Chapter nine

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BLEONIT

Ihr kopf liegt quer über meinem Bauch und ihre weichen braunen Haare überalle verteilt. Mit meinem Finger versuche ich vorsichtig ihr die Haare aus ihrem Gesicht zu nehmen ohne sie zu wecken, um sie mehr zu betrachten. Wo soll ich Anfangen...
Nach dem Tod von Adriàn tötete ich zum ersten Mal einen Menschen und der Gedanke, dass es mir gefiel eine Kugel durch Sergios Kopf zu schießen, machte mir so Angst, dass ich wusste ich konnte Layana nicht mehr sehen. Sie ist viel zu unschuldig für das Monster in mir. Leo de Lima. Ich habe diesem Name so viel Bedeutung gegeben und dass nur in zwei Monaten. Ich fühlte 2 Monate nichts. Selbst als meine Mutter nach fast 10 Jahren vor mir stand, fühlte ich nichts. Keine Wut, keinen Hass. Alle Hassreden die ich schon seit ich 14 war vorbereitet hatte, waren weg. Meine ach so geliebte Mutter war darüber nur noch mehr erschüttert. Mit Blumen hatte ich sie nicht erwartet. Es war mir einfach Egal. Ich versteh nicht wieso sie darauf so bessessen ist, meine Pläne zu kreuzen. Der knaller war dann als Layanas Mutter mich wütend anrief und mir erzählt, dass ich es ihr schuldig bin Layana zu beschützen. Als hätte das nicht gereicht, ruft mich auch noch Dario de Santis persönlich an und verspricht mir irgendwas von es wäre besser für uns alle... so ein Bullshit.
Dann sehe ich sie auf der Gala mit diesem Lunay. Als ich sie sah setzte zum ersten Mal nach einer sehr langen Zeit mein Herz kurz aus, doch niemand bemerkte es. Niemand konnte es auch nur bemerken, weil ich so verhärtet bin. Ich bin nicht mehr der selbe.. und sie auch nicht. Das ganze Drama was dazwischen passiert ist, ist nicht gut für uns beide. Ich denke es ist die Angst davor mich jemals wieder jemanden zu öffnen, wie bei ihr. Deshalb schiebe ich auch diese Wut gegen sie, denn sonst würde ich das nicht überleben. Sie muss denken dass ich nichts mehr fühle. Muss.
Aber sie ist auch nicht mehr die selbe. Sie ist stärker und viel Temperamentvoller geworden. Anstatt dass es mich anwidert, zieht es mich noch mehr an. Deshalb gibt es diese kleinen aussetzer wie vorhin. Manchmal vergesse ich meinen Plan und das ist ganz ganz schlecht. Ihre Körperwärme zieht die kälte in mir an. Und das so stark, dass ich glaube ich würde meinen Verstand verlieren. Gestern ist sie in mein Zimmer geplatzt und zum ersten Mal verspürte ich wieder Panik, als ich sie aufgebracht sah. Völlig außeratem versuchte sie die Kontrolle zu behalten und verlierte komplett den Verstand. Da mir nichts mehr einfiel, sagte ich dass was in meinem Kopf schwebte und sie beruhigte sich auf Knopfdruck. Sofort schlug ihr Herz langsamer und ihr Atem ging wieder einigermaßen normal. Dass ich so eine Kontrolle über sie habe, war mir nicht bewusst. Layana darf nicht wissen, dass das etwas zu bedeuten hatte. Denn ich fühle nichts mehr... sie kann mich nicht retten. Selbst wenn meine Mutter davon überzeugt ist, dass Layana mich heilen kann oder sowas. Weiß meine Mutter nicht wie zerbrochen Layana selbst ist...sie muss mich los lassen.

Ich schiebe ihren Kopf von mir runter und setz mich an meine Bettkante. Aus der Schublade hole ich meine Zigaretten Packung und zünde mir eine Zigarette an.
Das ist nicht gut.. das sie bei mir geschlafen hat und ich es tatsächlich geschafft habe ein Augen zu schließen. Sie muss schnellstens wieder denken, dass ich keine Zeit für sie habe und das Gestern nichts zu bedeuten hatte.
Ich spüre wie die Matratze runter gedrückt wird und sie sich streckt.
Noch einmal ziehe ich an meiner Zigarette und drehe mich zu ihr. Mit geschwollenen Augen sieht sie mich verschlafen an und mir wird kurz ganz mulmig. Wie kann man nur so schön aussehen, selbst nach dieser Nacht-

„Du solltest duschen gehen" platzt es aus mir heraus. Als sie Gestern in mein Zimmer stürmte, war sie schon völlig verschwitzt und naja sie sollte jetzt duschen gehen.
Anstatt etwas verletztes oder sowas zu sehen, funkelt sie mich nur böse an und geht mit ihren kurzen Pyjama an mir vorbei in mein Badezimmer. Als ich das klicken höre entspanne ich mich. Hätte sie sie offen gelassen, wäre sonst etwas passiert...
Nach 20 Minuten kommt sie mit Nassen Haaren und einem Handtuch um sich, wieder in meinen Schlafbereich. Spinnt die eigentlich so hier vor mir zu stehen?!-
Ihr Pyjama ist in ihren Händen zerkleinert und sie steuert, total entschlossen auf die Tür hin.
Wo will sie bitte so hin?

Call out my HeartWhere stories live. Discover now