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》Jungkooks Sicht《

"Es ist wahr. Ich habe dich beobachten lassen", gab der Ältere unverblümt zu.

Mein Atem ging flach, denn ich wusste nicht, was alles auf mich zukommen würde.

"Ich habe nämlich von dem Angriff auf dich erfahren, als du bei uns angefangen hast. Wenn dieses Mädchen nicht gewesen wäre dann-"

"Choi Minah heißt sie. Nenn sie beim Namen", entkam es mir monoton.

"Jedenfalls... hat der Angriff auf dich meine schlimmste Befürchtung bestätigt."

Ich zog die Augenbrauen zusammen.

"Und die wäre?"

Park Sungtae räusperte sich sichtlich unwohl und verschränkte die Hände ineinander.

"Ich denke, dass mein Sohn mit dem Verschwinden deiner Mutter zu tun hat", sagte er und bemerkte dabei wie er sich verkrampfte.

"Ihr Sohn? Also...mein Onkel? Moment mal! Das wäre doch Park Yejun?!", sprudelte es fassungslos aus mir heraus.

"Richtig... der Jüngere Bruder deiner Mutter."

"Aber wieso sollte er das tun?!" Meine Hände zitterten und ein bitterer Geschmack lag mir im Mund.

Ich versuchte die neuen Puzzleteile angestrengt zusammenzusetzen, aber es funktionierte einfach nicht.

"Vermutlich, weil er denkt, dass du an die Daten kommen könntest, die dein Vater damals eigentlich vernichten sollte, als er ihn als Cracker eingestellt hat."

Der Senior sah mich eindringlich an und wartete auf eine Reaktion von mir, doch ich saß wie versteinert auf dem Stuhl in seinem Büro.

"Deine Mutter war damals diejenige die deinen Vater durch ihr selbstentwickeltes Programm ausfindig machen konnte und ihn dazu gebracht hat ihr die Daten zu übermitteln, bevor er sie im Hauptserver zerstört hat."

"Von was für Daten sprechen wir hier?", fragte ich ihn, als ich meine Stimme wiedergefunden hatte

"Von digitalen Beweisen bezüglich Betrug, illegalem Handel und vielem mehr."

"Sie hat das von ihrem Bruder gewusst und hat trotzdem nichts dagegen getan?"

Das ergab für mich einfach keinen Sinn. War der Gerechtigkeitssinn meiner Mutter wirklich so getrübt gewesen?

"Nein", er schüttelte seinen Kopf. "Du musst wissen... mein Sohn leidet an einer Psychose... und deine Mutter ist davon ausgegangen, dass ich hinter all dem stecke und es ihm in die Schuhe schieben wollte."

Park Yejun soll also an einer psychischen Störung leiden? Den Eindruck hatte er auf mich bisher nicht gemacht.

"Du wolltest mich also nur so unbedingt für dieses Projekt, um mich beobachten zu können?", fragte ich ihn ein wenig provokant und zog die Augenbrauen abwartend in die Höhe.

"Um dich beschützen zu können. Und das ging nur, wenn ich dich und meinen Sohn im Auge behalten kann." Der Ältere atmete bänglich aus und wandte seinen Blick kurz von mir ab.

"Ich habe bereits zu viele Menschen in meinem Leben verloren, um vorsichtig zu handeln", fügte er schließlich hinzu.

Einen Augenblick lang herrschte Stille im Raum und wurde vom ticken einer alten Standuhr ausgefüllt.

"Es ist schon ein wenig ironisch, nicht wahr?", ergriff ich das Wort, nachdem die Worte des alten Mannes mehr oder weniger sortiert waren.

Er sah mich verwundert an, sagte allerdings nichts.

valiant • j.jkWhere stories live. Discover now