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Appa war nicht sonderlich begeistert, dass ich bei Jungkook bleiben würde, allerdings schien mein Vater beruhigt zu sein, dass ich zumindest in Sicherheit war. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass sich seine Meinung auf Bezug auf Jungkook mächtig gebessert hatte. Normalerweise wäre er ausgeflippt, aber er schien die Situation nachzuvollziehen.

Jungkook war voll und ganz in seinem Element, als ich ihm zusah. Die Konzentration stand im Gesicht und ich konnte mich nicht erinnern ihn jemals so vollkommen versunken gesehen zu haben.

Nun, für ihn war das schließlich Arbeit und nicht bloß Spaß. Wahrscheinlich hing er sich deshalb so rein. Wir saßen einige Stunden vor seinen Bildschirmen und ich feuerte den gleichaltrigen euphorisch an, bis ich müde wurde.

Ich gähnte und als ich auf die Uhr schaute war ich überrascht, dass es bereits so spät war.

"Wenn es dir nichts ausmacht gehe ich jetzt schlafen", meinte ich zu Jungkook, der verständnisvoll nickte und mir eine gute Nacht wünschte.

Also hüpfte ich die Stufen zu Jungkooks Schlafzimmer rauf und benutze mein Handy als Taschenlampe. Sein Schlafzimmer war sehr ordentlich und ähnlich dunkel eingerichtet, wie der Rest seiner Wohnung.

In einer Ecke stand ein großer Karton, wo etliche Kameras und dessen Utensilien sich befanden. Allesamt sahen sehr professionell aus und ich fragte mich, ob sie Jungkooks Vater gehörten, da sich ziemlich alte Modelle entdeckte.

Als ich bei seinem Bett angekommen war legte ich mein Handy auf den schwarzen Nachtschrank und verkroch mich unter der warmen Decke. Sie roch stark nach ihm, was mich irgendwie verlegen machte.

Es fühlte sich komisch an in Jungkooks Bett zu liegen und doch war es mir nicht komplett unangenehm. Lag es daran, dass ich ihn mittlerweile als Freund sah? Schließlich war das unter Freunden doch selbstverständlich, oder irrte ich mich?

Doch ich war bereits zu müde, um weiter darüber nachzudenken und schloss deshalb einfach meine Augen. Mich deswegen verrückt zu machen war doch total unnötig.

Ich schlief einige Stunden, bis der Durst mich weckte und ich leise wie ein Mäuschen runter in die Küche schlich, um mir etwas Wasser zu holen. Beim runtergehen bemerkte ich, dass Jungkook nicht mehr an seinem Computer saß.

Derweil bemühte ich mich in der Küche nichts fallen zu lassen oder irgendwo gegen zu stoßen, was mich sehr viel Konzentration kostete. Doch als ich fertig war tappste ich rüber, um nach Jungkook zu sehen.

Dieser lag ausgebreitet auf der Couch und erinnerte mich eher an eine Leiche, als eine schlafende Person. Mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht ging ich zu ihm rüber und deckte ihn vorsichtig zu.

Ich fragte mich ernsthaft, wer diesem Menschen etwas böses tun wollen könnte. Er tat keiner Fliege was zuleide. Wenn sie dieses blöde Programm haben wollten, konnte man das doch auf anderem Wege anstellen. Also weshalb diese radikalen Methoden?

Es gab viele Dinge in meinem Leben bei denen ich mir nicht sicher war, doch wenn es eine Sache gab von der ich überzeugt war dann, dass ich jeden, der Jeon Jungkook auch nur ein Haar krümmte um Vergebung winseln lassen würde.

[…]

"Yewon-ah!" Ich schlang die Arme um die Jüngere, weshalb sie anfing zu kichern.

"Ich habe dich mit den kurzen Haaren gar nicht erkannt, Eonni!"

Peinlich berührt fasste ich mir an den Nacken und erzählte ihr lieber nicht wie es zu meiner neuen Frisur gekommen war.

Die jüngere hakte sich gut gelaunt bei mir ein und erzählte mir aufgeregt über ihr Studentenleben, welches sie in vollen Zügen zu genießen schien.

"Und wie sieht es mit Jaehyun aus? Hast du schon geschafft mit ihm  darüber zu  reden?" Mit ihren braunen Rehaugen musterte sie mich unbekümmert.

"Um ehrlich zu sein, bin ich die letzte Zeit mit ganz anderen Dingen beschäftigt, anstatt mir darüber Gedanken zu machen", gestand ich ihr offen.

"Achja, stimmt. Du hattest mir von dem blöden neuen Projektleiter erzählt", sie nickte verstehend, doch ich musste schmunzeln und schüttelte daraufhin den Kopf.

"Was das angeht, habe ich mich wohl geirrt. Mittlerweile haben wir uns sogar angefreundet."

"Was, echt? Das ist ja toll", sie grinste mich überglücklich an. "Erinnert mich ein wenig daran, wie wir beide uns angefreundet haben."

"Das weißt du noch? Ich weiß gar nicht mehr wie es dazu gekommen ist", lachte ich verpeilt.

Als wir das Restaurant betraten, wurden wir gleich von der Bedienung an einen Zweiertisch geleitet.Wir nahmen unsere Jacken ab, ehe wir uns setzten.

"Natürlich! Am Anfang hatte ich Angst vor dir, weil es Gerüchte gab, dass du angeblich in einer Gang wärst. Du hast mich sogar mal vor einem Perversen gerettet, aber erst danach habe ich begriffen, dass du die netteste Person auf der Welt bist, Eonni!"

Erst jetzt dämmerte es mir langsam.

"War das nicht dieser Ahjusshi im Bus?"

"Genau! Also erinnerst du dich doch noch daran."

Wow, dieser alte Mistkerl hatte nach all den Jahren wohl nicht dazugelernt.

"Jedenfalls... erinnerst du dich eigentlich noch an diesen Typen, der in deinem zweiten Jahr in eure Parallelklasse gekommen ist und am Ende des Jahres wieder verschwunden war?"

Eine Kellnerin kam mit unseren Getränken an unseren Tisch, welche wir zuvor bestellt hatten, als sie mir diese Frage stellte.

"Nicht wirklich, wieso?" Ich runzelte die Stirn verwundert.

"Bist du etwa ein Goldfisch, Eonni? Wie kannst du dich nicht an ihn erinnern? Er hat dich doch sogar einmal vor diesen miesen Drittklässlern an der Highschool verteidigt." Sie musterte mich abwartend, doch es klingelte einfach nicht bei mir.

"Unfassbar, dabei habe ich damals wirklich gedacht, es hätte dir echt viel bedeutet."

"Anscheinend hat er nicht viel Eindruck bei mir hinterlassen." Ich zuckte desinteressiert mit den Schultern.

"Ist ja auch egal. Jedenfalls habe ich zufällig erfahren, dass er jetzt ein total berühmter Gamer sein soll. Sein Name ist allerdings ein bisschen lustig."

Ich hatte einen großen Schluck meiner Sprite genommen, während ich der Jüngeren zuhörte. Ein großer Fehler wie es sich in zwei Sekunden herausstellen würde.

"Er heißt tatsächlich Seagull!"

Mir blieb die Luft Weg. Wortwörtlich.

 Wortwörtlich

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valiant • j.jkDove le storie prendono vita. Scoprilo ora