Dancing in Nightmares | Minho...

By minho_145

10.9K 839 393

„Man konnte nur das Prasseln der einzelnen Regentropfen hören und meine unregelmäßigen Atemzüge. In dem Momen... More

(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
(7)
(8)
(9)
(10)
(11)
(12)
(13)
(14)
(15)
(16)
(17)
(18)
(19)
(20)
(21)
(22)
(23)
(24)
(25)
(26)
(27)
(28)
(29)
(30)
(31)
(33)
(34)
(35)
(36)
(37)
(38)
(39)
(40)
(41)
(42)
(43)
(44)
(45)
(46)
(47)
(48)
(49)
(50)
Authors Note

(32)

204 18 24
By minho_145

Er sah so schwach aus, so erbärmlich. Er wirkte so fremd, obwohl ich die Person war, die ihn am besten kennen sollte. Man sah, dass etwas ihn fertig machte, dass er nicht mehr durchhielt, dass er sich aufgab.

Seine Gefühle und Sinne steuerten ihn. Er hatte die Kontrolle verloren. Es fühlte sich so, als würde ich seine Schmerzen ebenfalls empfinden können. Dieses Stechen im Herzen, diese Kälte, diese Angst. Seine Kraft war wie verschwunden und er fühlte sich schwach.

Ich konnte und wollte es auch nicht, für ihn Mitleid zu verspüren. Er hatte es verdient. Er hatte den Schmerz, das Karma für seine schlechten Entscheidungen und dafür, dass er die Kontrolle über sich selbst verlor, verdient.

Warum ließ er dies zu? Warum war er so blöd und ließ seine Gefühle die Oberhand von ihm übernehmen? Er hatte sich nicht genug anstrengt. Seine Gefühle waren zu stark, was dazu führte, dass er egoistisch handelte.

Seine dunklen Augen trafen auf meine und es tat weh. Es tat weh, zu sehen, wie er an sich zweifelte. Dieses bereuen. Er wollte anders handeln. Er wollte dies nicht tun, doch er war zu schwach gewesen. Meine Augen schweiften runter auf das Waschbecken, weg vom Spiegel.
Ich ertrage es nicht länger, ihn zu sehen. Mein Spiegelbild.

Ihr Blut war nicht mehr an meinen Lippen, jedoch lag der Geschmack noch auf meiner Zunge. Ich hatte immer noch das Verlangen mehr zu trinken, aber ich hatte mich unter Kontrolle.

Wie konnte mir das passieren? Warum musste ich die Kontrolle verlieren? Mein Blick wanderte wieder auf mich. Erbärmlich. Ich fühlte mich so leer, so voller Schmerzen. Wie ein Stich in meinem Herzen.

Hätte ich ihr mein Blut nur eine Sekunde zu spät gegeben, wäre sie mit meinem Blut in ihrem Organismus gestorben und hätte sich in einen Vampir verwandelt. Ich hätte sie zu einem Monster gemacht. Sie müsste mit dieser unerträglichen Bürde leben. Beinahe hätte ich sie getötet.

Es klopfte an die Tür und ich zuckte zusammen. „Sie ist wach." Felix tiefe Stimme klang genervt und kalt. Nach seinen Worten hörte ich, wie er wieder ging. Sie wollte mit mir reden. Sie wollte mich sehen, nachdem dies...passiert war.

Ich verstand sie nicht. Sie war so anders. So eine Person hatte ich noch nie getroffen. Mein Block wanderte zu meinem Spiegelbild und ich konnte nicht anderes, als eine fremde Person vor mir zu sehen. Ein Monster.

Ich atmete einmal tief ein und verließ das Badezimmer und blieb vor ihrer Tür stehen. Ich zögerte. Wahrscheinlich deswegen, weil ich nicht ihren Schock, ihre Angst vor mir in ihren Augen sehen wollte. Was ich ihr angetan habe. 

„Minho? Komm rein." Ihre sanfte Stimme konnte ich durch die Tür hören und griff zitternd zur Klinke. Als ich ihren Raum betrat, kam mir sofort ihr süßlicher Geruch entgegen. Sie lag auf ihrem Bett, eingerollt in einer warmen Decke.

Ihre Haut war blass und sie sah schwach aus. Mein Blick wanderte zu ihren Augen, vor denen ich so viel Angst hatte, dass sie mich fürchteten. Jedoch waren sie so sanft und so liebevoll. Kein Anzeichen von jeglicher Angst oder Furcht. Sie sah mich besorgt an und ich verstand es nicht.

