「 Kapitel 23 」

Magsimula sa umpisa
                                    

Ilèyn sah Thranduil vernichtend an.
"Ihr..." presste sie hervor "Ihr glaubt... dass Ihr immer im Recht seid! Ihr glaubt, alles zu wissen, nur weil Ihr Euch Jahrtausende lang hinter den Mauern Eures Palastes versteckt!" Während Ilèyn sprach, wurde sie lauter und lauter.
"Meine Mutter!" sagte sie und ihre Stimme brach "Meine Mutter... Eure Schwester! Sie ließ ihr Leben für Euren Stolz!" Unbändige Wut kochte in Ilèyn auf und vermischte sich mit der überwältigenden Trauer, die ihr die Tränen in die Augen trieb.
Bei der Erwähnung seiner Schwester entgleisten Thranduil sämtliche Gesichtszüge.
"Ihr habt uns verbannt!" rief Ilèyn, ihre Stimme überschlug sich fast und ihre Augen sprühen Funken "Meinen Vater und mich! Weil wir... anders waren! Die Personen, die Eurer Schwester am teuersten waren habt Ihr ausgesetzt wie ungewolltes Vieh!"
Legolas, der sich seit dem Beginn des Gespräches im Hintergrund gehalten hatte, hob den Kopf und sah prüfend zu seinem Vater. Dieser stand wie versteinert vor der Zwergin, keine Regung war in seinem kantigen Gesicht zu erkennen.
Schwer atmend stand die blonde Zwergin vor ihm. Sie war mehrere Schritte an ihm herangetreten.
"Ihr habt Eure Familie verraten! Eure eigene Schwester!" rief sie hasserfüllt "Amin feuya ten' lle! Le fuion!"
"Im gorgoran cen!" fauchte Thranduil plötzlich und baute sich vor seiner Nichte auf "Eithach nin? Ech henag, pale i teg!"
Ilèyn wich keinen Schritt zurück.
"Deine Sturheit ist unerträglich!" spuckte der Elbenfürst.
"Was wollt Ihr tun, Thranduil, König des Waldlandreiches?" fragte sie mit spöttischem Ton "Wollt Ihr mir den Kopf von den Schultern schlagen? Die eigene Nichte ermorden?"
Thranduils Blick war voller Verachtung, als er begann, sich wieder zu beruhigen.
"Ich verschwende meine Kraft nicht für dich." sagte er ruhig, doch seine Blicke durchbohrten Ilèyns Seele wie tausende Pfeilspitzen. Thranduil begann, auf und ab zu laufen.
"Ich sehe, aus dir bekomme ich keinerlei brauchbare Informationen heraus..." sagte er "Wenigstens ein einziges Mal in deinem Leben hättest du deiner richtigen Familie deinen Wert zeigen können."
"Vater..." schaltete Legolas sich dazwischen und trat vor.
"Anno lû enni." sagte sein Vater ruhig und hob die Hand, was Legolas zum Schweigen brachte.
In Ilèyn brodelte es vor blankem Hass.
"Meine richtige Familie...?" fragte sie entrüstet "Der Zusammenhalt und der Rückhalt unter diesen Zwergen ist so viel größer, als ich es je von dieser... Familie, wie Ihr das alles hier schimpft, erfahren hätte!" Ilèyn spürte, wie eine einzelne kleine Träne über ihre Wange rann.
"Nun, dein Zugehörigkeitsgefühl zu ihnen scheint doch ausgeprägter zu sein, als du es zugeben wolltest, nicht wahr?" sagte Thranduil nur, mit einem schmalen siegessicheren Schmunzeln.
Legolas senkte den Blick. Sein Vater hob sein Kinn, als Ilèyn weitersprach.
"Ihr seid keine Familie für mich! Ihr habt mich nie so akzeptiert, wie ich war, habt meinen Vater nicht akzeptiert! Eure Ehre und Eure pure Arroganz haben meine Mutter in den Tod getrieben!"
"Gib mir nicht die Schuld am Tod meiner Schwester!" presste Thranduil hervor und schnellte zu ihr heran. Wutschäumend und abstoßend musterte er die Zwergin vor ihm.
"Das Exil hat aus dir eine noch minderwertigere Person gemacht, als du es eh schon immer warst." Thranduil winkte zu seinen Wachen. Sofort hatten diese hinter Ilèyn Stellung genommen. Der König stolzierte die Stufen des Thrones nach oben.
"Verrückt, nicht wahr?" sagte der Elbenfürst gelassen "Als würden wir es doppelt durchleben." Seine Stimme nahm zum Ende des Satzes einen schneidenden Ton an und er gab seinen Wachen ein weiteres Zeichen. Sie griffen nach Ilèyns Armen, die Zwergin wehrte sich mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, ihr gehässiger Blick traf den von Thranduil, welcher abschätzig zu ihr hinabsah.
"Mit einem entscheidenden Unterschied, Ilèyn." sagte er "Du bist allein. Ganz allein. Niemand ist bei dir. Deine Zwergenfreunde werden sich von dir abwenden. Du bist allein."
Mit diesen Worten begannen die Wachen, an Ilèyn zu ziehen und sie vom Elbenkönig zu entfernen. Die Zwergin trat und zappelte, doch sie hatte keine Chance gegen die Leibgarde des Königs.

