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Auf Zehenspitzen zog ich die Kiste, die auf meinem aufziehbaren Kleiderschrank stand, herunter.

"Meine Güte, ist hier viel Kram drin", murmelte ich und fragte mich ob ich wirklich all den Unfug bräuchte, der sich hier drin befand.

Als ich fand, wonach ich gesucht hatte, setzte ich mich auf den Boden neben meinem Bett und fuhr mit den Fingerkuppen über die abgenutzte Oberfläche. Es war mein altes Tagebuch.

Ich blätterte durch die Seiten, grinste vor Scham, als ich einige der Einträge las und schüttelte mich.

"Man, wie peinlich!"

Irgendwann kamen schließlich die Seiten mit den eingeklebten Briefchen. Ich hatte sie alle behalten.

Ein warmes Gefühl erfüllte mein Herz, als ich mir die kleinen Schnipsel durchlas. Es waren nicht viele Worte und dennoch fühlte ich mich jedes mal sofort besser, als ich mir die Briefe durchlas.

An einigen Seiten waren die Buchgepressten Blumen mit Tesafilm eingelebt. Insgesamt hatte er mir drei Blumen geschenkt. Die Kamille, am Todestag meiner Mutter. Eine Margerite zu meinem siebzehnten Geburtstag, diese Blume symbolisierte unverfälschliches Glück. Und ein Veilchen als aller letztes Geschenk.

Das skurrile am Veilchen war, dass ich bis heute nicht ganz dessen Botschaft verstand. Laut der Sprache der Blumen stand sie für Bescheidenheit, Unschuld und Verschwiegenheit... Womöglich wollte er mir also damit sagen, dass ich seine Briefe niemandem zeigen sollte. Allerdings war es ein blaues Veilchen und diese symbolisierten die Bitte um Geduld.

Mit dieser Blume hörten die Briefe auf und ich hatte Jaehyun nie danach gefragt.

"Kinder, das Abendessen ist fertig!", hörte ich meinenater schließlich rufen und schloss mein Tagebuch mit einem tiefen Seufzen.

[…]

"Wieso mussten Sie in Park Yejuns Büro?", wollte Baekhyun neugierig von unserem Projektleiter erfahren, als dieser zurück war.

"Nicht so wichtig", meinte dieser bloß schulterzuckend und wir machten uns ohne umschweife an die Arbeit.

Wir kamen wirklich gut voran und konnten wohl schon bald unser Spiel präsentieren.

In der Mittagspause gesellte sich diesmal ärgerlicherweise Yoon Dami zu uns, die Jungkook dermaßen bedrängte, dass ich mich einfach nicht zurückhalten konnte.

"Mein Gott, lass den Mann doch gefalligst in Ruhe essen und verzieh dich!", fauchte ich so unauffällig wie möglich — schließlich hatte ich einen Ruf zu bewahren.

"Ich rede nicht mit Leuten, deren IQ nicht höher ist als die Raumtemperatur", hatte sie darauf gekontert, weshalb ich meine Augen bloß verdrehte und tief einatmete. Ein großer Fehler, denn ich atmete somit den sämtlichen Gestank ihres billigen Parfüms ein.

"Gott", keuchte ich erstickt. "Ihr Parfüm ist sicherer als die Pille."

"Wie bitte?!" Ihr Kopf fuhr ruckartig herum, ihre Augen funkelten vor Zorn

Ich räusperte mich.

"Verzeih, ich wiederhole die Frage. Was sagst du als Unbeteiligter zum Thema Intelligenz?"

Jungkooks hilfloser Blick prallte einfach an mir ab. Namjoon und Sojung waren unseren Zickenkrieg allerdings so gewohnt, dass sie einfach weiteraßen, ohne uns zu beachten.

Yoon Dami erwiderte dies mit einem kranken Lächeln, dass mich an Jeff the Killer erinnerte.

"Choi Minah... Du bist wirklich einzigartig... Hoffe ich zumindest."

valiant • j.jkTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang