MINE | ✓

Da Nightlovellyy

1.2M 36.9K 9.2K

DARK ROMANCE »Er nannte mein Mädchen seins, doch Zuhause nahm ich mein Mädchen« Evelyn Evans. Jeder kannte di... Altro

Prolog
0.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
33.
34.
35.
36.
37.
39.
40.
41.
42.
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
Epilog
Nachwort
Danksagung

38.

15.8K 481 71
Da Nightlovellyy

E V E L Y N

"Millie, können wir die Pause miteinander verbringen?"

Sie ließ seufzend den Stift fallen und drehte sich zu mir um. In Englisch saßen wir glücklicherweise nebeneinander, ansonsten saß ich immer neben Dylan. Doch ich hatte ihn heute nicht einmal zu Gesicht bekommen. Wahrscheinlich wollte er mich auch nicht sehen. Und vielleicht glaubte er mir auch kein Wort. 

"Tut mir leid, Evelyn. Aber ich bin schon gebucht", kicherte sie und verzog betrübt ihr Gesicht, als ich nickend mein Blick senkte. Ich wollte nicht alleine sein. Denn ich spürte immer wieder die fiesen Blicke von den Mädchen. Und den von Grace. 

"Schon in Ordnung." 

Nichts war in Ordnung. Als Dylan mir versprach, dass er mich von allen beschützen würde, fühlte ich mich gut, behütet und nicht einsam. Aber wieder alleine in eine Ecke zu verkriechen, wie immer, fiel mir wieder schwer. Ich dachte, ich hatte einen Fortschritt in meinem Leben gemacht, dabei bin ich nur einen Schritt wieder zurückgegangen. 

"Mit wem dem?" 

"Mit Grace, sie wollte mir etwas über Fußball erzählen, da ich mich neulich da angemeldet habe. Meine Eltern meinten, ich müsste mich ein wenig bewegen." 

Sie seufzte und warf Grace einen kleinen Blick zu, bevor sie mich wieder lächelnd ansah. 

"Ich weiß, dass Grace nicht die freundlichste in der Schule ist, aber sie ist Nett zu mir. Und wenn wir in derselben Gruppe sind, schadetet es sicherlich nicht einfach gut miteinander auszukommen." Sie nickte sich dabei selbst überzeugend zu. 

"Wenn du meinst, viel Spaß."

×××

Schüchtern sah ich mich um und ließ mich im Flur nieder, während alle anderen Schüler an mir vorbeigingen, mich anstießen oder mich sogar beleidigten. Seufzend drückte mich noch fester an die Schulwand hinter mich, um bloß keinen weiteren Schüler aufzufallen. 

Auch als Isabelle mit ihren Freundinnen aus der Klasse kam, senkte ich nervös meinen Blick, um bloß ihren nicht zu finden. Ich war so erbärmlich. Ich versteckte mich von der kleinen Schwester von Dylan, die gerade mal zwölf war. 

Nachdem alle Schüler das Schulgebäude Verlassen hatten, streckte ich meine nackten Beine aus und strich meinen Rock zurecht. Verträumt sah ich auf meine Kleidung. Wie ich Röcke liebte in allen Farben und Designs. 

Am liebsten würde ich Gedanken los hier auf dem Boden sitzen, aber wieder drangen Bilder in meinem Kopf hervor, die mich dazu zwangen, mich an gestern zu erinnern. 

"Zachary, wieso sind sie nur so gemein?"

Fest hatte er das Lenkrad gepackt, lenkte aggressiv den Wagen, während ich vor mich hin weinte und immer wieder Fragen stellte, auf die ich keine Antworten hatte. Und ich wollte keine. Aus Angst. Ich konnte es nicht realisieren, ich verstand nichts mehr. 

"Vergiss deine Eltern, sie werden noch um Vergebung bitten, das verspreche ich dir." Er seufzte lautstark und drehte sich sanft lächelnd zu mir um, als die Ampel rot wurde. "Sie sehen sich nach Geld, dabei bist du viel wertvoller. Vergiss das nicht." 

Er nahm mein verheultes Gesicht in die Hände und ließ durch seine zärtlichen Berührungen, mein Herz zum Stocken. Mein ganzer Körper kribbelte wie verrückt, als er mir einen langen Kuss auf die Lippen drückte. 

"Und so ein wertvolles Mädchen wie dich, will ich niemals verlieren, deswegen werde ich dich niemals gehen lassen. Merk dir das, Baby."

So ein wertvolles Mädchen wie dich...

Er war so sanft am Abend, ging so zärtlich mit mir um. Küsste mich so sinnlich vor Liebe, kuschelten gemeinsam bis wir einschliefen. Ich lächelte, als ich mich zurückerinnerte. Er hatte mich dicht zu sich gezogen, meinen Kopf behutsam gestreichelt, mich liebevoll geküsst und mich wie ein Baby in den Schlaf gewiegt. 

Zachary...

"Träumst du, Evans?"

Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich aus meinen Bildern gerissen wurde. Mein Mund blieb weit offen, als ich erblickte, wer genau vor mir stand. Dylan hatte seine Hände tief in der Hosentasche vergruben, während er stirnrunzelnd zu mir hinuntersah. Sprachlos blickte ich wie paralysiert in seine Augen. 

Hatte er nun vor mich zu verraten? Würde gleich um die Ecke eine Gruppe hervorkommen, die mich zum übelsten prügeln würden, um mir dann als gerechte Strafe mir "Lügnerin" auf die Stirn schreiben zu wollen? Wie ich es doch eigentlich verdient hatte?

Wie damals auf dem Schulhof. Als Dylan noch nicht mein Leben eingedrungen war. Als ich nur die Angst verspürt hatte, anstatt die freudige Freude, wenn ich ankam und ihn erblickte. Er mich Empfang und mich umarmte. 

