bin Yoongi" grinst er schief und nimmt seine Hand wider aus meinem Griff.

"Erinnerst du dich noch an mich" der Jüngste springt wie ein Gummiball und streckt seine Hand in die Luft.
"Klar, den Rest kenne ich noch" er zeigt auf den Kleinen ", du bist Jimin" jener grinst selbstbewusst", du Jeongguk" fährt er fort", und du Seokjin" beendet er, als hätte er zum ersten Mal jemanden benannt.

"Nun denn, bevor die Vorstellung länger wird als der tatsächliche Spaß, lasst uns gehen" fordert uns Taehyung auf, der sich offensichtlich nur unbeachtet gefühlt hat.

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Random Fact: Ich mag Schokolade nicht

Cut of life~TaegiWhere stories live. Discover now