{Kapitel 21 Familie besteht nur aus Verrückten}

25 1 0
                                    

Früh morgens wurde bereits meine Zimmertür aufgerissen. Die Sonne war gerade dabei aufzugehen. "Aufstehen! Das Training beginnt!", rief mein Vater harsch. Sofort war ich wach und tat was man mir befahl. Sofort zog ich mir meine Sachen an und stand bereit unten in der Küche. Mein Vater warf mir einen Rucksack zu und direkt ging es los mit marschieren. Er redete kein Wort mit mir. Es wurde still marschiert. Da alles Berg aufging, war es ziemlich anstrengend. Wir haben noch nicht mal einen Drittel vom Berg geschafft und ich war fix und fertig. Die Sonne war bereits oben. Es muss etwa 8 Uhr morgens sein. Von diesem Standpunkt aus konnte man das Dorf sehr gut sehen in all seiner Pracht. Vater machte keine Pausen.

Um 12 Uhr hielt mein Vater an. Wir liefen geraden neben einem Bach her. "Das ist der perfekte Ort", murmelte er. Ausser Atem stand ich hinter ihm. Mein Magen knurrte wie sau. Vater holte eine Schriftrolle aus seinem Rucksack heraus und rollte diese aus. Mehrere Namen waren darauf abgebildet unter anderem auch seiner. "Als erstes werde ich dir das Jutsu des vertrauten Geistes beibringen. Du musst mit deinem Blut deinen Namen hier hin schreiben und dann deine Abdrücke hinterlassen", erklärte er mir. Ohne zu zögern, biss ich mir in den Finger, schrieb meinen Namen und hinterliess meine Fingerabdrücke. Er rollte sie wieder ein und führte mir das Jutsu vor. Mit wenigen Fingerzeichen war es auch schon vollbracht und ein mittelgrosser grauer Drache stand vor mir. "Ist das dein Bengel, Masamune?", fragte dieser mit tiefer Stimme. Vater nickte und sagte "Ja, es gab einige Probleme, weswegen ich ihn nun hart trainieren werde, er wird nun ebenfalls ein Meister von euch sein, Ayashi." Der Drache schnaubte. "Das will ich erstmal sehen, ob dieser Winzling einen meiner Familie heraufbeschwören kann! Wir Drachen sind sehr widerspenstige Tiere! Wir gehrochen nicht jedem x-beliebigen Menschen, nur weil er es schafft und heraufzubeschwören!", zischte Ayashi. Auffordernd sah Vater mich an. <<Du schaffst das. Du hast schon andere Dinge überlebt. Du musst einen Drachen zähmen. Wie zähmt man einen gefährlichen Drachen? Wegrennen auf keinen Fall. Kämpfen auch nicht, ich will ihn nicht verletzen. Ich muss einfach zeigen, wer der Chef im Haus ist. Genau, keine Angst, keine Furcht! Reine Dominanz!>>

Sofort machte ich die Fingerzeichen und rief "Jutsu des vertrauten Geistes!" Tatsächlich habe ich es sogar geschafft. Es war ein pechschwarzer Drache mit stechend roten Augen. Er war bestimmt zwei Mal so gross wie Ayashi. "Wer hat es gewagt mich zu rufen?!", fauchte er. <<Du darfst keine Angst zeigen! Wenn du Angst zeigst, wird er dich dominieren! Du bist der Herr, du bist sein Gebieter>> Mutig sagte ich "Das war ich! Ich hab dich gerufen!" Ruckartig drehte er sich um, schnellte zu mir, kam meinem Gesicht verdammt nahe und liess einen Ohrenbetäubenden Schrei heraus. Seine Augen funkelten mich böse an. Ich hielt ihm stand. Als er aufhörte zu schreien, nahm ich all meinen Mut zusammen und schrie ihn zurück an. Es war nicht annähernd so laut wie sein Schrei, aber ich liess mich nicht unterkriegen. Alles was er konnte, konnte ich auch. Er setzte sich vor mich hin und sah mich nachdenklich an. Mein Schrei verstummte und eine Stille kehrte ein. Niemand bewegte sich. Ich starrte ihn nur an und er mich.

Aus dem Nichts wich er plötzlich zurück und flüsterte "Du hast ihn in dir. Du hast Tenryu den Himmelsdrachen in dir! Ich habs in deinen Augen gesehen! Dieses bläuliche Schimmern, der Blick, die Haltung! Wer zum Teufel bist du?!" Ayashi schien ebenfalls zu realisieren, was für ein Monster ich bin. "Ich bin der nächste Wirt von Tenryu und ich werde seine Macht mir zu nutze machen, um diese Welt einen bessere Ort für Menschen und Drachen zu erschaffen. Ich werde dafür sorgen, dass dieses Monster in mir, nie wieder jemand in sich tragen muss. Dafür stehe ich, Ryu Satou, mit meinem Namen ein", erklärte ich standhaft und mit voller Stärke in meiner Stimme. Langsam bewegte ich mich auf ihn zu. Er schien starr vor Angst. Ich erreichte seinen Hals und strich ihm über die Schuppen. "Wie ist dein Name?", fragte ich. "Kirai", antwortete er knapp. Langsam stieg ich auf seinen Rücken. "Na los Kirai, zeig mir, wie die Berge von oben aussehen", forderte ich ihn auf. Nach kurzem Zögern, kam ein "Jawohl, Meister."

Dragon Inside MeWhere stories live. Discover now