Loving Bad

By Juuanni

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Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss ich meine Augen. Ich genoss seine warme Hand an meiner Wange und leh... More

LOVING BAD
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KEIN KAPITEL
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29 | PART 1
29 | PART 2
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By Juuanni

Provisorisch band ich meine kupferfarbigen, roten Haare zu einem Zopf zusammen und neigte mich über meinen Block. Ich saß auf meiner Veranda und zeichnete bereits eine Weile, als ein schwarzer Wagen vor meinem Haus hielt.

Zu meiner Überraschung stieg Callum aus dem Wagen und kam in meine Richtung.

Ich hatte wirklich keine Ahnung, was Callum an einem Mittwoch Abend ausgerechnet bei mir suchte. Vielleicht hatte er sich Verfahren.

Aber dafür kam er ziemlich zielstrebig auf mich zu.

«Da ich in der Gegend war, dachte ich mir, dass ich das persönlich übergebe.»

Er zog hinter seinem Rücken einen dunkelroten Umschlag hervor auf dem mit geschwungener Schrift McVeigh stand. Zögernd nahm ich den Umschlag entgegen und starrte ihn an, als wäre es eine hoch explosive Bombe.

«Meine Familie lädt deinen Vater und dich herzlich zu der Charity Veranstaltung dieses Wochenende ein. Wir würden uns freuen, wenn ihr kommen könntet.»

Er lehnte sich lässig gegen die Veranda und lächelte mich an. Sein Lächeln war so wunderschön, dass einem das Herz warm wurde.

«Eine Charity Veranstaltung? Seit wann werden wir zu solchen Veranstaltungen eingeladen?»

«Seitdem dein Vater der Sheriff in Chester ist.»

«Ähm.. Dankeschön für die Einladung, dass ist wirklich..-» Ich war überwältigt. «-.. nett.»

Jedes Jahr fand in Chester diese Veranstaltung statt, die von Callums Familie organisiert wurde. Letztes Jahr hatte ich ein Bild in der Zeitung von dieser Veranstaltung gesehen, auf der einige hoch gestellte Persönlichkeiten und Geschäftsleute waren. Damals standen Ash und Callum dicht nebeneinander, Arm in Arm und lächelten in die Kamera. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Ash nicht sonderlich gut auf mich zu sprechen war.

«Wird Ash da sein?»

«Mit Sicherheit. Unsere Eltern stehen sich schließlich ziemlich nahe.»

«Sie wird sicherlich nicht erfreut sein mich zu sehen.»

Er stieß sich von der Veranda ab und setzte sich neben mich auf die Stufe.

«Wenn du sie näher kennenlernst, dann wirst du sie mögen. Ash kann wirklich freundlich sein, dass zeigt sie bloß ungern.»

Theoretisch bedeutete dies, dass er wohl noch mehr Zeit mit mir verbringen möchte.

Bei dem Gedanken, dass Callum öfter neben mir auf der Veranda saß und wir uns entspannt unterhielten, schlich sich ein schiefes Grinsen auf meine Lippen. Verlegen biss ich auf meine Lippe.

Ich beobachtete den gut aussehenden Jungen von der Seite. Als mein Blick jedoch leicht abschweifte, entdeckte ich eine dunkle Person, die uns von dem Nachbarhaus nebenan beobachtete. Es war mehr als eindeutig und auffällig, dass derjenige mich und Callum anstarrte.

Callum folgte meinem Blick.

«Stalkt dein Nachbar dich eigentlich immer?»

«Nein, das ist das erste Mal.»

«Erfahrene Stalker sollten nämlich ihre Zielperson nicht so auffällig beobachten. Aber ich denke, Übung macht den Meister.»

Ich lachte leise.

«Ich lasse dich nur ungern mit deinem Stalker allein, aber ich muss leider weiter. War schön sich einen Moment zu unterhalten mit dir.»

Meine Wangen wurden unglaublich warm und waren wahrscheinlich knall rot.

Elegant stand er auf.

«Wiedersehen, Callum.»

Es dauerte eine Weile bis ich realisiert hatte, dass Callum fort war und ich mit der Einladung in meinen Händen noch immer auf der Veranda saß.

Was hatte sich bloß in den vergangenen Tagen geändert, dass Callum plötzlich meine Nähe suchte?

Schließlich hätte er in Chemie einen anderen Laborpartner wählen können, doch er wählte mich.

Er hätte die Einladung nicht persönlich überbringen müssen, doch er tat es.

