мinus XXV

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"Das darf doch nicht wahr sein..." wisper ich, versuche ein letztes Mal zu erfassen ob diese Sache, nichts weiter als eine schlechte Lüge ist.'

Yoongi

Seit Minuten sitze ich auf dem Bett mit dem Tablett auf dem Schoß, starre die heißen Pancakes an. Der Dampf löst sich immernoch in der Luft, der Duft verströmt sich durch alle Ecken und Kanten des Raums. Es riecht wirklich betörend, so lange hatte ich nicht mehr die Süße eines dieser Teigteile geschmeckt, wie es auf meiner Zunge zergeht. Allein die Erinnerung daran lässt meinen leeren Magen knurren, wer weiß wie lange ich schon nichts mehr gegessen habe und trotzdem.

Trotzdem verspüre ich keinerlei Appetit.
Mein Magen schmerzt so stark, dass ich meine es zerreiße mich innerlich, doch verspüre ich nicht den Drang nach was Essbarem, die Sucht des Essens zu erlegen.
Dabei würde ich gerne wissen wie sie schmecken, wie viel Arbeit in ihnen steckt.

Aber mir vorstellen es zu essen, das geht nicht. Es ist wie eine Blockade, die mich hindert. Meine pure Willenskraft scheint plötzlich eine Lachnummer zu sein.
Wieder knurrt mein Magen, verlangt danach, dass ich einen Bissen nehme, der Blick, der abwartende Blick von Taehyung, der mich ebenfalls dazu auffordert und doch kann ich es nicht.

"Was er sich wohl denkt?" geht mir durch den Kopf, Taehyung sieht sehr ungeduldig aus oder ist es Aufregung, ist er gespannt was ich zu seinem Essen sage?
Vielleicht, weil er es selbst gemacht hat, ich weiß es nicht. Die Überlegung sorgt dann schließlich doch für ein schlechtes Gewissen. Er führt eine solche Geste aus, ist mal ganz anders, schon fast ein wenig liebevoll. Aber ich schein das so nicht zu schätzen, mindestens ein wenig sollte ich davon essen, ein kleines bisschen auch wenn mein Kopf es nicht will, dann muss ich mich halt durchsetzen.

Ich nehme eine der süßen Teigwaren betrachte diese eingeschüchtert, obwohl es sich um nichts schlimmes handelt. Währenddessen bemerke ich wie der Weißhaarige mich plötzlich sehr neugierig beäugt, ist wohl sehr gespannt was ich denke. Schüchtern blicke ich zu ihm und lächel schwach was er zögerlich erwidert.
Und schon beiße ich in den Pancake, nur ein ganz kleines bisschen.

Vorsichtig kaue ich es, verstehe nicht was ich für den Mann mache.
"Und wie ist es?" fragt er mich freudig, wirkt nicht mehr wie der furchteinflößende Executor. Gerade will ich etwas erwidern als sich plötzlich eine wachsende Übelkeit in mir bemerkbar macht und sich ein dicker Kloß im Hals bildet.

So schnell ich kann schlage ich die Bettdecke zur Seite und stürme wortlos aus dem Zimmer ins Bad um dort auf dem Boden zusammenzubrechen.
Kraftlos ziehe ich mich an der Kloschüssel hoch, meine Glieder zittern wie noch nie, während sich in meinem Kopf alles dreht.
In einem Augenblick entleere ich meinen Mageninhalt wieder, so schnell wie das Essen drinnen war ist es auch wieder draußen.

Wimmernd blicke ich auf das Erbrochene, lasse mich an der Wand herunter schleifen.
Wie jedes Mal steigen mir die Tränen in die Augen, ich hasse es so sehr. Es dreht sich noch immer alles und wirkt so surreal, ich bin wie in einer Seifenblase eingeschlossen.

