Your World in Flames

By dust_to_gold

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Beendet ✔️ Roxanas Leben ist ziemlich gewöhnlich. Ihre Eltern arbeiten viel und zusammen mit ihren Freundinne... More

Prolog
Chapter 1
Chapter 2
Chapter 3
Chapter 4
Chapter 5
Chapter 6
Chapter 7
Chapter 8
Chapter 9
Chapter 10
Chapter 11
Chapter 12
Chapter 13
Chapter 14
Chapter 15
Chapter 16
Chapter 17
Chapter 18
Chapter 19
Chapter 20
Chapter 21
Chapter 22
Chapter 23
Chapter 24
Chapter 25
Chapter 26
Chapter 27
Chapter 28
Chapter 29
Chapter 30
Chapter 31
Chapter 32
Chapter 33
Chapter 34
Chapter 35
Chapter 36
Chapter 37
Chapter 38
Chapter 40
Chapter 41
Chapter 42
Chapter 43
Chapter 44
Chapter 45
Chapter 46
Chapter 47
Chapter 48
Chapter 49
Chapter 50
Chapter 51
Chapter 52
Chapter 53
Chapter 54
Chapter 55
Chapter 56
Chapter 57
Chapter 58
Chapter 59
Chapter 60
Chapter 61
Chapter 62
Chapter 63
Chapter 64
Chapter 65
Chapter 66
Chapter 67
Chapter 68
Chapter 69
Chapter 70
Epilog
Two years later
Fragen an die Charaktere
Danksagung
New Story
Paid-Stories Programm
Wichtig: Grand Mal

Chapter 39

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By dust_to_gold


Ich war froh, dass Nate vollkommen ruhig und entspannt neben mir schlief. Es war, als wäre eine Last von seinen Schultern gefallen, nachdem er sich mir anvertraut hatte und jetzt wusste, dass ich trotzdem für ihn da war.

Allerdings ging seine Geschichte mir näher, als ich hätte erahnen können.

An Schlaf konnte ich nicht denken, stattdessen lag ich mit offenen Augen auf meiner Matratze, starrte in die Dunkelheit und weinte unregelmäßig.

Erstickte Schluchzer entwichen immer wieder meinem Mund und nach jedem stellte ich mit schnell klopfenden Herzen sicher, dass Nate nicht aufgewacht war. Er brauchte die Ruhe jetzt, nachdem er alles noch einmal durchleben musste.

Aber seine und Zayns Vergangenheit berührte mich zutiefst, sodass ich eine Träne nach der anderen verlor, die aus meinem Augenwinkel sickerten und langsam nach unten auf mein Kopfkissen tropften.

Ich kann den Schmerz nicht wirklich beschreiben, den ich in diesem Moment fühlte. Ziemlich lange hatte ich nach einem Vergleichbarem gesucht, bis ich zu dem Entschluss kam, dass es da nichts gibt. Ich wusste nur, dass ich noch zuvor so etwas gespürt hatte.

Leise schniefte ich und blickte besorgt zu Nate, doch der hatte weiter die Augen beschlossen und atmete ruhig, was mich erleichterte. Er sah so verdammt friedlich aus wenn er so ruhig dalag und sich mal keine Sorgen machte und es machte mich noch trauriger, dass er nur im Schlaf so befreit sein konnte.

In diesen ganzen kitschigen Büchern oder Filmen wachte der verliebte Junge immer sofort auf, wenn das Mädchen neben ihm weinte, selbst wenn sie dabei total leise ist.

Der größte Humbug überhaupt, wenn ihr mich fragt.

In der Realität ist es nämlich so, dass der andere einfach weiterschläft solange er nicht gestört wird und um ehrlich zu sein machte mir das nichts aus. Denn die Hauptsache war, dass Nate Ruhe hatte. Wenigstens einmal in seinem Leben.

Nur als es draußen laut donnerte, wäre ich beinahe vor Schreck aus dem Bett gefallen. Doch als kurz darauf ein greller Blitz über den sonst so finsteren Himmel zuckte und mein Zimmer ganz kurz beleuchtete, entspannte ich mich wieder. Der Regen, der sich schon den ganzen Tag lang angekündigt hatte, prasselte stark gegen meine Fensterscheiben und ich begann langsam, mich wieder zu beruhigen.

