20: Wundervolle Menschen

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Olaaaaaaaaaa hahahahaha <3

Alles klar bei euch? ^.^ 

Ich werde jetzt mehr bei Internat Rosenholz updaten, da hier noch nicht einmal Weihnachten war und ich nicht im Sommer über Weihnachten und Silvester schreiben will hahhahaha :D

Rechts ist das Lied, welches mich zu diesem Kapitel motiviert hat :)

Kommis und Votes nicht vergessen<3 

Hab euch lieb, Bussi

~Music;*

Ich erwachte erst um circa 10:30 Uhr. Ich richtete mich mit einem Strecken auf. Foxy schnarchte noch in ihrem Bett. Als ich einen Blick auf die Uhr warf, registrierte ich erst die Uhrzeit und sprang auf. Wenn ich mich beeilte, könnte ich Kadee gerade noch so erwischen, bevor sie fuhr. Da ich Foxy nicht aufwecken wollte, sprang ich einfach so auf und lief im Pyjama durch das ganze Internat, wo Eltern und Kinder die Treppen hinunter gingen, weil sie die Ferien zuhause verbrachten. Viele sahen mir komisch nach, aber ich ignorierte die Blicke und lief weiter. Von Weitem erkannte ich Britt und Rina, die winkten. Ich beschleunigte meine Schritte und überfiel sie mit einem „Ist Kadee schon weg?“, worauf sie auf ein Auto deuteten, in das die Blondine gerade einsteigen wollte, aber dann noch einmal zurückkam, um mich zu umarmen. „Viel Spaß zuhause!“, rief ich ihr nach und trat von einem Fuß auf den Anderen, da der Steinboden eiskalt war und ich mir keine Schuhe oder Socken angezogen hatte.

Nach dem Abschied von Kadee machten wir uns zu dritt auf den Weg, wieder hoch in unsere Zimmer. Ich betrat das Zimmer von mir und Foxy, wo sich meine beste Freundin gerade eben aufrichtete. Ihre Haare waren zerzaust wie sonst was und ihre Augen waren noch fast ganz zu. „Guten Morgen“, sagte ich und streckte mich mit Foxy gleichzeitig. Sie setzte zum Reden an, als sie ihre Augen aufriss.

„Was?“, fragte ich.

„Ich hab die Abreise von Kadee verpasst, oder?“, fragte sie entsetzt, als sie einen Blick auf die Uhr warf. Ich nickte. Foxy hielt sich den Kopf.

„Maaan“, sagte sie und zog das a in die Länge. „Jetzt glaubt sie bestimmt, dass ich nicht kommen wollte.“

„Ach was, wir haben ihr gesagt, dass wir dich nicht aufwecken wollten“, sagte Britt, die gerade mit Rina in unser Zimmer kam.

„Ich muss mich bei ihr entschuldigen“, murmelte Foxy und erhob sich aus dem Bett. Dann deutete sie mit einer Kopfbewegung auf mich. Ich sah sie fragend an.

„Wie siehst du eigentlich aus?“, fragte sie und ich merkte, dass sie ein Lachen unterdrückte. Erst verstand ich nicht was sie meinte.

„Ach so, ahm, ich hätte auch fast die Abreise von Kadee verpasst, bin dann aufgesprungen und einfach, ohne mich fertig zu machen oder anderes, runter gelaufen. Du hättest die Blicke von den Leuten sehen müssen.“ Ich grinste, ehe ich ins Bad ging, um mich fertig zu machen. Nachdem ich mich ein bisschen geschminkt hatte und mir die Haare gebürstet hatte, zog ich mich erst einmal um. Zu viert machten wir uns dann auf den Weg in den Speisesaal um zu frühstücken.

Der Speisesaal war fast leer, es war vielleicht ein Viertel der gesamten Schüler da. Wir setzten uns an unseren üblichen Platz und bewunderten unsere Weihnachtsdekoration. Wir saßen da, aßen, redeten und genossen die weihnachtliche Atmosphäre. Es war außergewöhnlich still im Speisesaal. Womöglich lag es daran, dass nur so wenige Schüler da waren, trotzdem war es ungewohnt. Ich war das Stimmengewirr und das Lachen von hunderten Jungs und Mädchen gewohnt, doch heute war es ziemlich still. Weihnachtlich. Eine Weile sagte niemand etwas. Auch an den Anderen Tischen wurde kein Wort geredet. Ich glaube es waren 10 Minuten des Schweigens, nur ein Weihnachtslied erfüllte ganz leise den Raum.

„Sag mal Lakisha“, unterbrach dann Rina das Schweigen und ich sah zu ihr herauf. „Was ist eigentlich mit deinen Eltern? Du hast uns schon lange nichts mehr darüber erzählt.“

„Nichts“, antwortete ich.

