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》Jungkooks Sicht 《

Rückblick

Die sengende Hitze, die in Seoul um diese Jahreszeit herrschte war schier unerträglich. Daran waren sicherlich die unzähligen hohen Gebäude schuld, welche die Wärme zurück warfen. Schweiß klebte an mir wie eine unangenehme zweite Haut.

Ich vermisste Busan jetzt schon. Die Brise, die Luft. Einfach alles schien besser in meiner Heimatstadt zu sein.

Vielleicht hätte ich protestieren sollen, als Appa von einem Tag auf den anderen einfach beschloss nach Seoul zu ziehen. Ob das etwas daran geändert, wusste ich zwar nicht, aber einen Versuch wäre es womöglich wert gewesen.

Mit der Schuluniform, welche ich in meiner neuen Schule hatte abholen müssen, stieg ich in den Bus ein und ging durch den engen Gang durch, soweit es mir möglich war.

Die Sitzplätze waren alle besetzt, weshalb ich stehen musste und entdeckte dabei, dass einige meiner zukünftigen Mitschüler ebenfalls im Bus waren. Dies erkannte ich an der Uniform, welche die beiden Mädchen trugen. Wahrscheinlich waren sie in meinem Alter. Das konnte ich nicht ganz ausmachen.

Ich hielt mich an einem der Griffe fest, als der Bus losfuhr und ließ den Blick schließlich aus dem Fenster gleiten.

Jetzt wo ich darüber nachdachte hätte ich meinem Vater sowieso nicht die Stirn bieten können. Zum ersten Mal hatte er von sich aus einen Wunsch geäußert. Sonst richtete er sich immer ausschließlich nach mir. Wie hätte ich ihm da vor den Kopf stoßen können?

Ich hielt mich fester an dem Riemen fest,als der Bus um die Ecke bog.

"YAH!"

Mein Kopf schoss in die Richtung der beiden Mädchen, die ebenfalls auf meine neue Schule zu gehen schienen. Ein älterer Herr stand nun bei ihnen und so dicht wie er an der Kleineren der zwei stand, war es offensichtlich keine erfreuliche Begegnung.

"Ahjussi, gehen sie weg von ihr!", donnerte die Größere der beiden mit den schwarzen langen Haaren. Ihr Gesicht loderte nur so vor Wut, während ihre Freundin zurückwich und sich verängstigt hinter ihr versteckte.

Auf dem Gesicht des Herren bildete sich ein schmieriges Grinsen und er machte keine Anstalten sich endlich aus dem Staub zu machen.

"Wenn Sie nicht sofort verschwinden, wird das böse für Sie enden", drohte sie ihm selbstbewusst.

Ich runzelte die Stirn und ließ den Riemen los, damit ich einschreiten und das Ekelpaket von den zwei Mädels wegzerren konnte.

Doch dann eskalierte die Situation urplötzlich und ich beobachtete ein Spektakel, dass ich ganz bestimmt nie wieder in meinem Leben vergessen würde.

Der Kerl war der schwarzhaarigen näher gekommen und wollte sie ebenfalls begrabschen, doch bevor er dies tun konnte griff sie nach oben.

Sie zog sich anmutig an der Metallstange hoch und verpasste dem Perversling einen schwungvollen Tritt in die Magengrube, welcher ihn sofort zu Boden sinken ließ. Ein schmerzhaftes Keuchen entrang seiner Kehle.

"Minah!",quietschte ihre zierliche Freundin erschrocken.

Ich konnte es mir nicht erklären, aber ich war erschüttert vor Begeisterung und starrte sie deshalb mit großen Augen an.

"Ich habe Sie gewarnt!", grollte sie und flatterte daraufhin mit federhafter Bewegung zurück auf den Boden. Ihr langes Haar fiel dabei zurück, weshalb man nun einen genaueren Blick auf ihr Gesicht werfen konnte.

valiant • j.jkWhere stories live. Discover now