Schon als kleines Kind hatte ich die Angewohnheit, mich immer bei Regen nach draußen zu setzen und nur dabei zuzuschauen, wie die großen Tropfen vom Himmel auf die Erde fielen. Ich weiß nicht warum, aber für mich fühlte es sich immer an, als würde sich die Welt für einen kurzen Augenblick verändern.

Ich vergaß, dass meine Eltern mal wieder nicht da waren oder dass ich in der Schule geärgert wurde, weil Veronica Finnley (diese Bitch) mir im Sportunterricht vor allen die Hose runtergezogen hatte.

Für ein paar Minuten, in denen das Wasser die Erde berührte, war alles gut. Meine Sorgen wurden weggespült und alles war danach besser. Fast wie neu. Die Tropfen wuschen einfach alles weg und ließen die Welt danach viel besser aussehen. Ich fand Frieden im Regen.

Und diese Erinnerung war glaube ich auch der Grund, weshalb ich meine Beine aus dem warmen Bett schwang und leise zu meinem Fenster tapste, dass ich dann kurz darauf öffnete. Sofort peitschte mir der Wind und der kalte Regen entgegen, doch es interessierte mich nicht, dass mein Zimmer nass werden könnte. Ich setzte mich einfach mit angezogenen Beinen auf das Fensterbrett und sah nach draußen.

Das Gewitter war wohl etwas weiter weg, denn der Donner erklang nicht mehr ganz so laut, worum ich froh war. Nicht, dass Nate noch wach wurde.

Fasziniert beobachtete ich den hellen Blitz, der über den Himmel zuckte und kurz darauf wieder verschwand, nachdem er die finstere Nacht für eine Millisekunde beleuchtet hatte und sie gar nicht so dunkel scheinen ließ.

Und auch diesmal schaffte der beruhigende Rhythmus, in dem die Regentropfen auf die Erde fielen, meine Gedanken zu reinigen. Ich hörte auf zu weinen und lauschte dem sanften Trommeln.

Aber mir wurde auch immer klarer, dass Zayn und Nates Leben ein eindloser Sturm war mit zu vielen Blitzschlägen, die ihnen etwas wegnahmen. Zu lautem Donner, bei dem es nichts brachte sich die Ohren zuzuhalten. Und zu starker Regen, der erbarmungslos auf sie herabprasselte und sie nie die Sonne sehen ließ.

Ja, der Regen war manchmal ganz schön, so lange danach wieder die Sonne schien.

"Was machst du da?"

Nates verschlafene Stimme ließ mir einen warmen Schauer über den Rücken laufen, der ein herrlicher Ausgleich zu der kalten Luft um mich herum war.

Lächelnd drehte ich meinen Kopf zu ihm. Er saß oberkörperfrei (ja, ich sabberte fast) und mit verwunschelten, blond-braunen Haaren in meinem Bett und sah mich mit wachen Augen an, die leicht glitzerten. Auch auf seine Lippen schlich sich ein kleines Lächeln, das mein Herz schneller schlagen ließ.

"Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken", sagte ich leise, weil jede andere Lautstärke für diese Situation einfach unpassend gewesen wäre.

Doch er schüttelte nur seinen Kopf und stand auf. Nach zwei Schritten war er bei mir und schlang seine Arme um meinen kühlen Körper, wodurch er mir Wärme spendete. Zufrieden seufzend über diesen gerade unfassbar schönen Moment lehnte ich meinen Kopf gegen ihn und spürte, wie er einen Kuss auf meinen Scheitel hauchte, der mich lächeln ließ.

Bis Nate mich auf einmal vom Fensterbrett hob und vor sich wieder absetzte, war unsere Position perfekt. Jetzt starrte ich leicht schmollend zu ihm hoch, was er nur mit einem amüsierten Lachen quittierte.

Er überraschte mich zutiefst, als er seinen Körper geschmeidig über das Febsterbrett und hinaus in den strömenden Regen schwang. Nun stand er auf den Dach unserer Garage mit nassen Haaren und Oberkörper und hielt mir schüchtern lächelnd seine Hand hin.

"Du kannst dir den Regen nur ansehen, oder auch einfach anfangen in ihm zu tanzen."

