4. Kapitel

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„Was macht ihr denn da schon wieder?", keifte Adam auch schon los, nachdem er realisiert hatte, was passiert war.
„Ihr solltet euch doch nur die Haare färben und nicht prügeln"

Ich konnte hören wie Aiden einmal aufschnaubte und mich dann los ließ.
„Zu meiner Verteidigung, sie hat angefangen"

„Was?", entfuhr es mir empört, worauf er gleich nochmal meine Hand mit der blauen Farbe ins Gesicht bekam.
„Du musstest mich ja die ganze Zeit provozieren"

„Wenn du auch alles falsch macht", keifte er zurück.
Ich war kurz davor mich nochmal auf meinen Bruder zu stürzen, hätte Scarlett mich nicht festgehalten.

Ich hatte selber keine Ahnung warum wir uns auf einmal sowie Kleinkinder verhielten, aber ich konnte es einfach nicht leiden, wenn Aiden mich die ganze Zeit verbessern musste.

Da gingen dann einfach mal schnell die Pferde mit mir durch.
„Jetzt hört auf zu streiten und mach die Scheiße hier lieber sauber", meckerte Adam uns auch schon weiter an und deutete auf die blaue Farbe, welche auf dem kompletten Boden verteilt war.

Mit einem mürrischen Blick schauten Aiden und ich uns an, aber weigerten uns nicht, sondern begannen mit dem Aufräumen.
Ich glaube wir beide hatten langsam eingesehen, dass Gewalt keine Lösung war.

Zumindest meistens.




Als wir fertig waren und das Bad wieder einigermaßen ordentlich aussah, war es bereits halb zwölf.
Scarlett hatte in der Zeit in der Aiden und ich aufgeräumt hatten ihre Haare ausgewaschen, wobei das Endergebnis gar nicht so schlecht aussah.

Zwar meinte Aiden immer noch, dass es nicht ganz seinen Wünschen entsprach aber wir ignorierten ihn einfach. 

Erst um null Uhr war Scarlett wieder nach Hause gefahren und ich lag in meinem Bett und hatte alle Viere von mir gestreckt

Der Schultag alleine hatte mich schon extrem fertig gemacht und die Haarfärbeaktion hatte mir schließlich den letzten Rest gegeben.

Müde griff ich nach meinem Handy, was auf dem Nachttisch lag und ließ es vor Schreck fast fallen, als es in dem Moment anfing zu klingeln.

Sofort schaltete sich der Display ein und man konnte Angelos Namen darauf lesen.
Schnell drückte ich auf den grünen Button und hielt es mir dann ans Ohr.

„Ja?", fragte ich in den Hörer wobei man meine Müdigkeit deutlich heraus hören konnte.
„Kylie? Was habt ihr bitte noch gemacht, dass du so angeschlagen klingst?", fragte Angelo verwundert, nachdem er meine Stimme vernommen hatte.

„Die Haare gefärbt und mich kurz mit Aiden geprügelt", murmelte ich und drehte mich auf meinem Bett einmal, sodass ich nun auf dem Bauch lag.

„Mit Aiden geprügelt?"

„Ist ne längere Geschichte", entgegnete ich nur.
„Weißt du den schon, wann du wieder zurück kommst?"

Ich konnte hören wie er etwas stutzte, da ich das Thema so schnell gewechselt hatte, aber nicht weiter nach bohrte.
„Nein, leider nicht und ich denke es wird auch noch etwas länger dauern"

Ich seufzte einmal auf und stützte dann mein Kinn auf meine Hand.
„Lenken sie denn wenigstens ein oder lassen sie sich gar nicht überzeugen?"

„Sie lenke teilweise ein, aber das was sie vorschlagen bringt uns rein gar nichts, deswegen verhandle ich momentan noch mit ihnen.
Wieder seufzte ich auf.

„Und wann darf ich dich dann wieder sehen? In einem Monat?"

„Nein, ich kann es einfach nicht genau sagen. Wenn ich Glück habe stimmen sie schon morgen zu, aber wenn ich Pech habe dauert es noch ein bis zwei Wochen", entgegnete er.

Kylie | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt