"Ich liebe dich", murmelte ich.

"Ich liebe dich auch", erwiderte er und löste sich ein Stück von mir, sodass er mich ansehen konnte.

"So unfassbar sehr", gestand er und küsste mich anschließend auf die Stirn.

Im selben Moment räusperte sich jemand sehr laut, weswegen wir uns zur Tür umdrehten, wo Jayden stand und sich verlegen am Nacken kratzte. Ich schmunzelte leicht und löste mich ganz von Liam.

"Ich will euch ja ungern stören, aber es ist wichtig", meinte dieser und zeigte Richtung Wohnzimmer.

"Was ist los?", wollte Liam wissen und wir gingen Jayden hinterher, der sehr ernst wirkte.

"Das-", begann er und deutete auf eine unbekannte Person, die mitten im Raum stand.

"-ist los", beendete er seinen Satz und das fremde Mädchen drehte sich in derselben Zeit um.

Fleur.

Niemand sagte etwas, als ob alle auf meine Reaktion warten würden. Sie schaffte es nicht einmal mich anzusehen und senkte augenblicklich ihren Blick zu Boden. Anscheinend schämte sie sich für das, was sie getan hatte, aber das bedeutete nichts. Meine Hände ballte ich zu Fäusten und war kurz davor auf sie loszugehen, jedoch hielt mich Liam zurück.

Warnend blickte er mir in die Augen und schüttelte den Kopf. Ich atmete schließlich tief durch und setzte mich neben meine Schwester, die mich sehr besorgt beobachtete, sowie alle anderen in diesem Zimmer. Daher ignorierte ich es und blieb ruhig.

"Zuerst haust du ab und jetzt bist du wieder hier. Wollte Ace, dass du zurückkommst?", stellte ich ihr eine Frage, worauf sie mich anschaute.

"Er weiß nicht einmal, dass ich hier bin", antwortete sie und ich nickte, aber glaubte ihr kein Wort.

"Hast du ihnen dabei geholfen, dass sie Jack ins Gefängnis schicken?", interessierte es Katy.

"J-Ja und nein", sagte sie nervös.

"Was jetzt?", hakte Hope nach.

"I-Ich wusste nicht, dass sie i-ihm das antun würden. Ich hatte g-gar keine Ahn-nung", erklärte sie.

"Was haben sie von dir verlangt?", fragte Levin in einer sehr ruhigen und konzentrierten Tonlage.

"Sie wollten, dass ich den Abend mit Jack verbringe. Wir sollten etwas miteinander kochen, was ich nicht verstand, a-aber alles ging schief. Ich konnte mich nicht zurückhalten und habe ihm a-alles erzählt. E-Er ist aus dem Hotel g-gestürmt und danach sind zwei Männer gekommen", begann sie zu erzählen und das alles brachte mich angestrengt zum Nachdenken.

"Was wollten die Männer?", wollte er weiter wissen.

"Sie wollten wissen, was er alles angefasst hatte und ich erwähnte einige Gegenstände. Sie nahmen sich nur das Messer und verschwanden", beantwortete sie seine Frage, worauf wir uns alle gegenseitig ansahen, denn jeder verstand es nun.

"Okay, aber trotzdem verstehe ich etwas nicht", meldete sich die Blondine wieder zu Wort.

"Und was?", wurde Hunter hellhörig.

"Sie hatten jetzt ein Messer, wo die Fingerabdrücke von Jack sind, aber wie haben sie damit den Mann erstochen? Die Tatwaffe konnten sie dann doch gar nicht mehr anfassen", konnte Hope das Geschehen nicht ganz nachvollziehen.

"Wahrscheinlich haben sie mit einem zweiten identischen Messer den Mann verletzt und die Tatwaffe mit dem Blut des Opfers beschmiert", stellte dieser eine Theorie auf, die irgendwie logisch klang.

"Das glaube ich auch", war Levin derselben Meinung und die anderen stimmten ihm ebenfalls zu.

"Das ist extrem schlau, aber krank", kommentierte sie darauf und schüttelte nur ungläubig den Kopf.

"Wenn ich das gewusst hätte, dann-", murmelte Fleur, aber ich unterbrach sie, bevor sie weitersprach.

"Dann was? Was hättest du gemacht?", griff ich sie mit meinen Fragen an, doch sie blieb still.

"Wollte das Ace?", interessierte es Liam.

"Ich kann euch nicht mehr erzählen", gestand sie.

"Warum bist du dann hier?", regte ich mich auf.

"Aria es reicht", warnte mich meine Schwester.

"Ich weiß es nicht", gab Fleur zu.

"Wir wissen jetzt die Wahrheit, aber Erzählungen werden nicht ausreichen, um Jack rauszuholen. Das sind keine richtigen Beweise", stellte Levin nun fest.

"Er sitzt dort fest", flüsterte ich fassungslos.

Der VerstandWhere stories live. Discover now