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"Kopfschmerzen?"

Ich beantwortete die Frage meiner Schwester mit einem sachten Nicken, nachdem ich eine Aspirin geschluckt hatte.

"Ich würde ja sagen, dass es mir leid tut, aber zumindest hast du heute in der Dusche nicht gesungen."

"Soziopathin", schimpfte ich sie und bedachte Minsoo anschließend mit einem finsteren Blick. Diese setzte sich an den Esstisch, ohne mich weiter zu beachten.

"Isst du nichts?", erkundigte sich mein Vater und ich schüttelte den Kopf.

"Nein, tut mir leid. Ich esse später auf der Arbeit was." Mein Magen fühlte sich flau an, weshalb ich keinen Bissen runter kriegen würde.

"Eonni ich bin wirklich stolz auf dich. Sonst betrinkst du dich nie." Minsoo lächelte mich scheinheilig an.

"Alles wegen diesem blöden Jeon Jungkook", fluchte ich leise und massierte meine Schläfen, in der Hoffnung den Pochenden Schmerz zu lindern.

"Oh, höre ich da einen neuen Namen? Ist er derjenige dem ich es zu verdanken habe, dass ich endlich einmal was interessantes von dir zu hören bekomme?"

"Appa, kannst du ihr nicht sagen, dass sie ihre Klappe halten soll?", bat ich ihn weinerlich, weshalb er bloß mir den Schultern zuckte.

"Könnte ich, aber das würde nichts bringen."

Durfte ich vorstellen? Südkoreas autoritärster Vater.

Ich ließ meinen Kopf in meine Hände fallen und vergrub mein Gesicht in ihnen. Hätte ich nicht einen Bruder bekommen können?

[...]

"Ich trinke nie wieder mit dir", beschwerte ich mich, als mich eine putzmuntere Sojung erlebte.

Wie konnte man so viel trinken und trotzdem keinen Kater haben?

"Meine Katerresistenz ist das einzige wofür ich meinem Vater dankbar bin", sagte sie und nahm anschließend ihre Bestellung entgegen, als wir mit Namjoon im Café neben meiner Bushaltestelle unsere tägliche Ration Energie auftankten.

Mit unseren To-Go Bechern bewaffnet machten wir uns dann wie jeden Morgen auf den Weg zur Arbeit.

"Du siehst auch ziemlich fertig aus", fiel mir auf, als ich Namjoon betrachtete, dessen Augenringe dem eines Pandas glichen.

"Der Teamleiter und Baekhyun haben es mir nicht leicht gemacht", meinte er müde und gähnte gleich darauf.

"Ich an deiner Stelle hätte die beiden einfach zurück gelassen", scherzte ich un bekam von Sojung einen leichten Klaps.

"Achja? Hätte ich das mit euch auch machen sollen?", konterte er mit einer gewitzten Gegenfrage, weshalb ich ergebend die Hände hob.

"Touché."

Namjoon nahm daraufhin schmunzelnd einen Schluck von seinem Americano.

"Unser Namjoon-ie ist so ein guter Mensch", Sojung schenkte dem größeren ein breites Lächeln, was diesen leicht erröten ließ - Sojung jedoch nicht aufzufallen schien.

Blindes Huhn, dachte ich mir nur innerlich.

"Yoon Dami im Anflug", zischte Soojung dann plötzlich warnend, weshalb ich vorsorglich meine Krallen ausfahren ließ.

Es gab nichts Nerv-tötenderes als dieses Mädchen. Sie sah aus wie eine billige Kopie von Song Hayoon. Meistens konnte man sie schon riechen, bevor man sie sah, weil sie praktisch eine Wolke von Parfüm umgab.

valiant • j.jkOnde as histórias ganham vida. Descobre agora