Was dachte er bitte von mir? Dass ich mich mitten in der Nacht mit ihm nach draußen in den Regen stellen würde?

Denn genau das tat ich.

Das Lächeln ließ sich jetzt wohl nicht mehr von meinem Gesicht wischen, als ich nach seiner warmen Hand griff und er mich leicht zu sich nach draußen und dann sofort an sich zog. Es war so absurd schön, mit ihm hier draußen zu sein, den Regen auf meiner Haut zu spüren und die kleinen Tropfen auf Nates geschwungenen Wimpern zu sehen, dass ich einfach glücklich loslachen musste.

Nates Lächeln wurde ebenfalls immer breiter und er hob meinen Arm, um mich um meine eigene Achse zu drehen, was ich mir nur zu gerne gefallen ließ. Er zog mich wieder ganz nah zu sich, sein heißer Atem auf meiner nassen und kühlen Haut katapultierte mich in eine andere Welt. Eine Welt, in der es nur ihn und mich gab, ohne seine Narben, die tief in seinem Inneren verborgen waren.

Er sah mich eine Zeit lang einfach nur durch diese leuchtend grünen Augen an, bis er seine Hand hob um eine Haarsträhne hinter mein Ohr zu streichen, die nass an meiner Wange klebte.

"Okay... ähm...", stammelte er unsicher und schien nicht ganz zu wissen, was er sagen wollte. Oder eher wie. "Weißt du Roxana, ich werde nie der perfekte Bilderbuch-Freund sein, der dir jeden Tag Blumen mitbringt und dir hundertmal am Tag sagt, wie sehr er dich liebt, obwohl ich das verdammt nochmal so sehr tue.

M-mit mir... wird es nicht immer leicht sein, ich will, dass du das weißt. Ich bin nicht immer leicht und ich weiß, dass ich dich manchmal... verletzen werde, obwohl ich nichts weniger will als das und ich mir alle Mühe geben werde, es zu vermeiden! Aber es gibt nicht immer nur sonnige Tage, manchmal ist mein Leben ein verdammter Sturm und ich kann dir nicht versprechen, dass... dass er dich verschont."

Er sah mir tief in die Augen, während er das sagte und ich erwiederte seinen zögernden Blick standhaft. Meine Hand wanderte in seinen nassen Nacken und begann ihn zu kraulen.

Es machte mir nichts aus, das alles. Denn ich liebte Nate und selbst wenn er es mir nicht so oft sagen sollte, wusste ich, dass er genauso für mich empfand. Das hatte er mir bewiesen, indem er mir seine Geschichte erzählt hatte.

Also lächelte ich ihn nur sanft an. "Ich würde deinen Sturm immer dem Sonnenschein von jemand anderem vorziehen, Nate", flüsterte ich und hauchte einen zärtlichen Kuss auf seinen Mundwinkel. "Und außerdem", fügte ich hinzu und grinste ihn schulterzuckend an, "Hasse ich Blumen sowieso."

Vollkommen verdutzt sah er mich an. "H-Heißt das, dass du meine Freundin sein willst?"

Er riss ungläubig die Augen auf, als ich lächelnd nickte. Wegen seiner Überraschung musste ich lachen. "Nate, du hast Scott heute ins Gesicht gesagt, dass ich dein Mädchen bin und ich habe nichts dagegen unternommen. Natürlich will ich deine Freundin sein du Idiot!"

Ein schelmisches Grinsen zierte seine tollen, vom Regen nassen Lippen und ließ mein Herz schneller schlagen.

"Gut, ein Nein hätte ich nämlich nicht akzeptiert."

Ich wollte gerade empört den Mund aufreißen, als er seine Lippen auch schon auf meine presste und mich voller Gefühl und Verlangen küsste. Mir blieb ehrlich die Luft weg.

Und auch wenn das alles hier gerade stark an eine Szene aus einem kitschigen Schnulzenfilm erinnerte, die ich so sehr hasste, liebte ich diesen Moment.

Wow, du wirst ja zu einer waschechten Romantikerin. Pussy.

Vielleicht, aber das war mir vollkommen egal.




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Ein bisschen Kitsch im Leben ist doch auch mal schön, oder? 🥰

Eure dust_to_gold 💁‍♀️



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