„Ich glaube wir sollten jetzt mal langsam anfangen die Haare zu machen", lenkte sie schnell von Thema ab, wodurch mein Grinsen aber nur noch größer wurde.

Trotzdem erwidert ich nichts darauf und wandte mich nur dem Spiegel zu, welcher in dem Zimmer an der Wand lehnte.

Es dauerte nicht sonderlich lange und da hatte ich es geschafft meine komplette dunkele Mähne einmal durch das Glätteisen zu jagen und mich anschließend zu schminken.

Nachdenklich betrachtete ich das Ergebnis im Spiegel und erhob mich anschließend vom Boden.
Eira hatte sich derweil ebenfalls umgezogen und war gerade damit fertig geworden ihre Wimpern zu tuschen.

Anschließend schmiss sie die Mascara zurück in die kleine Tasche und wandte sich drauf an mich.
„Können wir?", fragte sie und hob die Augenbraue an, worauf ich nickte und hinter ihr durch die Tür schlüpfte.

Wir steuerten den Flur herunter und trafen dabei auf Leonardo, der gerade aus seinem Zimmer herauskam und einen ziemlich mürrischen Blick aufgesetzt hatte.

Anscheinend hatte er nicht so eine sonderlich große Lust auf den Clubbesuch heute Abend.
Jedoch sprach ich das nicht laut aus, denn seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen war es das Beste, wenn man ihn in Ruhe ließ.

Angelo sowie Aiden und Adam warteten alle im Wohnzimmer auf der großen Couch und schauten erst hoch, als wir vor ihnen standen.
Zumindest alle außer Aiden, denn der hatte sich schon erhoben als wir gerade die erste Stufe der Treppe heruntergelaufen kamen.

Ich merkte wie sein Blick kurz über mich huschte und sich anschließend bei Eira festkrallte, die genau hinter mir die Treppe herunterkam.

Diese hatte auch bemerkt, dass Aiden sie anstarrte und schlug sofort einen andere Richtung ein als sie sah wie er einen Schritt nach vorne machte.

Adam dagegen, der auch mal aufgeschaut hatte betrachtete seinen Bruder nur mit einem Schmunzeln und schüttelte dann einmal leicht den Kopf, bevor er sich ebenfalls von der Couch erhob.

Im nächsten Moment spürte ich auch schon einen warmen Atem in meinem Nacken, worauf ich erschrocken meinen Kopf etwas wandte und in die dunklen Augen von Angelo schauen durfte.

Automatisch legte sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen und ich konnte spüren wie seine Hände sich an meine Hüften legten und ich zu ihm herangezogen wurde.

„Wusste gar nicht, dass du so heiße Sachen eingepackt hast", hörte ich ihn in mein Ohr rauen und spürte wie sein Blick an meinen Hals herunter wanderte und bei meinem Ausschnitt hängen blieb.

„Die sind nicht von mir. Eira hat sie mir geliehen", erklärte ich ihm, jedoch konnte ich nicht weiter reden, da wir von Leonardo unterbrochen wurden.

„Ihr beiden könnt euch auch noch im Club die Klamotten vom Körper reißen, also verlegt euer Geturtelt bitte dorthin"

Anschließend war er auch schon aus der sperrangelweit offen stehenden Tür verschwunden.
Nachdenklichkeit schauten Angelo und ich ihm hinterher.
„Was ist dem denn über den Weg gelaufen?", hörte ich Angelo darauf murmeln.

„Keine Ahnung, aber vorhin war er auch schon so angepisst", entgegnete ich und starrte weiterhin auf die Tür durch die nun auch Adam verschwand, sodass wir jetzt alleine im Wohnzimmer standen.

„Wir sollten echt dafür sorgen, dass er eine Freundin findet", sagte Angelo nur und ich konnte sehen wie ihm ein Lächeln über die Lippen schlich.

„Mal schauen was daraus wird. Vielleicht reicht auch einfach nur etwas Alkohol, um seine Laune aufzubessern"

„Die Variante wäre natürlich leichter", konnte ich Angelo noch sagen hören, bevor ich auch schon von ihm aus der Haustür geschoben wurde.