Was war mit meinen Eltern? Seitdem ich hier war, habe ich mich kein einziges Mal bei ihnen gemeldet. Nicht mal eine SMS habe ich ihnen geschrieben. Ich war zu verletzt. Inzwischen ist ein halbes Jahr vergangen. Aber jetzt bin ich ihnen dankbar dafür. Ich habe hier die wundervollsten Menschen kennengelernt, denen ich je begegnen konnte. Menschen, die immer für mich da sind. Die mich nie verletzen würden. Ich habe zwar einen Menschen verloren, dafür vier tolle Mädchen kennengelernt, die mich immer verstanden und mich nicht ersetzen würden, wenn ich nicht da war. Sie würden sich nicht von einem Tag auf den Anderen nicht mehr melden und nicht einfach den Kontakt abbrechen, so wie Camille es getan hat. Sie würden mich niemals so enttäuschen, wie Camille es getan hat. Eigentlich konnte ich sagen, dass meine Eltern mein Leben verschönert haben. Ja, ich konnte sogar behaupten, dass sie mein Leben gerettet haben. Sie haben mich auf dieses Internat geschickt und ich habe – zwar schmerzhaft – gemerkt, wie falsch Camille war. Ich habe gespürt, wie Menschen etwas vorspielen und jemanden täuschen können. Und ich habe gelernt. Ich habe gelernt, dass es nicht nur Gutes in dieser Welt gibt. Das hat mir auch Louis gezeigt. Allerdings habe ich auch die fantastischsten Menschen hier kennengelernt, die mich unterstützt haben. Ich habe die Leute gefunden, die ich nie mehr hergeben will. Das dachte ich bei Camille früher auch. Ich dachte, dass sie die allertollste Person in meinem Leben war und sie mich nie enttäuschen würde und immer für mich da wäre, aber ich habe ja gesehen, was sich für ein Biest hinter ihrem unschuldigen Gesicht verbarg. Und ich habe nicht nur vier tolle Mädchen kennengelernt, sondern auch vier Jungs. Andrew, Donald, Jamie und Louis. Zwar haben mich Britt und Donald anfangs sehr enttäuscht, da durch sie mein Streit mit Louis entstand, aber sie haben alles dafür gegeben, um es wieder gutzumachen. Im Gegensatz zu Camille. Ihr war es egal. Und dann später, lernte ich noch einen wunderbaren Jungen kennen. Sam. Ich konnte mich erinnern, wie ich ihm die Geschichte mit dem Heimweh auftischte, da ich ihn noch nicht kannte und ihm deshalb nicht meine Liebesprobleme erzählen konnte. So viel, wie ich mit diesen Menschen in einem knappen halben Jahr erlebt habe, habe ich mit Camille in fünf Jahren Freundschaft nicht erlebt. Es ist unglaublich, wie wichtig einem Menschen werden können, auch wenn man sie noch nicht lange kennt. Ich konnte mich erinnern, wie ich meinen Eltern schon nach 20 Minuten Aufenthalt hier im Internat dankbar war, dass sie mich hier hergeschickt hatten. Ich wollte hier echt nicht mehr weg. Ich wollte hier bleiben. Hier, bei meinen besten Freunden. Allerdings stellte sich dann die Frage, warum ich mich nicht bei ihnen meldete …

„Alles in Ordnung?“, wollte Britt wissen. Ich nickte und schüttelte den Kopf gleichzeitig. Inzwischen wurde rund um uns herum wieder geredet und leise gelacht. Ich lehnte mich zurück. „Ich habe mich in dem halben Jahr, dass ich bis jetzt hier war, kein einziges Mal bei meinen Eltern gemeldet, weil ich sauer war.“

„Sie haben dich enttäuscht, du hast das Recht dich nicht zu melden“, sagte Brittany.

Ich schüttelte den Kopf. „Inzwischen bin ich ihnen ja sogar dankbar dafür, dass sie mich hierher gebracht haben. Immerhin hätte ich euch sonst nie kennengelernt.“

Foxy nickte: „Bei mir ist es genau das Selbe. Aber ich frage mich immer wieder, warum sie sich nicht melden. Vermissen sie mich nicht?“

„Nein.“ Britt schüttelte den Kopf. „Alle Eltern vermissen ihre Kinder. Ich glaube eher, dass sie sich nicht melden, weil ihr euch nicht meldet. Sie wollen euch nicht stören. Wahrscheinlich haben sie geschnallt, dass sie euch damit verletzt haben und denken, dass ihr sowieso nicht abheben werdet. Oder hättet ihr abgehoben, wenn sie angerufen hätten?“

Foxy und ich sahen uns kurz an, ehe wir zeitgleich den Kopf schüttelten.

„Da hab ihr es“, meinte die Dunkelhäutige. Ich nickte, bevor ich fragte: „Meinst du, wir sollen uns melden?“

Britt nickte. „Wenn ihr sie nicht anrufen wollt, schreibt ihnen wenigstens. Ihr könnt ja auch eine Karte schicken, mit einem kurzen Satz drauf. Aber ihr könnt euch nicht einfach nicht melden.“

„Vielleicht hast du recht“, murmelte ich.

„Ich  hab ganz bestimmt recht“, erklärte sie. 

Internat Rosenholz 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt