Loving Bad

By Juuanni

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Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss ich meine Augen. Ich genoss seine warme Hand an meiner Wange und leh... More

LOVING BAD
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KEIN KAPITEL
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29 | PART 1
29 | PART 2
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By Juuanni

«Falls eine Narbe bleibt, könntest du als der weibliche Harry Potter durchgehen. Wäre doch cool oder?»

Lou wippte von einem Fuß auf den Anderen und begutachtete meine Stirn.

«Der absolute Knüller.», meinte ich weniger motiviert.

Obwohl bereits ein wenig Zeit vergangen war, dröhnte mein Schädel immer noch. Die Nachricht über meinen kleinen Unfall hatte sich relativ schnell verbreitet.

«Wie wäre es, wenn ich dich mitnehme. Ich denke es ist keine gute Idee Fahrrad zu fahren nachdem man ohnmächtig war.»

Callum lehnte an der Motorhaube von einem schwarzen Wagen und sah mich mit seinen eisblauen Augen an. Zum dahin schmelzen.

Meine Freundin nickte leicht und nahm ihr Fahrrad.

«Wir sehen uns morgen in der Schule, Kris.», sagte Louis und zwinkerte mir zu.

Mit einem charmanten lächeln öffnete Callum mir die Tür des schwarzen Wagens.

Welcher Junge hatte zu dieser Zeit noch gute Manieren? War Callum die aussterbe Art?

Ich musterte ihn mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, so dass er es gar nicht bemerkte. Seine markanten Gesichtszüge verschmolzen zu einem perfekten Ebenbild. Sein schiefes lächeln verlieh ihm einen gewissen Charme, der viele Herzen zum schmelzen brachte. So auch meines.

Ich beschrieb ihm den Weg zur Videothek in der ich, wie jeden Montag bis Donnerstag Nachmittag, arbeitete.

«Du und Devan, wie es aussieht.», sagte Callum angespannt während er den Motor des Wagens startete.

«Ich und Devan?», wiederholte ich völlig irritiert. Meine Stimme wurde zum Ende immer brüchiger und schriller.

«Als du ohnmächtig warst, war ich nicht der Einzige, der sich Sorgen um dich gemacht hat. Ich wollte dir helfen, doch Devan hat mich nicht in deine Nähe gelassen. Er hat mir gedroht, dass wenn ich dich nur falsch ansehe, dann würde er mir jeden einzelnen Knochen in meinem Körper brechen. Für mich klang das ziemlich nach eifersüchtiger Freund.»

«Das hat er gesagt?», fragte ich perplex.

Callum nickte.

Ich zweifelte wirklich daran, dass ich Devan jemals verstehen würde.

«Devan hasst mich. Wieso sollte er..-», brabbelte ich vor mich hin.

Der Wagen blieb vor der Videothek stehen und Callum stellte den Motor aus. Wir saßen eine Weile im Wagen und schwiegen.

«Geh mit mir aus, Kristen.»

Ich brauchte einen Moment bis ich realisierte, was er gesagt hatte. Theoretisch könnte ich wie eine hysterische, mit Hormonen voll gepumpte, Teenagerin reagieren und wild tanzen. Doch ich beschränkte es auf einen innerlichen Samba und blieb äußerlich gelassen. Zumindest versuchte ich das.

Ich drehte mich zu Callum.

«Kristen, möchtest du mit mir ausgehen?», fragte er erneut.

Hoffnungsvoll sah er mich an und wartete neugierig auf eine Antwort. Und desto länger ich meine Antwort hinaus zögerte, umso unsicherer wurde er.

«Ich drehe noch durch, wenn du mir nicht antwortest.»

Er lehnte sich leicht zu mir hinüber.

«Du meinst ein richtiges Date?»

«Ein richtig ernsthaftes Date.», bestätigte er.

Ich schwieg.

«Ich weiß, dass du denkst, dass zwischen Ash und mir noch etwas ist. Schließlich haben wir uns oft getrennt und sind wieder zusammen gekommen. Daher kann ich verstehen, wenn du nicht sofort zusagst. Das ist völlig in Ordnung.», meinte er ruhig und verständnisvoll.

Callum neigte sich in meine Richtung und stützte seine Hand dicht neben meinem Bein ab, um mit seiner anderen Hand das Handschuhfach auf meiner Seite zu öffnen. Er wühlte in dem Handschuhfach auf der Suche nach einem bestimmten Gegenstand. Triumphierend hielt er diesen nach oben.