Die Elbenkrieger schleppten sie in die Verließgewölbe des Palastes, den ganzen Weg über hörte Ilèyn nicht auf, sich gegen deren Griff zu wehren.
Die Wachen erreichten mit ihr die Zellen, welche über mehrere Ebenen verteilt lagen und führten sie mehrere Treppen nach unten. Ilèyns Blick wanderte von einer Zellentür zur nächsten, bis sie die ersten weggesperrten Zwerge der Gemeinschaft erblickte.
Sie erkannte Dwalin und Nori, beide einzeln in Zellen gesperrt. Die Wachen führten sie an einer weiteren Zelle vorbei, in welche Oin und Gloin saßen, verzweifelt die Köpfe in den Händen geborgen.
"Dartho!" ertönte es hinter den Wachen.
Diese blieben stehen und machten Platz für die rothaarige Elbe, die sich Ilèyn flink näherte. Sie blieb vor der Zwergin stehen und bedachte sie mit einem Blick, den Ilèyn nicht deuten konnte.
"Tauriel." sagte Ilèyn knapp und mit hochgezogener Augenbraue.
Tauriel hob die Hand, woraufhin die Leibgarde herumfuhr und davon marschierte.
Ilèyn sah skeptisch hinter den Kriegern her.
"Und du bist sicher, du schaffst das alleine hier?" fragte sie zweifelnd.
Tauriels Gesichtsausdruck wurde weicher und ein kleines Lächeln erschien auf ihren Lippen.
"Du bist immer noch genau wie damals." sagte sie fast schon erleichtert.
Ilèyn schmunzelte.
"Nun, das will ich doch hoffen." entgegnete sie mit entspannter Stimme.
"Ich bin froh, dich zu sehen. Wir hatten... nie die Möglichkeit, uns wirklich voneinander zu verabschieden." sagte Tauriel.
"Und jetzt musst du mich wegsperren, wir werden also dieses Mal genügend Zeit haben, denke ich."
Tauriel sah Ilèyn entschuldigend an.
"Keine Sorge." sagte die Zwergin darauf "Ich bins gewöhnt..."
"Ich war mir sicher, wir würden uns wiedersehen." sagte Tauriel, als sie Ilèyn langsam den Rest der Zellen entlangführte, bis sie schließlich vor einer der Türen stehen blieben.
"Tatsächlich?" fragte Ilèyn ungläubig "Ich konnte mir gerade einen Bogen selber bauen. Was hat dich so sicher gemacht?"
"Du warst schon immer besser als ich." grinste Tauriel und schloss die schwere Eisentür auf.
"Ich wäre dir dankbar, wenn du das Legolas ausrichten könntest." seufzte die Zwergin und wandte sich um. Als sie in die Zelle sah, begegnete sie Filis überraschtem Blick.
Auf ihre verdutzte Reaktion sagte Tauriel nur: "Er hat nach dir gefragt."
Die Elbin ließ die mächtige Tür hinter Ilèyn ins Schloss fallen und war kurz darauf auch schon verschwunden.

1809

✓ | Vergissmeinnicht ~ Fili FanFiction / Hobbit FanFiction / Fili FFTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon