Letztendlich nickte ich darüber und ging die letzten Schritte auf ihn zu, sodass ich direkt vor ihm stand und ihm tief in die Augen blickte.

"Ich liebe dich-", begann ich und stoppte für einen kurzen Augenblick, bevor ich fortfuhr.

"-aber selbst, wenn ich dich liebe, würde ich dir niemals verzeihen, wenn du einem Menschen das Leben nimmst", flüsterte ich.

Mein Herz schlug auf einmal schneller und es verletzte mich auf einer Weise, das er rein gar nichts dazu erwiderte. Er sah mich weiterhin nur schweigend an, als ob meine Worte keine Bedeutung für ihn hatten, worauf ich erneut nickte und mich von ihm entfernte. Mit einem letzten Blick zu ihm verließ ich die Küche und ließ ihn alleine.

Niemand auf dieser Welt hatte das Recht ein Leben zu nehmen, ob böse oder gut. Es lag nicht in unserer Hand darüber eine Entscheidung zu treffen.

"Aria!", rief Hope nach mir und ich hatte vollkommen vergessen, dass ich im Flur stand.

"Levin ist aufgewacht", informierte sie mich und kam auf mich zu.

"Geht es ihm gut?", fragte ich und sie bejahte, wobei im selben Moment Liam an uns vorbei ging, um wahrscheinlich nach seinem Bruder zusehen.

"Ist alles gut zwischen euch?", wollte sie wissen und darauf konnte ich keine Antwort geben.

"Wir sind gerade alle ein bisschen aufgewühlt, aber das wird schon wieder. Ich glaube daran", versuchte sie mich aufzumuntern.

"Ich habe aber solche Angst Hope", gestand ich plötzlich, was etwas unerwartet kam.

"I-Ich...weiß nicht, was ich machen muss", wurde ich immer verzweifelter, worauf sie mich sofort in eine Umarmung schloss.

"Du musst gar nichts, denn wir werden das alles zusammen überstehen. Du bist niemals alleine, okay? Ich bin immer da, meine Ari", versicherte sie mir, worüber ich traurig lächelte.

"Du bist unersetzbar", lachte ich ein wenig, um die Stimmung etwas zu lockern.

"Ich weiß", erwiderte sie arrogant und wir lösten uns voneinander, dabei grinste sie mich an.

Ich liebte dieses Mädchen, denn sie schaffte es in wenigen Sekunden meine komplette negative Energie wegzuschaffen. Manchmal fragte ich mich wirklich, ob sie nicht magische Kräfte oder so hatte.

Somit gingen wir zusammen zu den anderen und sofort landeten meine Augen auf Levin, der sich aufrecht gesetzt hatte und gerade Katy erklärte, dass es ihm gut ging. Diese betrachtete ihn aber nur misstrauisch und glaubte ihm anscheinend nicht, worauf er sie in seine Arme zog und kurz das Gesicht dabei verzog, aber es vor ihr verbarg.

"Levin lass mich los!", regte sie sich auf.

"Du hast Schmerzen. Das ist nicht gut", erklärte sie, aber er machte keine Anstalten sie loszulassen.

"Du tust mir immer gut", meinte er daraufhin und schaute gerade mehr als nur entspannt aus.

"Levin", ließ meine Schwester nicht locker.

"Hör auf dich zu wehren, denn du tust mir damit wirklich weh", lachte er leicht, worauf sie schnaubend nachgab und still saß, was sehr amüsant war.

"Schau wie friedlich es jetzt ist", lächelte er.

"Friedlich?", hakte sie nach.

"Wenn du still bist", nervte er sie und sie verdrehte die Augen darüber.

"Dir geht es anscheinend wirklich sehr gut", schmunzelte ich und setzte mich.

"Sage ich die ganze Zeit, aber niemand glaubt mir", schüttelte er nur den Kopf darüber.

"Wer hat dich so zugerichtet?", kam Liam dazwischen, weswegen es ernst wurde.

"Ich weiß es nicht, weil ich von niemanden das Gesicht gesehen habe. Ich wollte Katy eine kleine Überraschung vorbereiten und deshalb bin ich was einkaufen gegangen. Beim Parkplatz stand ein schwarzer Van, wovon ungefähr fünf maskierte Männer ausgestiegen sind und mich in das Auto gezerrt haben. Sie haben mich an einem abgelegenen Ort verprügelt. Vielleicht wollten sie mich sogar umbringen, aber jemand hat mir das Leben gerettet", erzählte er.

"Wer?", fragte Jack neugierig.

"Ein Mann, den ich nicht kenne", antwortete er und das brachte mich zum Nachdenken.

"Ein etwas älterer Mann mit braunen Augen, die beinahe einem Schwarzton ähneln. Außerdem besitzt er eine sehr beängstigende Ausstrahlung. Er ist komplett schwarz angezogen und er nimmt nie seine Kapuze runter", beschrieb ich ihn leise vor mich hin, worauf eine Stille im Raum entstand.

"Woher weißt du das?", war nun Levin sichtlich verwirrt darüber.

"Ich weiß das, weil dieser Mann mich verfolgt", erklärte ich.

Der VerstandTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon