Friends in a roundabout way

By Patyiokien

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Sie ein typischer Fall von Ausreißerin mit großen Plänen. Er ein typischer Fall von Arschloch aus der Wohnun... More

Willkommen in meinem Leben!
Chaos ist mein zweiter Vorname
Zombies Everywhere
Nervensägen und zu viele Trinkspiele
Der Anbeginn
Dolores Umbridge
Dean
Zimtzicken
Schwere Entscheidungen
Megan und die Normalität
Evelyns Independence Day
Ich, der "Keine-Beziehung"-Typ
Megan 2.0, die neue Edition
Der Weiberkomplex
Gott, was tat ich dir?
Ich und mein Alkoholproblem
Irgendetwas stimmt mit mir nicht...
... so wirklich gar nicht!
Nicht den Schwanz einziehen!
Das "Kein Date" Date
Megans Meinung
Ich und andere Probleme
Fynn der miese Drecksack
Megan hatte (Un)Recht
Date mit Batman
Wie ich auf die Schnauze fliege
Die Sache mit dem Alkoholproblem
Ein Hoch auf mich, den Idioten
Die Tür ins Neue
Nachwort und Danksagung

Mister Macho-Arsch

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By Patyiokien

Was sollte ich sagen? Meine anfänglichen Versuche Fynn umzulegen waren kläglich gescheitert. Gut, es waren keine guten Versuche gewesen, In Wahrheit hatte ich mir nicht mal die Mühe gemacht es zu versuchen. Aber der Gedanke war da und das war alles was zählte.

Die Tatsache das Fynn mit mir einkaufen gewesen war und sogar mein Bett zusammen geschraubt hatte, machte es mir unheimlich schwer ihn noch zu hassen. Eine Hand wäscht die andere, ich ließ Blondie verschwinden und er half mir mein Apartment einzurichten.

Und einzukaufen.

Und er schenkte mir einen Teller und Besteck dazu.

»Weil du meine treue Kaffemaschine zerstört hast, kriegst du nur einen Teller,-«, hatte er gesagt. Ich bin so kurz davor gewesen ihm die Augen auszukratzen. »-aber weil du mir eine neue und bessere gekauft hast: Besteck!« Nun besaß ich Besteck für sechs Leute und einen einzigen Teller. Für eine Tasse hatte sein Geld nicht mehr gereicht.

Mit sollte es recht sein, wenigstens etwas für diese dumme Kaffeemaschine, er hätte sie sich selbst kaufen sollen, er war ebenfalls schuld daran. Im nachhinein plagte mich die Wut zu nett zu ihm gewesen zu sein.

Klaus, mein ältester Bruder, hatte immer gesagt, man solle gute Taten niemals, wirklich niemals bereuen. Er hielt sich auch daran als ein Obdachloser ihm seine Kreditkarte gestohlen hatte, weil er zu blöde war um seinen Pin zu verdecken. Noch dazu war es der selbe Obdachlose gewesen, dem er wenige Minuten vorher noch Zehn Pfund von seinem Konto abgebucht hatte, damit er sich eine warme Malzeit leisten konnte.

Oder eben einige Zigaretten, ich bezweifelte, dass dies noch eine wichtige Rolle gespielt hatte. Jedenfalls war ich froh darüber, dass Klaus, dieser unterbelichtete, gutherzige Anwalt, mich nicht erzogen hatte. Vermutlich wäre ich dem selben Schicksal verfallen wie er. Ich hatte Glück gehabt, ich wuchs zwar in einer gigantischen Villa auf, aber der entscheidende Wendepunkt in meinem Leben war dieser eine Monat bei Jackson und Benny. Ich glaube, Benny war sogar meine „erste große" Liebe gewesen. Mit zwölf wollte ich ihn jedenfalls heiraten. Vielleicht war es gut, dass mir nie aufgefallen war, dass Benny Drogen nahm. Gut, er und seine Freunde waren alle etwas seltsam drauf, aber Jackson würde doch nicht mit einem Junkie unter einem Dach leben wollen oder? Ich denke, ich hatte nicht bemerkt, dass Drogen im Spiel waren, weil ich alles durch diese bescheuerte rosarote Liebesbrille gesehen hatte. Wenn ich jetzt an die ganzen Spiele mit Benny zurück dachte, ergab das mit den Drogen Sinn.