Die Fahrt dauerte nicht sonderlich lange, was schließlich auch daran lag, dass sich der Club nur ein paar Straßen weiter befand.

Zusammen mit den Anderen war ich aus dem Auto gestiegen und auf die Eingangstür zu gelaufen vor denen sich zwei Türsteher befunden hatten.
Sie hatten uns nur mürrisch angeschaut und einen Blick auf unsere gefakten Ausweise geworfen, bevor sie schließlich die Türen hinter sich geöffnet hatten.

Ich konnte darauf spüren wie Angelo meine Hand mit seiner verschränkte und mich hinter sich in das Innere des Clubs zog.

Wie ich es schon erwartet hatte war es extrem voll, was aber wahrscheinlich daran lag, dass der Club einer der Beliebtesten auf der ganzen Insel war.

Ich drängte mich nur hinter Angelo durch die tanzenden Menge, welche ihre verschwitzen Körper aneinander rieben und nach Alkohol stanken.

Die Musik dröhnte nur so aus den Boxen und die Scheinwerfer tauchten die ganze Tanzfläche in ein buntes Licht.
Dazu kam auch noch der Nebel, welcher ab und zu aus den Maschinen herausgeschossen kam und einem nur noch mehr die Sicht versperrte.

Ich spürte wie Angelo mich immer weiter hinter sich herzog, sodass wir ein paar Sekunden später an der Bar standen.
Ich konnte sehen wie er sich einmal über den Tresen beugte und den Barkeeper was zu flüsterte, worauf dieser einmal nickte und anschließend mit zwei Getränken wieder kam.

Angelo nickte darauf nur und nahm dann die beiden Becher und reichte mir Einen.
Ich schenkte ihm darauf nur ein Grinsen und nahm einen Schluck aus dem Becher.

Die Anderen hatte ich mittlerweile aus dem Auge verloren, was mich aber auch nicht sonderlich interessierte, denn so hatten Angelo und ich wenigstens etwas mehr Zeit für uns.

Angelo hatte meine Gedanken anscheinend mitbekommen, denn kurz darauf spürte ich wie sich seine Hände an meine Hüften legten und er mich zu sich heranzog, sodass ich gegen ihn knallte.

Der Becher, welcher mittlerweile leer war viel mir dabei aus der Hand und kam irgendwo auf dem Boden auf.
Ich dagegen hatte nun wieder alle Hände frei und schlang meine Arme um seinen Hals herum.

„Irgendwie erinnert mich das gerade an die Zeit wo wir uns kennengelernt haben und ich dich im Redblood dabei entdecken durfte wie du den Bierjungen verführt hast", raunte Angelo in mein Ohr, worauf ich etwas schmunzeln musste.

„Du weißt, dass das mein Job war", murmelte ich nur und konnte darauf sehen wie seine Lippen von einem Lächeln umspielt wurden.
„Du glaubst nicht wie gerne ich diesem Jungen damals eins auf die Nuss gegeben hätte"

„Wieso?", fragte ich leise und spürte wie sein Gesicht mir näher kam, sodass unsere Nasenspitzen sich berührten.
„War da etwa jemand eifersüchtig"

„Nein, ich hatte mir meine Beute nur ausgesucht und wollte nicht, dass sie von Anderen weggeschnappt wird", raunte er, wobei mir seine tiefe Stimme einen Schauer über den Rücken jagte.

Seine Hände, die mittlerweile an meinem nackten Bein hoch wanderten, machten die ganze Sache nicht gerade besser.
Insbesondere nicht, als sich sich auf meinem Hintern platzierten und wir uns im nächsten Moment einmal drehten.

„Was hältst du von einem kleinem Tanz?", konnte ich ihn verführerisch fragen hören.
„Was genau meinst du damit? Ein normaler Tanz oder auf deine Art?"

„Natürlich auf meine Art. Schließlich soll es ja nicht langweilig werden", entgegnete er, wobei ein dreckiges Grinsen seine Lippen umspielte.

~ • ~
Mal wieder ein neues Kapitel.
Freut euch auf das Nächste, denn das wird mal etwas anders bzw von jemand anderem ;-)

Kylie | ✓Where stories live. Discover now