Irgendwann beschließe ich, um meinen Zustand ansatzweise zu bessern, wieder aufzustehen. Ich hangel mich an der Toilette hoch, als wäre es der größte Kraftaufwand in meinem ganzen Leben. Wieder auf den schlotternden Beinen, stoße ich mich von dem Gestell ab um zum Waschbecken zu gehen.

Erleichtert seufze ich aus als das kühle Nass mein Gesicht berührt, welches ich in mein Gesicht gespritzt habe. Es lässt mich ein wenig zur Besinnung kommen und die Blase platzen. Ich wische mir die lang gewachsenen Strähnen, aus meinem Sichtfeld und betrachte mein Gesicht. Besäße ich die Energie dazu hätte ich bei dem, was sich in dem Spiegel abbildet, geschrien, doch es entkommt mir lediglich ein "Oh man".
Ich sehe schlimmer aus, als es eine Mischung aus Geist und Zombie jemals könnte.

Gleichzeitig sehe ich plötzlich auch eine Silhouette, die hinter mir steht am Türrahmen angelehnt. Ohne überlegen zu müssen, weiß ich dass es sich bei der Person um Taehyung handeln muss. Offensichtlich ist er mir gefolgt, wer wäre es nicht an seiner Stelle?
Ich kann mir trotzdem kein bisschen vorstellen was er hier wollte, ist er vielleicht sauer, dass ich sein mit Mühe zubereitetes Essen nicht eine Sekunde im Magen behalten konnte?
Das er sich lediglich Sorgen um mich macht könnte ich nicht in meinen Kopf bekommen, das wäre wirklich zu seltsam.

"Was ist los-" will mich der Blauäugige fragen, seine Klangfarbe wirkt ernsthaft besorgt, was mich verwirrt. Seinen Satz, bevor er ihm beenden kann, drehe ich mich um und schaue ihn durch meine toten Kristalle an. Sofort hält er inne, wirkt teilweise verstört von meinem Anblick, aber wer kann ihm das auch verübeln, ich an seiner Stelle wäre schon abgehauen.

"Was?" frage ich nach, meine stille Stimme ist rau wie Schleifpapier, richtig unangenehm zum Sprechen und wohl auch belauschen. Überrascht weitet mein Gegenüber die Augen, wirkt ratlos und aus dem Konzept.
"Kannst du auch was sagen?" hake ich nach, vielleicht ein wenig zu frech, aber so dreckig wie es mir geht bekomme ich nicht einmal mehr Angst vor ihm, schließlich würde mich eine weitere Bewusstlosigkeit mittlerweile sehr erfreuen.

Ein wenig genervt seufze ich, "Wenn es also sonst nichts ist, lass mich allein...ich will duschen" erkläre ich ihm dann. Eigentlich ist dem ja nicht so, doch habe ich somit meine Ruhe und so eine entspannte Dusche, wäre jetzt eine einzige Wohltat für meinen zerstörten Zustand.
Der Größere scheint etwas auf meine harschen Worte erwidern zu wollen und doch war er auf einmal wieder so unentschlossen.

Zusätzlich um meine Ungeduld zu symbolisieren winke ich ihn raus, als ob ich ihm sagen wollen würde 'dort ist die Tür'.
Sehr frech von mir, aber ich kann nicht eine Sekunde länger in seiner Anwesenheit bestehen, viel zu groß ist die Befürchtung, dass ich auf einmal wieder alle meine Emotionen wieder erlangen, die mir gerade aus irgendwelchen Gründen abhanden scheint.

Glücklicherweise gibt der Mann auch schon auf. Geht ohne etwas weiteres zu sagen aus dem Bad und schlägt hinter sich die Tür zu, die ich schnell verschließe für den Fall, dass er sich es anders überlegt.

"Endlich" entgleitet meinen trockenen Lippen in Erleichterung, dass der Executor endlich weg ist, zumindest für's erste...
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Random Fact: Wenn alles nach Plan läuft ist die Story im August abgeschlossen.

Cut of life~TaegiWhere stories live. Discover now