Wer lachte, denn bei Schach weil die Königin und der König zusammen in einer Ecke standen? Oder weil ich meine Mensch ärgere dich nicht- Figuren immer auf seine stellte, wenn wir auf dem selben Platz stehen mussten?

Zwischen Klaus, dem trotteligem Anwalt, und mir lagen außerdem zwölf Jahre während Jackson und mich bloß sieben trennten. Er war einfach zu alt um mit mir zu spielen und zu beschäftigt um mich bei sich wohnen zu lassen. Klaus war wirklich zu alt.

Als ich klein war, lebte Jackson noch bei uns in dem übergroßem Haus, meine Erinnerungen zu Klaus bestanden eher aus fröhlich-nervigen Abendessen mit meinen Eltern zu denen er meistens aufkreuzte. Später beschränkten sich auch Jacksons Besuche auf diese Art von Abendessen. Seit meinem elftem Lebensjahr war ich alleine mit meinen Eltern, neun Jahre lang. Neun verdammt lange Jahre.

Mit den Gedanken bei meiner Kindheit löffelte ich den Rest meines Müslis aus einem Plastikbecher und lehnte mich stöhnend zurück. Ich sollte mich nicht beschweren, Fynn hatte mir Besteck und einen Teller gekauft. Und er war mit mir einkaufen gewesen und hatte nachher auch alles hoch getragen. Wenn er letzte Woche wirklich mit Dean an meinen Pfannenkuchen erstickt wäre, hätte ich diesen kleinen Reichtum jetzt nicht. Anderseits würde er dann nicht blöde Anspielungen auf Sex machen und ich hätte das arme Blondchen von gestern nicht zum Heulen gebracht.

Ein Klopfen, ich könnte raten wer von meiner Apartmenttür stand, allerdings wurde mir dieser Spaß durch ein Lautes „Ey, Dunkens!" genommen. Ich griff nach dem Plastikbecher, zerdrückte ihn und schmiss ihn in meinen neu gekauften Mülleimer, dann schlenderte ich langsam und gemütlich zur Tür. Mein unerwarteter Besucher klopfte immer noch an der Tür. Wie erwartet blickte ich in Fynn's Gesicht, weniger erwartet war die Tatsache, dass er in einer schicken, schwarzen Hose und einem weißem Hemd steckte.

»Soll das ein Date werden?«, schnaubte ich und unterdrückte ein Lachen. Neben ihm fühlte ich mich mit meinem Dutt und den weiten, löchrigen Jeans ziemlich schäbig.

Er grinste und ich erwartete eine dumme Bemerkung. »Wenn du willst kann es eins werden.«, er zwinkerte mir zu und sah dann hinter mich. »Wir könnten dieses Date auch zu dir verlegen.« Mit einem Grinsen lehnte er am Türrahmen.

»Tut mir leid, mein Vibrator wartet.«, seufzte ich und wollte die Tür schließen. Sein blöder Fuß versperrte mir den Weg. »Geh weg, Fynn.«

»Das war nicht so gemeint.«, behauptete er und resigniert sah ich ihm in die Augen.

»Was willst du von mir?«, ich bließ alles an vorhandener Luft aus meinen Lungen und öffnete die Tür etwas weiter.

»Geh mit mir aus.«, bat er mich. Nein, nein. So nett Fynn in den letzten vierundzwanzig Stunden zu mir war. Nein.

»Ich will nicht mit dir ausgehen.«, sagte ich wahrheitsgemäß und wollte die Tür erneut schließen. Er hielt mich wieder auf. Und genau hier sind wir bei dem Punkt, den mein Bruder nicht verstand: Wenn man einmal nett zu jemandem ist, glaubst derjenige sofort man würde mit ihm befreundet sein. Aber ich, Evelyn Rose Dunkens, weiß wie Freundschaften zwischen verschiedenen Geschlechtern enden.

