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"Wie geht es Hoseok?", fragte Jungkook meine Schwester, die auf dem Beifahrersitz neben meinem Vater saß.

Mit gerunzelter Stirn drehte sich die braunhaarige zu ihm um.

"Du bist doch sein bester Freund. Müsstest du doch viel besser wissen, als ich", erwiderte sie.

"Aber du siehst ihn viel öfter. Wegen der Arbeit hatte ich keine Zeit mich mit ihm zu treffen", erklärte Jungkook Minsoo, weshalb sie nur ihre zierlichen Schultern zucken ließ.

"Keine Ahnung, jedenfalls ist er genauso nervtötend wie immer."

"Grüß ihn beim nächsten Mal von mir", meinte Jungkook lächelnd und ich konnte im Seitenspiegel sehen wie Minsoo ihre Augen belustigt verdrehte.

[...]

"Wir kommen jedes Jahr hier her", erkärte ich unserem Gast, als wir zu viert durch den Bukhansan Nationalpark spazierten.

"Minahs und Minsoos Mutter hat es geliebt zu wandern, deswegen kommen wir jeden zweiten Weihnachtstag vor dem Abendessen hier her", mein Vater sah hinauf in den Winterhimmel und trug ein sentimentales Schmunzeln auf seinem Gesicht.

Es sah so aus, als würde er sie damit begrüßen, der Anblick erwärmte mein Herz.

"Ob es heute schneien wird?" Ich streckte meine Hand aus, da die Wolken dichter wurden.

"Hoffentlich nicht", meinte Minsoo. "Ich hasse Schnee."

"Ich fände es schön", ließ Jungkook uns wissen und alle vier blickten wir hinauf, während wir durch den Park schlenderten.

"Hey, Appa. Lass uns doch bitte zur Freundschaftsbrücke, ja?" Meine kleine Schwester schob unseren Vater in die entgegengesetzte Richtung.

"Aber wir wollten doch erst zum Hügel", entgegnete unser Vater verwirrt.

"Ich möchte aber unbedingt zu erst zur Freundschaftsbrücke!! Bitte, bitte!", quengelte sie wie ein Kleinkind.

Jungkook und ich tauschten einen verwunderten Seitenblick aus, doch als mein Vater mit dem Rücken zu uns stand, wandte sich die braunhaarige uns zu und drückte uns scheinbar die Daumen, ehe sie uns zurück ließ.

"Ach Minsoo..", dachte ich mir voller Belustigung, aber auch Dankbarkeit. Sie wollte uns damit wohl ein wenig Zeit zu zweit verschaffen.

Ich versteckte meine Hände in meiner Jackentasche und als Jungkook mich nur schief ansah, zuckte ich nur mit den Schultern und gingen schließlich gemeinsam weiter.

"Hatte es einen bestimmten Grund, weshalb du Minsoo nach Hoseok gefragt hast?", fragte ich ihn und schaute zu ihm herauf.

Wir gingen nun nebeneinander durch den Park, der beinahe vollkommen menschenleer war.

Jungkook vergrub sein Gesicht in seinem Schal, doch an seinen Augen konnte ich erkennen, dass er lachte.

"Oh, verdammt", murmelte ich, da ich es bereits ahnte. "Er steht auf sie? Der arme Kerl."

"Wieso denn das?"

"Ich liebe Minsoo, aber was ihren Männergeschmack angeht..." Ich konnte bloß das Gesicht verziehen, als ich an ihren Exfreund dachte.

"Sie hat immer nur totale Arschlöcher angeschleppt, deshalb ist mein Vater irgendwann auch so empfindlich geworden, was Männerbesuch angeht."

"Du denkst also sie wird Hoseok das Herz brechen?" In Jungkooks Augen las ich eine Mischung aus Sorge und Hoffnung.

"Wer weiß? Sie ist manchmal so unberechenbar."

valiant • j.jkWhere stories live. Discover now