Seine Hand berührte sanft mein Bein, als er sich zurück in seinen Sitz lehnte. So leicht, dass man fast davon ausging, dass es absichtlich war.

Ich gab mir alle Mühe in seiner Nähe keine Atemnot zu erleiden. Doch leider machte ich in diesem Moment Konkurrenz mit einer alten Dampflokomotive.

Das mich seine Anwesenheit nervös machte, sollte nun auch jeder Blinde mitbekommen haben.

«Du hättest mich einfach fragen können, ob ich dir den Kugelschreiber aus dem Handschuhfach gebe.», meinte ich.

«Dann hätte ich dich jedoch nicht aus versehen berühren können.»

Er hob leicht seinen Kopf und zog einen Mundwinkel nach oben.

Verlegen strich ich eine Strähne hinter mein Ohr.

Behutsam nahm er meine Hand und schrieb mit dem Kugelschreiber einige Zahlen auf meinen Handrücken.

«Deine Entscheidung, ich warte.»

Vielleicht hatte mein Sturz wichtige Gehirnzellen zerstört, die ich dazu gebraucht hätte, um einfach ja ich will mit dir ausgehen zu sagen. Doch diese Worte kamen mir nicht über die Lippen.

Ich wollte der Trennung von Ash und Callum noch ein wenig Luft lassen. Denn ich wollte den Herzschmerz vermeiden. Ich wollte mich nicht in ihn verlieben, um dann zu sehen, wie er zu Ash zurück ging.

«Danke, dass du mich gefahren hast.»

***

«Das kommt davon, wenn man immer mit seinem Dickschädel durch die Wand will.», brummte Sam sarkastisch hinter der Kasse.

«Sehr komisch, du Scherzkeks. Hast du Arbeit für mich?»

Ich warf meinen Rucksack zu Sam, der diesen geschickt auf fing und neben sich abstellte.

Sam deutete mit dem Finger auf einen Kerl, den ich nicht wirklich erkennen konnte, da er hinter den Regalen verschwunden war.

«Der Typ sucht bereits seit einer knappen Stunde nach einem Film. Wie wäre..-»

«Bin schon unterwegs.», sagte ich kurz angebunden und steckte mein Namensschild an.

Eine dunkle Kapuze verdeckte sein Gesicht. Doch seine tätowierten Finger, die ungeduldig gegen die Regale klopften, verrieten ihn.

«Wie geht es deinem Kopf?» Er gab ein kehliges Lachen von sich.
«Ganz vergessen, das interessiert mich einen Dreck.»

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust.

«Was für einen Film suchst du, Finn?», fragte ich halbwegs freundlich.

Finn war ein wirklich unheimlicher Typ, der aus einem diesen düsteren Filmen entsprungen sein könnte.

Und das wir zwei alleine in einer düsteren Ecke in einer Videothek, zwischen Horrorfilmen standen, machte mein mulmiges Gefühl nicht besser.

«Ich suche nichts. Ich habe gewartet.»

Er drehte sich zu mir und durchbohrte mich mit diesen dunklen Augen, die ebenfalls sein Bruder hatte.

«Ich will das du nächsten Samstag gegen Mitternacht bei dieser Adresse auftauchst.»

Er zog einen Zettel aus seiner Hosentasche und hielt in mir vor die Nase. Einen Moment bliebt sein Blick an den Zahlen an meiner Hand hängen.

Finn bestand darauf, dass ich ihn an nahm.

«W-was ist das?»

«Ein Zettel mit ein paar Buchstaben und Zahlen, was sonst.», antwortete er gereizt.

«Was soll ich da?», fragte ich konkreter.

«Zusehen, was Devan anstatt einer Therapie macht.»

Diese Worte beruhigten mich überhaupt nicht.

«Ist das legal?»

Finn kam mir gefährlich nahe.

«Sehe ich etwa so aus, als wäre das Gesetz mein bester Freund?», fragte er spöttisch und ging zielstrebig an mir vorbei.
«Ach ja, kein Wort zu Devan. Das wird eine Überraschung.
Und kein Wort zu Daddy. Wir wollen doch nicht, dass dir etwas zu stößt.»

Seine Drohung ging in einem gerissenen Lächeln unter.

Ich blieb noch eine Weile wie eingefroren zwischen den Regalen stehen mit dem Zettel zwischen meinen Fingern.

Sam sah mich nachdenklich an.

«Den Kerl kenne ich doch.»

«Finn Flenning.», murmelte ich geistig abwesend.

«Seit wann ist der denn wieder in der Stadt?»

«Seit circa zwei Wochen.»