Es ließ mich durchdrehen. Wie konnte man keine Angst vor einem Monster haben? Ich habe sie verletzt und trotzdem sah sie mich an, als wäre ich ein Engel. Als wäre ich jemand, der nicht mal einer Fliege was zu leide tun würde, doch damit lag sie falsch. Warum sollte sie sowas denken, nachdem ich ihr Blut getrunken hatte, sie angriff, verletzte?

Dann plötzlich lächelte sie und mein Herz blieb stehen. Es war wie ein Puzzleteil am falschen Platz. Es sieht von der Farbe, von der Form und von der Größe nicht so aus, als würde es passen, trotzdem lag es neben den anderen. Alles machte keinen Sinn. Es widersprach sich von selbst, trotzdem passte es mit den anderen zusammen. Wie etwas was man nicht verstehen, nicht glauben kann, es aber auf jeden Fall so ist.

Ich ging neben ihr Bett und sah sie komplett verwirrt und entschuldigend an. „Es tut mir so leid, was ich dir angetan habe. Ich wollte das nicht... Ich habe die Kontrolle verloren...ich." Ihre Hand legte sie auf meine und ich zuckte zusammen. Ihre Haut war wieder warm und mir fiel ein Stein vom Herzen.

„Minho...es ist alles gut." Ihre Stimme war so zart und leise, doch ich verstand alles. Mein Atem stockte, als ich sie geschockt ansah. Egal wie oft ich es versuchte, ich wurde nicht schlau aus ihr. Wie ein Buch ohne Wörter. „Was? Warum?...i..ich verstehe das nicht. Warum hast du keine Angst vor mir? Ich bin ein Monster."

Sie schaute in meine Augen und ihr Lächeln wurde sanfter, als sie ein leises Lachen von sich ließ. Ihre Hand hielt meine und sie nahm sie mit beiden Händen in die Hand. „Ich habe dir gesagt, ich werde dich nie als Monster sehen können. Du bedeutest mir zu viel." Es fühlte sich an, als würde meine Luft weniger werden und meine Augen wurden wässrig.

Sofort sah sie mich besorgt an. Ihre warmen Hände legten sich auf meine Wangen als sie mir sanft über sie strich. Ich verlor mich in ihren Augen und ließ es für einen Moment zu. Für einen letzten Moment. Ich wollte diese sanften Augen niemals vergessen.

Ich legte meine Hände auf ihre und zog sie langsam von meinen Wangen und hielt sie fest. Sie waren so warm, so weich. Ihren Blick wendete sie nicht von mir, und in dem Moment hätte ich gerne durch ihre Augen geschaut. Ich hätte gerne erfahren, wie sie mich sieht, denn ich konnte es immer noch nicht verstehen.

Ich schluckte, bevor ich diese Worte sagte, welche mir so viel weh taten. „Ich werde heute gehen und du wirst mich nie wieder sehen. Es ist sicherer für dich so, wenn ich nicht bei dir bin." Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht, als ihre Augen sich mit Tränen füllten. „Ich denke, du bist wieder so gesund, dass du dich um dich kümmern kannst, aber wenn nicht, denke ich, dass Felix noch etwas hier bleiben wird. So ist es am besten."

Es tat so weh, den Schmerz in ihren Augen zu sehen. Ihre Hände fingen an zu zittern. „Nein, bitte...warum?" Sie redete nervös und panisch, weshalb ich ihr über die Finger strich. „Ich bin zu gefährlich für dich. Du hast es doch gesehen. Eine einfache Schnittwunde hatte mich...durchdrehen lassen. Ich bin eine tickende Zeitbombe."

Sie schüttelte den Kopf und die Tränen liefen ihre Wangen hinunter. „Bitte verlass mich nicht. Du hast es versprochen. Du hast gesagt, du bleibst bei mir. Bitte. Ich habe keine Angst vor dir. Ich weiß, du kannst dich kontrollieren..." Ich unterbrach sie, indem ich sie in eine Umarmung zog.

„Ich verlasse dich nur, damit du sicher bist. Sicher vor mir. Es tut mir leid, dass ich mein Versprechen breche und du darfst deshalb für immer auf mich sauer sein. Ich verstehe es." Ihre Armen legten sich fest um meinen Körper, als sie mich noch näher an sich zog. Sie atmete laut und schwer, als sie ihren Kopf auf meine Schulter legte.