Ich hatte es alles ruiniert. 

"Kann man so sagen, Collister." Er grinste und ließ sich neben mich fallen. Sein Grinsen ließ mein Herz höher schlagen. Er fehlte mir. Ich fühlte mich leer ohne ihn. Ich hatte mich daran gewöhnt, dass wir gemeinsam die Schule betraten. Während ich meine Bücher aus dem Spind geholt hatte, hatte er sämtliche Schüler beleidigt. Sie kritisiert aufs äußere. Und auch wenn so etwas nicht nett war, entlockte es manchmal ein Lachen aus mir heraus. 

Hatte mir Witze erzählt, die nicht nett war. Die einen verletzen würden, doch ich hatte gelacht. Ich kam mir so komisch vor. Nachdem ich so lange verletzt worden war, lachten die anderen über mich, aber über Witze die andere verletzen würde, über die hatte ich gelacht. Gekichert hatte ich, wie ein kleines Schulmädchen. 

"Weißt du", er drehte sich mit dem Gesicht zu mir um und streckte genauso wie ich meine Beine aus. "Ich war irgendwie wütend auf dich und-" Er stockte und schien zu überlegen. "Ich kann nicht länger auf dich böse sein, aber erkläre mir die Situation nochmal."

Ich unterdrückte ein Quieken. Er war wütend auf mich gewesen?

"Wie gesagt, meine Freundin und ihr fester Freund haben eine Firma erbaut und die arbeiten. Da meine Eltern oft außer Haus sind, lebe ich bei ihnen. Das Einverständnis habe ich und meine Eltern haben es mir auch erlaubt. Dazu lebt noch deren bester Freund dort und wir kommen gut miteinander aus." Ich atmete kräftig aus. 

"Und wie es dir aufgefallen ist, sind sie ein wenig reicher. Sie besitzen mehrere Autos, die Villa, der Schutz um das Gelände und die prächtige Einfahrt", während ich alles flink herunter rappelte, durchfuhr meiner Brust ein Stich. Lügen waren nicht toll und man tat es auch nicht. Das wusste ich. 

"Und wieso hast du nicht direkt alle Karten auf den Tisch gelegt? Ich meine, du hast mich angelogen. Warum die Lüge, Evelyn?"

Weil, das alles auch eine Lüge war. 

"Ich weiß auch nicht. Ich war anfangs mit allem überrumpelt und ich wollte nicht, das alle sehen, wo ich wohne", ich schluckte hart und sah schüchtern zu ihm. "Also bitte erzähl es keinem. Ich mag es dort." Es gab doch nur einen Grund, warum ich es dort mochte. 

Oder mochte ich es nur, weil ich irgendwann heiraten würde? 

Einfühlsam nickte er und lehnte sich mit geschlossenen Augen an die Wand. Als wär ich einen Marathon gelaufen, atmete ich schwer aus. Mir fiel eine schwere Last von der Schulter. Ich hoffte nur, dass ich jetzt geregelt habe. Waren wir nun wieder Freunde oder konnte ich mich wieder in die Mädchenkabinen verkriechen gehen und wieder weinen?

"Übrigens; tut mir leid, dass ich dich alleine gelassen habe. Normalerweise ist das nicht meine Art und Weise, aber ich war wütend. Also alles gut." 

Erleichtert schloss ich meine Augen. Ich hatte meinen guten Freund wieder. Ich habe die Freundschaft wieder durch Lügen aufgebaut, Hurra. Und wieder plagte mich das schlechte Gewissen. Die Wahrheit durfte niemals ans Licht kommen. 

"Also beste Freundin, lust heute Abend wieder zum Jahrmarkt zu kommen? Wir beiden, die Achterbahnen und Zuckerwatte. Was hältst du davon, Evans?"

Ohne es auch nur realisieren zu können, hatte ich schon genickt. Rasch war er aufgestanden, hatte mein blasses Gesicht gepackt und mich dicht zu seinem Gesicht gezogen.

"In Ordnung, heute 19Uhr. Wir treffen wir uns am Stand." 

Steif nickte ich und plötzlich gefror auch mein Blut, als sich seine Lippen auf meine Wange niederließen. Gefährlich nah an meinem Mundwinkel platzierte er einen feuchten Kuss.

"Dann bis nachher, Evans." Er verschwand wie in einem Rausch. Meiner Wirbelsäule fuhr ein Schauer hinunter, wobei ich nur erstarrt auf meine Hände sehen konnte. 

Er hat mich geküsst.... Auf die Wange... Nah an den Lippen...

×××

Was hält ihr vom letzten Abschnitt? Und wie fandet ihr das Kapitel? Votet& kommentiert doch ihr süüüßen😘💗

Nightlovellyy💕

Continua a leggere

Ti piacerà anche

69.5K 2.3K 48
Band I | Merliah lebt schon ihr gesamtes Leben nur mit Mädchen zusammen. Anders geht es auch gar nicht, da sie eine Mädchenschule ihr zu Hause nen...
32K 1.1K 35
Alles was sie wollte ist, die Vergangenheit zu vergessen. Die Vergangenheit, ihre Familie und all das Leid, welches ihr wiederfahren ist. Sie wollte...
1.4K 214 5
Drei Freundinnen, die unterschiedlicher nicht sein können, fahren nach dem Beenden des letzten Schuljahres auf ihre eigene Abschlussfahrt. Sie wollen...
286K 21.5K 51
Shirin ist auf dem Weg einen neuen Abschnitt in ihrem Leben zu beginnen. Weg aus der Kleinstadt, welche man schon als Dorf bezeichnen kann. Mit ihren...