***

Ich begann diesen Tag von jeder weiteren Sekunde, die verstrich, weniger zu mögen.

Die Wunde an meinem Kopf, die mit feinen Fäden zusammen genäht wurde, würde mich immer an diesen Tagen erinnern.

In unserem Kühlschrank herrschte elende Leere und mein Magen war dabei sich selbst zu verdauen. Daher hatte ich vor wenigen Minuten meinem Dad, der noch immer auf dem Präsidium war, geschrieben, dass er auf dem Heimweg etwas zu essen mitbringen sollte.

Unter der Dusche hätte ich fast die Nummer von Callum ab geschrubt, weil ich so in Gedanken war.

Ich hatte die Musik so laut aufgedreht, dass bereits der Boden wackelte. Doch der Krach wollte meine Gedanken einfach nicht übertönen.

Und das regnerische Wetter machte mich langsam depressiv.

Meine Verletzung musste wirklich Schädigungen hinterlassen haben, denn ich war dabei durch den Regen mit Regenstiefeln und Regenjacke zu dem Haus von Devan zu stapfen. Meine anfängliche Entschlossenheit legte sich, als ich auf seiner Veranda stand und gegen die Tür klopfte.

Mein Herz rutschte mir in die Hose, als ein oberkörperfreier Devan mir die Tür öffnete. Ebenso war meine Beherrschung verschwunden, denn ich starrte einfach seinen Körper an.

Die meisten in seinem Alter hatten nicht so einen Körper. So einen unglaublichen Körper, den ich wohl nicht so lange zu Gesicht bekommen sollte, wenn ich nicht meinen Mund auf machte.

«Wahrscheinlich denkst du dir gerade: Was macht die denn hier? Ich hasse sie und ich bin ein Stinkstiefel..-» Ich musste unwillkürlich kichern, da ich ihn wirklich ausgesprochen gut nach machte. Er lehnte sich nur genervt gegen den Türrahmen.

Wenigstens hörte er mir zu.

Ich räusperte mich und wurde wieder ernst.

«Und ich weiß, dass du mir am liebsten die Tür vor der Nase zuschlagen willst und eigentlich auch nicht mit mir reden willst. Aber ich will mit dir reden, über heute, also über vorhin. Also kann ich nur für einen Moment deine Aufmerksamkeit haben?»

Andauernd rutschte mein Blick auf seinen durch trainierten Körper. Bei dem himmlischen Anblick konnte doch keiner klar denken.

«Du siehst beschissen aus mit deinen Gummistiefeln.»

Meine nassen Gummistiefel quietschten, als ich sie gegeneinander rieb.

«Wieso wolltest du, dass mir keiner hilft außer dir? Du hasst mich, also wieso? Ich möchte es nur verstehen.»

«Um mich verstehen zu können, brauchst du mehr als eine Ausbildung zur Psychologin. Daher versuche erst gar nicht mich zu verstehen, das übersteigt deinen Horizont.», meinte er schroff.

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und presste meine Lippen aufeinander. Trotz meiner albernen Gummistiefel versuchte ich taff und cool zu wirken.

«Ich glaube, du magst mich. Und du verhälst dich nur wie ein Arschloch, weil du Emotional ein Wrack bist, und nicht weißt, wie man sich jemanden gegenüber verhält, den man mag.»

Er schwieg und sah mich einfach an. Ein unangenehmes Schweigen in Unwissenheit entstand, dass mich fast verrückt machte.

War das etwa so abwegig?

«Schöne Theorie. Aber ich mag dich nun mal wirklich nicht.»

«Wen haben wir denn da. Kristen, schön dich zu sehen.» Finn tauchte hinter Devan auf und strahlte mich an.

Halt, Stopp, Finn?

«Seit wann..-», begann ich und brach ab.

«Devan kann einfach nicht ohne mich leben. Er hat mich, Wort wörtlich, auf Knien angefleht, dass ich bei ihm einziehe.»

Devan funkelte seinen Bruder wütend an.

«Ich hasse dich, Bruder.», zischte Devan und verschwand im Haus.

Finn neigte sich zu mir.

«Er liebt mich. Die Wörter verwechselt er immer so leicht.», sagte er locker und neigte, mit einem Lächeln auf den Lippen, seinen Kopf.

Mehr als merkwürdig.

Faded - Alan Walker •

A/N: I know, das Kapitel ist nicht so der Bringer.

Schöne Ostern an alle, die auf Ostern stehen :-)

Also ich werde mindestens einen Schokoosterhasen ermorden #Sorrynotsorry

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