45. Kapitel

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Vorsichtig öffnete ich meine Augen und wischte mir darauf die Haare aus dem Gesicht, welche mir die Sicht versperrten.

Verwirrt setzte ich mich im Bett auf und ließ meinen Blick durch das Zimmer wandern.
Ach ja stimmt!
Wir waren ja in Livorno angekommen.

Geschafft ließ ich mich wieder in die Kissen sinken und spürte kurz darauf wie mein Blick zu der Uhr an der Wand wanderte und dort hängen blieb.

Wir hatten halb acht Abends.
Normalerweise würde ich um die Zeit langsam den Gedanken bekommen mir was zu essen zumachen.
Sofort kam mein Magen darauf ein lautes Knurren ab.

Anscheinend hatte dieser die Zeitumstellung sehr gut überstanden.
„Na da hat aber jemand Hunger", riss auf einmal eine tiefe und dunkle Stimme meinen Blick von der Wand weg.

Nun konnte ich in Angelos dunkle Augen schauen, die mich belustigt musterten.
„Ich glaube, wir sollten demnächst mal was zu essen kochen", schlug er vor, worauf sich ein Grinsen auf meinen Lippen bildete.

„Also ich wäre ja für sofort", entgegnete ich und hüpfte von dem Bett herunter.
Anschließend packte ich ihn auch schon am Arm wie ein kleines Kind, was seine Mutter zur Eisdiele ziehen wollte.

Er lachte darauf nur auf und ließ sich mit Absicht wieder auf das Bett sinken, sodass ich mit einem Ruck nach vorne gezogen wurde.
Ich rollte drauf nur einmal mit den Augen und ließ dann seinen Arm los.

„Dann gehe ich mir halt alleine etwas zu essen machen", murmelte ich und drehte mich auch schon zur Tür um.
Jedoch wurde ich, wie ich bereits erwartet hatte, im nächsten Moment von ihm gepackt und festgehalten, sodass ich nicht weiterlaufen konnte.

„Hab es mir anders überlegt. Nichts geht über Essen"

„Und ich dachte schon du wärst krank", murmelte ich belustigt und griff schnell nach der Klinke, um die Tür zu öffnen.
Zusammen mit Angelo schlich ich die Treppe herunter, um die anderen nicht aufzuwecken, da es ganz still im Haus war und dies bestimmt bedeutete, dass sie ebenfalls schliefen.

Jedoch war das leichter gesagt als getan.
Denn die Dielen der Treppe, aber auch des Bodens knarzten bei jedem Schritt unerträglich laut.

Als wir das Wohnzimmer durchquert und anschließend die Küche erreicht hatten, blieben wir jedoch verwundert stehen, als wir Aiden am Kühlschrank sehen konnten.

Er hatte die Tür geöffnet und starrte nur nachdenklich ins Innere.
Als er uns bemerkte, schoss sein Kopf herum und man konnte sehen wie sein nachdenklicher Blick trotzdem nicht verschwand.

„Wir müssen einkaufen gehen", sagte er nur und knallte den Kühlschrank dann mit voller Wucht zu.
Ich zuckte darauf erschrocken zusammen und fing mir dadurch gleich ein Grinsen von meinem Bruder eine.

Ich hörte wie Angelo darauf aufseufzte und ich meinen Blick von ihm abwandte.
„Das hatte uns auch früher einfallen können, dass es hier oben nicht wirklich etwa zu essen gibt"

„Na dann haben wir jetzt ja einen Grund loszufahren. Nehmen wir die anderen beiden Schlafmützen mit oder lassen wir sie hier?", fragte Aiden und wedelte mit dem Autoschlüssel in seiner Hand umher.

„Hier lassen, oder?", fragte ich nachdenklich in die Runde, worauf Angelo nickte.
„Es ist sicherer und wurde schneller gehen. Außerdem brauchen wir jemanden, der auf das Haus aufpasst"

„Vielleicht schreiben wir ihnen davor aber nochmal eine Nachricht, damit sie wissen wo wir sind", schlug ich vor und fing mir schon das zweite Grinsen von Aiden ein.
„Warum? Wenn sie aufwachen und Panik bekommen, weil wir nicht mehr da sind, ist doch viel lustiger"

Kylie | ✓Where stories live. Discover now