„Du hast es versprochen. Ich will dich nicht verlieren." Sie drückte mich immer näher zu mir und flüsterte mit einer zitterten Stimme: „Ich liebe dich." Mein Herz stoppte und ich bekam eine Gänsehaut. Eine einzelne Träne flüchtete aus meinen Augen.

Ich wollte sie nicht loslassen. Ich wollte sie für immer so in meinen Armen behalten, sie in meiner Nähe haben. Ihre sanfte Stimme hören. Ihre wunderschönen Augen sehen und ihre Wärme spüren. Dies war nicht möglich. Sie war bei mir nicht sicher. Es ist am besten, wenn wir so weit auseinander wie möglich waren. Vielleicht findet sie jemand, mit dem sie glücklich sein kann und ich wusste jetzt, ich werde dies niemals sein.

„Es tut mir leid."
„N..nein" Ihre Stimme brach, als sie dies mehr zu sich selbst, als zu mir sagte und ich zog sie näher zu mir. Ihre Wärme war so nah und mir kam ihr süßlicher Geruch entgegen.

Ich versuchte, alles einzusammeln. Mir zu merken wie sie sich anfühlt, wie sie mich ansah, wie sich ihre Stimme anhörte. Ich wollte dies nicht vergessen. „Versprich mir, dass du dich nicht aufgibst. Es ist nicht deine Schuld." Sie blieb still und ich drückte einen Kuss auf ihren Kopf. „Versprich es mir."

„Minho...bitte geh nicht." Ihre Stimme brach ein weiteres Mal und mir das Herz mit. Ich wollte ihr dies nicht antun. „Versprich es."
„Ich verspreche es." Sie weinte mehr und ich zog sie noch einmal fest an mich, bevor ich sie von mir drückte und ihr Gesicht in meinen Händen hielt.

Sie schaute mich so verletzt an, ihre Augen rot und angeschwollen, mit immer weiteren Tränen, die sie verließen. Es tat mir so leid. Ich wollte es nicht. Langsam zog ich ihr Gesicht näher zu meinen und verband meine Lippen mit ihren zum letzte Mal.

Sie zögerte nicht einen Moment und küsste mich direkt zurück, als ihre Hände durch meine Haare fuhren. Ihre Lippen waren so zart und sanft. Sie fühlten sich so viel besser, als ihr Blut an. Sie war perfekt. Ich versuchte alles, was ich für sie empfand in diesen Kuss zu stecken und genoss es für ein letztes Mal. Der Kuss war sanft und so voller Gefühle.

Langsam ließ ich ab von ihr und stand auf. Sie ließ ihr Augen für einen Moment noch geschlossen, als ihr eine letzte Träne die Wange hinunterlief.

Sie wusste, dass sie mich nicht mehr aufhalten konnte. In dem Moment, als sie ihre Augen öffnete, war ich weg. Ich rannte bis zu unserer Wohnung und verschwand sofort in meinem Zimmer und ließ einen verwirrten Seungmin im Wohnzimmer stehen.

Ich brach auf dem Boden in Tränen zusammen. Alles würde ich dafür tun, den Schmerz nicht fühlen zu müssen, doch er hatte sich schon tief in meinen Herzen verankert. Ich werde sie nie wieder sehen und ich bin selbst daran schuld.

________________________________

„Don't say goodbye, because then it feels like you're coming back."

Continue Reading

You'll Also Like

917K 39.5K 104
Ein Vampir auf der Jagd nach seiner Seelengefährtin, auf die er viele Jahrhunderte gewartet hat. Eine Begegnung die zwei Leben vollkommen verändern...
149K 5K 32
stray kids Felix × Reader Achtet nicht auf Schreibfehler XD... ist meine erste FAN-FICTION♡ viel Spaß...
15K 433 41
Kim y/n (your name) und deine beste Freundin Somi wohnen zusammen.Ihr beide Arbeitet in ein Kaffee und an einen Tag wolltet ihr zu Arbeit gehen aber...
94.4K 5.7K 64
Chesterfield, ein normales Internat mitten im nirgendwo. Auf dem ersten Blick scheint alles normal... Doch der Schein trügt. Unheimliche Geräusche u...