Für so etwas war ich nicht bereit.

»Es soll kein Date werden. Ich will bloß in die Bar.«, behauptete er. Ich zögerte, sah an mir runter und dann wieder zu ihm.

»Soll ich dir jetzt etwa dabei helfen Frauen zu vögeln oder was?« Eigentlich sollte die Frage sarkastisch gemeint werden, aber sein Grinsen verriet ihn. »Du bist echt ein Arschloch.«, murmelte ich und ließ ihn letztendlich doch in meine Wohnung.

»Nett hast du es hier.«, bemerkte er. Genauso hatte er es auch beim ersten mal ausgesprochen. Voller Sarkasmus und diesem bescheuertem Grinsen. Nett... Irgendwann würde ich einen guten Grund haben ihm den Hals umzudrehen.

Die gewaltigen Pappkartons, in denen mein Bett und mein Schrank verstaut waren, lagen noch immer im Flur an einer Wand gelehnt. Ich war kein ordendlicher Mensch. Im Grunde war ich gar nichts von dem, was meine Mutter sich gewünscht hatte.

»Halt die Schnauze, ich zieh' mich mal um.«, knurrte ich und verschwand in meinem Schlafzimmer. Es war ungewohnt nach einer Woche wieder in einem weichem Bett zu liegen, dieses Sofa und ich wurden mit der Zeit wirklich gute Freunde.

Mein Kleiderschrank war, trotz den ganzen Klamotten, welche ich aus meinem Elternhaus mitgebracht hatte, fast vollkommen leer. Nich einmal ein Drittel hatte ich mit dem jämmerlichen Haufen Kleidungsstücken auffüllen können. Vermutlich musste ich bald das tun, was meine Mutter so abgöttlich liebte: Shoppen. Mit einem tiefen Seufzer zog ich eine schwarze Leggins und ein zu großes Top heraus. Meine Motivation schien von Sekunde zu Sekunde noch mehr zu schrumpfen.

Ohne auf Fynn zu achten, welcher sich an meinem Nutellaglas vergriffen hatte, stolzierte ich ins Bad und schloss hinter mir ab. Das erste mal, dass ich es nötig hatte abzuschließen.

Fynn war unberechenbar.

Es gab Tage im Leben, da war alles wundervoll und alles an einem tat genau das, was man von ihm erwartete. Heute war nicht so ein Tag. Normalerweise würde ich es als schwarzes Omen betrachten, wenn alles schief läuft, sollte man einfach Zuhause bleiben.

Aber heute war es anders. Ein Vollidiot löffelte meine Nutella aus und noch dazu musste ich beweisen, dass ich es drauf hatte. Fynn machte mir keine Angst, das sollte er langsam checken und obwohl ich den Eyelinerstrich an meinem rechten Auge zwei Mal neu malen musste, meine Haare einfach nicht glatt werden wollten und mein Pony mir ständig ins Gesicht flog, stand ich siebzehn Minuten später fertig in der Badezimmertür und beobachtete schweigend wie Fynn mein letztes Stück Brot fraß.

Meiner Meinung nach, könnte er jetzt daran ersticken.

»Das war gut!«, er hielt sich zufrieden den Bauch und seufzte glücklich. Auch ich zog tief Luft ein und atmete diese lautstark wieder aus.

»Ich bin fertig.«, war alles was ich von mir gab.

»Ich auch.«, meinte er, drehte das Glas zu und stellte es zurück in den Schrank. Blöder Idiot. »Du solltest demnächst mal wieder Pfannenkuchen machen- die waren sau lecker.«

Ich ignorierte sein Kommentar, packte meine Schlüssel und mein Portmonai in eine kleine Tasche und betrachtete ihn stumm. Fynn trottete aus der Küche und öffnete meine Apartmenttür. Wir verließen gemeinsam meine Wohnung, ich schloss ab, er wartete.

