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"Du hast ihm von mir erzählt."

"Wem?"

"Hoseok."

"Ach, das... Ich hab dich vielleicht ein oder zweimal erwähnt.. keine Sorge, Minah. Dein Geheimnis ist bei mir sicher." Er machte mit seiner Hand eine wegwerfende Geste.

"Das meinte ich gar nicht."

"Hm?", fragend musterte er mich während ich mit einem Wattestäbchen vorsichtig seine Wunden säuberte.

"Weiß er nicht, dass du von zwielichtigen Typen verfolgt wirst?" Mein Blick wurde ernst, während ich die Tube der Wundsalbe öffnete.

"Nein, sonst hätte ich ja auch das mit dir erzählen müssen."

Er unterdrückte ein Zucken, als ich die Salbe auf seine Verletzung an der Schläfe auftrug.

"Wirst du mir noch erklären was passiert ist, oder muss ich dir heute alles aus der Nase ziehen?", verlangte ich als ich endlich fertig war und er nicht von selbst auf das Thema kam.

"Gestern Abend habe ich bemerkt, dass ich wieder verfolgt wurde und habe das ausgenutzt, um herauszufinden, was sie überhaupt von mir wollen."

"Du hast dich mit denen angelegt? Yah, bist du eigentlich irre?", schnauzte ich ihn erzürnt an.

"Hör mir doch erstmal zu, Minah." Jungkook rückte näher und legte aufgeregt seine Hände auf meine Schultern.

"Ich weiß jetzt, dass es wegen einer KI ist, die mein Vater entwickelt hat, bevor er starb." Seine dunklen Augen leuchteten, doch ich blinzelte nur verwirrt.

"KI?", wiederholte ich.

"Das steht für Künstliche Intelligenz."

"Dein Vater war also Programmierer?"

Er nickte eifrig, doch ich verstand noch immer nicht, was daran so besonders sein sollte.

"Und wieso sind die hinter dieser Künstlichen Intelligenz her?"

"Mit dieser KI kann man die Kontrolle über das gesamte World Wide Web übernehmen. Verstehst du was das heißt?"

Ich erkannte eine Mischung aus Erwartung und Dramatik in seinen Gesichtszügen.

"Eine Waffe", erkannte ich.

"Ganz genau", er grinste stolz.

Na super, dachte ich mir. Wo war ich da bloß reingeraten?

"Hast du auch zufällig gefragt wer sie beauftragt hat?", erkundigte ich mich schließlich.

Jungkook ließ sich zurück in sein Sofa fallen und seuftzte tief.

"Sie wissen nicht von wem der Auftrag kam. Sie bekommen von ihrem Vorgesetzten die Anweisungen, aber ich konnte aus ihnen nicht herausbekommen wer ihr Boss ist."

"Beim nächsten Mal wirst du so eine leichtsinnige Aktion gefälligst sein lassen. Dafür bin immerhin ich zuständig, schon vergessen?"

"Was das angeht.... du bist gefeuert." Jungkook lächelte mich an.

"Wie bitte?" Meine Augen wurden schmal.

"Es ist Zeit für dich aus der Sache auszusteigen. Ich hab dich da mit reingezogen, ohne zu wissen, wie enorm diese Sache ist."

"Ich werde dich nicht alleine lassen", widersprach ich dem dunkelhaarigen, ohne darüber nachzudenken.

"Minah!" Jungkooks Augen fixierten mich streng. "Ich habe nichts zu verlieren. Aber du schon! Du hast eine Familie, Minah."

"Sei still! Denkst du ernsthaft so wirst du mich los? Wo sind wir? In einem Drama? Vergiss es. Spiel bloß nicht den Märtyrer."

"Ist das dein ernst?"

"Das ich dir den Hintern aufreiße, wenn du so etwas noch einmal abziehst? Absolut."

Ich überkreuzte die Arme vor der Brust und gab ihm meinen Todesblick zu spüren, woraufhin er seinen Kopf einfach auf die Lehne des Sofas sinken ließ.

"Miss Pitbull, du bist lebensmüde."

"Gleichfalls."

[…]

"Oh, es gibt heute Bulgogi", schwärmte Namjoon neben uns, als wir uns gemeinsam in der Schlange der Firmen-Cafeteria anstellten — Jeon Jungkook mit eingeschlossen.

Sojung wirkte etwas verwundert über diese Tatsache, Namjoon war es recht, solange er Essen bekam und ich hatte dem Koreaner schließlich versprochen, dass er nicht mehr alleine essen musste.

"Gibt es etwas, dass du nicht gerne isst?", erkundigte sich Jungkook bei mir, weshalb ich kurz überlegte.

"Sundae. Ich bin kein Fan von Blutwurst." Schon bei der Vorstellung verzog ich das Gesicht.

"Seit wann sind Sie beide denn so vertraut miteinander?", unterbrach Sojung unsere kleine Unterhaltung sichtlich irritiert und ich biss mir heimlich auf die Zunge.

Wir hatten nicht richtig aufgepasst!

"Wir wohnen im gleichen Viertel und sind uns hin und wieder über den Weg gelaufen und haben uns unterhalten", flunkerte Jungkook, was das Beste für uns alle war.

Es sollten nicht noch mehr in diese skurrilen und ominösen Umstände mit reingezogen werden.

Sojung schien sich mit dieser Antwort zufrieden zu geben und hakte zum Glück auch nicht weiter nach.

Als wir schließlich zu viert am Tisch saßen unterhielten sich Namjoon und er lebhaft über den Fortschritt an unserem Spiel, während Sojung mich so unauffällig wie möglich nach meiner Beziehung zu unserem Projektleiter ausquetschte.

"Wir verstehen uns nur gut, übertreib doch nicht gleich so", zischte ich, da sie provokant ihre Augenbrauen tanzen ließ.

"Sag bloß du hintergehst deinen geliebten Jaehyun."

"Niemals", gab ich knapp zurück und nahm einen Bissen von dem guten Bulgogi.

"Das kann man nie wissen, meine Liebe. Ich würde mir an deiner Stelle nicht so sicher sein." Sie kicherte wie ein Schulmädchen und am liebsten hätte ich ihr gesagt wie blind sie selbst war, wenn es darum ging.

Ich hatte Sojung auf der Universität kennengelernt und war auch Dank ihr ins Team gekommen. Namjoon kannte  Sojung, weil sie früher eine Zeit lang mit seinem besten Freund zusammen war und so wurden wir drei irgendwie eine Clique.

Doch mir war von Anfang an nicht entgangen wie Namjoon sie ansah, wenn sie redete. Naja, es dauerte nicht lange, bis ich ihn darauf ansprach und dann hatte er ohne große Einwände zugegeben, dass er in sie verknallt war.

Allerdings denke ich, dass sich seine Gefühle seitdem noch eine Menge gesteigert haben, da wir fast jeden Tag aneinander klebten.

"So eine Klugscheißerin", murmelte ich, weshalb sie zu lachen anfing.

Zu Beginn dachte ich Namjoons kleine Schwärmerei Sojung gegenübe wäre einseitig, doch dann gab es manchmal Momente wie diese, wo sie ihn ebenfalls so ansah, wenn er sprach.

Zu Beginn dachte ich Namjoons kleine Schwärmerei Sojung gegenübe wäre einseitig, doch dann gab es manchmal Momente wie diese, wo sie ihn ebenfalls so ansah, wenn er sprach

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valiant • j.jkWhere stories live. Discover now