34. Kapitel

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Erschrocken starrte ich in den Raum und in die Gesichter von Angelo und Martina
Eigentlich hatte ich Leonardo nur gefragt wo Angelo war, nachdem Aiden mich hier abgesetzt hatte und war dann ohne böse Vorahnung runter in den Keller gelaufen.

Zwar hatte ich mitansehen durfen wie Martina sich wortwörtlich auf Angelo gestürzt und er sie weggedrückt hatte.
Aber trotzdem stach es mir ins Herz und ließ die Wut nun schon zweiten Mal an diesem Tag in mir aufkochen.

Langsam lief ich ein paar Schritte in den Raum und spürte dabei Angelos Blick auf mir.
„Kylie", hörte ich ihn meinen Namen sagen, aber unterbrach ihn nur mit einem Handzeichen.

„Ist okay", murmelte ich leise und drehte mich dann langsam zu Martina um, sodass ich sie nun mit meinen Augen fixieren konnte.

„Ich weiß, dass es nicht deine Schuld ist"

Dabei starrte ich Martina weiterhin wütend an.
Auf ihrem Gesicht hatte sich zwar Triumph ausgebreitete, aber ich wusste, dass diese Mauer nicht mehr lange brauchen würde bis sie einstürzte und ihre Angst hervorkam.

„Kylie", hörte ich Angelo warnend hinter mir sagen, als ich mich immer weiter auf Martina zu bewegte.
„Wir können das auch friedlich klären"

Eigentlich sollte ich jetzt verwundert sein, das so ein Satz aus seinem Mund kam, aber dafür war ich zu sehr damit konzentriert Martina mit meinem Killerblick zu erdolchen.

„Ich weiß, aber ich mache es lieber auf meine Art", erwiderte ich schließlich und wollte mich dann auf Martina stürzen, jedoch klappte dies nicht ganz, denn Angelo hielt mich noch rechtzeitig fest, sodass ich kein Stückchen vorwärts kam.

Bestimmt sah ich gerade aus wie ein wild gewordenes Tier, aber das interessierte mich nicht.
Ich hatte momentan einfach so einen Hass auf sie, den konnte man sich nicht vorstellen.

„Wie kannst du es wagen?", keifte ich Martina an, die mich nur mit einem erschrockenen und verängstigen Blick anschaute.
Anscheinend hatte ich sie ja doch noch irgendwie geknackt.

Zu irgendwas mussten diese blauen Augen ja auch gut sein.
„Raus mit dir", fuhr Angelo schließlich Martina an, worauf sie nur verängstigt nickte und dann aus der Tür verschwand.

Erst als das leise Klicken ertönte, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, ließ Angelo mich los. Ich fuhr herum und konnte nun in seine schwarzen Augen blicken.

„Wenn dieses bescheuerte Training nicht demnächst aufhört, werde ich mir deinen Onkel persönlich vorknöpfen und ihn zu Hackfleisch verarbeiten"

„Keine Sorge", entgegnete Angelo und seine Miene hatte sich mittlerweile auch verdunkelt.
„Dafür werde ich sorgen und wenn nicht kann ich dir bei der Verarbeitung gerne helfen"

Langsam merkte ich wie sich die Wut in mir zurückfuhr und sich dafür ein gehässiges Grinsen auf meine Lippen schlich.
Anschließend spürte ich auch schon wie Angelo seine Arme um mich herumlegte und mich zu sich heranzog.

Dann merkte ich bereits seine Lippen auf meiner Schläfe und spürte wie seine Arme mich immer fester umschlossen.
„Danke, dass du nicht abgehauen bist"

„Warum sollte ich denn abhauen? Ich wollte sie ja eigentlich ebenfalls zu Hackfleisch verarbeiten, weil sie dich geküsst hat"

„Also hast du alles gesehen?", fragte er verwundert und hob eine Augenbraue an.
„Ja, alles. Von dem Punkt als sie auf dem Boden gefallen ist bis zu dem Kuss. Also keine Sorge, ich weiß das sie diejenige war, die dich geküsst hat"

Nun konnte ich sehen wie sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen legte.
„Manchmal bist du echt verrückt, aber genau das liebe ich an dir", hörte ich ihn murmeln und spürte wie sich seine Lippen auf meine legten.

Kylie | ✓Where stories live. Discover now