»Wieso gehst du nicht mit deinem Kumpel Dean?«, fragte ich um die Stille zwischen uns zu brechen.

»Weil der bei Sina ist.« Ich fragte nicht nach wer Sina ist, ich konnte es mir denken. Dean war in vielen Hinsichten genauso wie Fynn. Trotzdem war Dean mir sympathischer als der Pfosten zu meiner linken.

»Wie war deine erste Uni-Woche?«, nun war er dran mit Fragen, aber es war mehr die Höflichkeit als wahre Neugierde die ihn dazu brachten.

Ich winkte ab. »Ich will kein Smalltalk mit dir führen.« Die Stufen der Treppen schienen endlos weit runter zu gehen.

»Gut, ich habe nämlich keinen blassen Schimmer wie das geht.«, er atmete scheinbar erleichter auf und ich schmunzelte.

»Ich dacht' als Frauenheld muss man sowas können?«

»Ich dacht' als Frau liebt man es über unwichtige Dinge zu reden?«, erwiderte er. Ich überlegte was ich darauf antworten sollte.

»Man kann Männer anders imponieren als mit blödsinnigen Erzählungen über das Leben.«, antwortete ich schließlich und rutschte beinahe auf einer der Treppenstufen aus.

»Ja, mit zwei Gründen und die befinden sich ungefähr da.« Ich schlug seine Hand weg bevor er meine Brüste berühren konnte.

»Unterstehe dich.«, warnte ich ihn.

»Ihr habt natürlich noch eure gewaltigen Glubsch-Augen.«, er grinste mich von der Seite an. »Vor allem du.«

»Ich habe keine Glubsch-Augen!«, erwiderte ich zickig und funkelte ihn an. Er betrachtete mich mit hochgezogenen Augenbrauen. Trotzig verschränkte ich die Arme vor der Brust und setzte zu meinem nächsten Satz an. »Weißt du eigentlich wie ungerecht die Welt ist? Ihr könnt Frauen sofort vom körperlichen Stand einschätzen, aber wir? So gut ein Kerl auch aussehen kann, wer versichert mir, dass er genauso gut Bestückt ist?« Endlich erreichten wir die letzte Stufe.

»Deine Probleme will ich haben.«, lachte Fynn.

»Dazu kommt noch die Tatsache, dass du ein Frauenheld bist, während Frauen wie ich bloß die Schlampen von letzter Nacht genannt werden.« Wir verließen das Gebäude und sofort traf mich kalte Luft durch meine Jeansjacke.

»Du bist keine Schlampe.«, erwiderte er.

»Mein Auschnitt ist weit, ich trage eine Leggins die meinen Arsch betont und ich habe am Dienstag mit einem Typen geschlafen, dessen Namen ich jetzt nicht mehr weiß.«, sagte ich mit einem Lachen. Es war kein spöttisches Lachen, ich lachte wirklich herzhaft. »Und jetzt sag mir, Fynn, wieso bin ich keine Schlampe?«

»Weil du es selbst von dir zu gibst.« Er sah mich ernst an.

»Ich lebe gerne so, wie ich lebe. Alkohol, Sex, mein Studium. Vielleicht noch ein Job.«, erwiderte ich. »Frauenheld klingt allerdings besser als Schlampe und da liegt das Problem.«

»Dann bist du eben der Männerheld- oder Männermagnet, das klingt sogar noch cooler.«, er lachte in sich hinein und brachte mich ebenfalls zum Lächeln.

»Und Peter Parker hat keinen Schwanz.«

»Der ist total schwul.« So langsam beschlich mich das Gefühl, dass Fynn zur Homophobie neigte.

»Ist er nicht, er hat Mary Jane.«

»Er läuft in einem Ganzkörperkondom herum. Er ist schwul.«, behauptete Fynn und ich schüttelte frustiert meinen Kopf. Es hatte keinen Sinn mit ihm zu Diskutieren.

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