Und er hätte sich diesen Abend nicht neben mich setzen müssen, doch er tat es.

Als ich einen weiteren Blick zu meinen Nachbarn warf, war die Person, die uns beobachtet hatte, verschwunden.

«Der Milchbubi und du also.»

Urplötzlich tauchte Finn auf und pfiff eine Melodie vor sich her. Erschrocken fuhr ich zusammen und starrte ihn entgeistert an.

Was, zur Hölle, machte Finn vor meiner Veranda?

«Hast du uns vorhin beobachtet?»

«Nein, nicht ich. Aber Devan.»

Lässig vergrub er seine tätowierten Hände in seinen Hosentaschen, als wäre es das normalste der Welt sich mit mir zu unterhalten.

Unruhig rutschte ich hin und her. Mir war nicht ganz wohl dabei mit Finn alleine zu sein.

Mein Vater konnte Menschen relativ gut einschätzen, daher vertraute ich ein wenig seiner Meinung und war lieber vorsichtig.

«Weißt du, eigentlich wollte ich nur meinen beschissenen kleinen Bruder besuchen. Doch als ich dich gesehen habe.. -» Er lachte. «-.. ich denke, dass könnte noch ganz amüsant werden.»

«Was meinst du?»

«Du hast doch gehört, mein Bruder hat mich so was von an den Eiern. Also.. psssch..» Er legte seinen Finger auf seinen Lippen und grinste mich an. Ein ziemlich verstörendes grinsen.

Aus seiner Jackentasche zog er eine Zigarette, die er sich zwischen die Lippen steckte und anzündete. Er nahm einen tiefen Zug und pustete den Rauch zur Seite.

«Das schöne im Leben ist, dass man es beeinflussen kann. Wie ein verfickes, dummes Spiel.»

Er warf die Zigarette auf den Boden und trat sie aus.

«Und ich werde nach meinen Spielregeln spielen. Unfair und hart.»

Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken.

Wie fest gefroren saß ich auf der selben Stelle und wagte es nicht mich einen Millimeter zu bewegen.

Falls jemand dachte, dass der kalte und gefühllose Blick von Devan einschüchternd war, der würde sich bei dem Blick von Finn in die Hose machen.

Seine Mundwinkel zuckten nach oben und in seinen Augen war ein irres Glitzern zu erkennen. So als würde ein Raubtier seine Beute betrachten.

Ich wusste, dass viele Raubtiere sich nur auf sich bewegende Beute stürzten. Daher versuchte ich dies auf Finn zu übertragen.

Keine hastigen Bewegungen.

Ich schluckte.

Erleichtert atmete ich aus, als der Wagen meines Vaters in die Straße bog. Finn war mir einfach zu merkwürdig.

«Dein Daddy kann mich nicht sonderlich leider. Obwohl ich doch so verdammt charmant bin.»

Er schien ziemlich überzeugt davon zu sein, dass er ernsthaft charmant war. Ich hielt ihn einfach für leicht gestört.

Ohne ein weiteres Wort spazierte er mit geschmeidigen Bewegungen die Einfahrt hinunter und pfiff erneut die gleiche einprägsame Melodie, wie zuvor. Doch zu meiner Überraschung ging er in die entgegen gesetzte Richtung von Devans Haus. Ich runzelte meine Stirn.

«Gehst du nicht nach Hause?», rief ich ihm nach.

«Ich wohne dort nicht. Kompliziertes Familienverhältnis, schon vergessen?», spottete er und verschwand in dem Schutz der Dunkelheit.

Okaaa-ay. Heute war eindeutig ein schräger Tag.

«Sag mal, rauchst du? Diese giftigen und krebserregenden Stoffe in dem Tabak schädigen deine Lunge. Kennst du die Folgen vom Rauchen? Lungenkrebs, Sehverlust, Nierenkrebs..-»

Ich vergrub meinen Kopf in meinen Ärmeln.

«Dad, ich rauche nicht.» Ich holte tief Luft und seufzte. «Die gehört Finn.»

«Finn Flenning?»

Ich nickte leicht.

«Ich möchte, dass du dich von ihm fern hältst. Er ist..-»

«Ich weiß, dass du dir Sorgen machst. Aber das brauchst du nicht, okay? Ich kann ziemlich gut auf mich aufpassen. Und außerdem, so schlimm kann er doch nicht sein. Er ist vielleicht ein wenig schräg aber sonst..-»

Bubbly - Colbie Caillat •

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