{Kapitel 24 Das Ritual}

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Schweigend sassen wir noch eine Weile um das Lagerfeuer. Plötzlich horchte die Drachenmutter auf wie auch ihre Babies. "Lösch das Feuer sofort!", sagte ich zu Obito. Dieser war völlig irritiert von der Situation, aber tat was man ihm sagte und kippte Wasser darüber. Ich verwischte die Spuren vom Lagerfeuer und zog Obito mit mir zur Höhle der Drachenmutter. "Was ist los?", fragte er. Ich hielt meinen Finger vor den Mund. Man konnte Flügelschläge hören. Meine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit. Der Mond liess ebenfalls noch ein wenig Licht scheinen. Nahe des Ufers konnte man einen Drachen erkennen, welcher landete und darauf zwei Personen zu sehen waren. die Babies versteckten sich hinter ihrer Mutter. Sie war bereit auf einen Kampf. Ihre Augen waren zu Schlitzen geformt.

"Ryu! Ich weiss, dass du hier bist du verdammter kleiner Feigling!", hörte ich die Stimme meines Vaters. "Wieso zum Teufel lässt du dich nicht mehr blicken?!", fragte Onkelchen Taichi leicht beschwippst. Ich spürte die Wut der anderen Drachen im Wald. Sie war nicht erfreut, Fremde hier zu sehen. Beide liefen umher und suchten nach mir. Vater fing an zu drohen "Ich schwöre dir, wenn du nicht sofort herkommst, dann werde ich dich persönlich auseinandernehmen! Du wirst dir wünschen, niemals geboren worden zu sein!" Taichi stolperte über einen Ast. "Verdammte Scheisse! Warum sind wir nicht tagsüber hergekommen?!", fragte er aufgebracht. "Weil es grundsätzlich verboten ist, diesen Vulkan zu betreten! Mutter hat das angeordnet, um die Drachen hier zu schützen. Glaubst du wirklich, dass ich mich tagsüber hierher wage, wenn ich weiss, dass sie alles mitkriegt, egal wie?! Sie würde uns in Stücke reissen, wenn sie wüsste, dass wir hier sind! Das Erbe von Hanryu muss geschützt werden, sagte sie immer. Was für einen Mist die Alte Schlampe manchmal redet. Ich kann sie sowieso nicht ausstehen. Hoffentlich stirbt sie bald, dann kann ich endlich das Haus auf dem Hügel übernehmen", sagte Vater.

Ich ballte meine Hände zu Fäuste. Wie gerne wäre ich jetzt da rausgesprungen und hätte mich mit ihm duelliert, aber ich wusste, dass ich mich zusammenreissen musste. Mir fehlt es noch an Stärke und Kraft, aber mit Obitos Hilfe werde ich ihn bald übertreffen. "Tzz, Natsuki hätte lieber ein Mädchen zur Welt bringen sollen. Die würden nur stricken und nähen lernen und würden keine Ninjas sein wollen. Leider Gottes wurde es doch noch ein Junge!", beschwerte sich Taichi. Vater sagte "Das kannst du laut sagen, wie gerne hätte ich doch ein Mädchen gehabt. Mit der hätte man auch noch Geld verdienen können, aber an Jungs ist doch niemand interessiert! Ich kam nur mit Natsuki zusammen, weil sie schwanger war und ich wusste, dass Mutter mir den Kopf abreissen würde, wenn ich sie sitzenlasse! Manchmal hasse ich den Satou Clan wirklich! Mutter nimmt es mit diesen Dingen viel zu ernst!" Ich war dabei zu explodieren. Meinen Herzschlag spürte ich bis zum Hals, mein Körper zitterte vor Wut und meine Atmung war flach. So kurz davor war ich, loszustürmen. Diese abwertigen Worte aus seinem Mund zu hören, dass konnte ich einfach nicht dulden. Ich machte bereits einige Schritte nach vorne, da hielt mich Obito von hinten fest. "Beruhige dich! Wenn du einen Kampf vermeiden möchtest, dann atme tief ein und aus und hör nicht auf das, was sie sagen", wisperte er und hielt mir die Ohren zu.

Bestimmt 10 Minuten lang standen wir so da und ich konzentrierte mich einzig und allein auf meine Atmung, dabei hielt ich meine Augen geschlossen. Schliesslich schaffte ich es meinen Puls und mein Verlangen nach dem Kämpfen einzudämmen. Obito nahm die Hände von meinen Ohren. Ich sah noch, wie die beiden auf einem Drachen davonflogen. "Sie habens wohl aufgegeben", murmelte ich. Die Drachenmutter entspannte sich wieder wie auch die Babies. Sie hüpften wieder in ihr Nest und schliefen ein. "Wir sollten ein neues Feuer machen, es ist ziemlich kühl", sagte Obito. Ich nickte. Still bauten wir es wieder auf und sassen auch schon wieder vor einem warmen Feuer. Er fragte nicht, was diese Leute eigentlich wollten, also fühlte ich mich nicht gezwungen, ihm zu erklären, was da gerade passiert war. Irgendwann schlief ich vor dem Feuer ein.

Es war dunkel. Ich lag auf kleinen Steinchen, die mir in den Rücken stachen. "Komm schon, steh endlich auf!", brummte eine tiefe Stimme. Tenryu. Ich öffnete die Augen und richtete mich auf. Ich stand in einer dunklen Höhle, welche schlicht beleuchtet war mit Fackeln. Einige Meter vor mir war ein Gitter und dahinter bewegte sich etwas schwarzes und stechen blauen Augen. In der Mitte des Gitters war ein ziemlich grosses Siegel. "Wo sind wir hier?", fragte ich. "In deinem Unterbewusstsein", erklärte er knapp. Der Käfig war riesig un Tenryu selbst musste auch sehr gross sein, da er fast den kompletten Käfig ausfüllte. Durchd ie Dunkelheit konnte ich ihn nicht ganz sehen, da ich nur die Umrisse wahrnahm, wenn die nicht mit dem Hintergrund verschmolz "Was mache ich hier?", fragte ich. Mein Misstrauen konnte man sehr gut heraushören. Er schnaubte und eine Spur von Rauch kam aus seiner Nase. Plötzlich begann er zu lachen. Verdattert sah ich ihn. <<Was soll das jetzt?>>

Dragon Inside MeWhere stories live. Discover now