{Kapitel 8 Ich respektiere meine Eltern}

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Eine halbe Stunde später stand Team 7 draussen bereit für das Training. Kakashi hatte noch Krücken dabei, da er noch nicht so gut laufen konnte. "Fangen wir an mit dem Training", meinte Kakashi. "Zuerst verinnerlichen wir das Chakra. Es ist das Fundament jedes Shinobis und ist überlebenswichtig!", erklärte Sensei Kakashi. "Ja, wir haben viel über dieses Katra im Unterricht gelernt!", meinte Naruto. Kakashi seufzte "Chakra! Ryu bitte." "Ich werde es versuchen so verständlich wie möglich zu erklären. Chakra ist die Energie die ein Ninja für seine Jutsus benötigt. Diese Energie hat zwei Erscheinungsformen. Erstmals die physische Energie, die in allen Zellen des Körpers existiert und dann die Geistige. Sie ist die Quelle der Kraft und kultiviert durch Erfahrung und Training. Beides muss aktiviert und kombiniert werden. Geist und Körper müssen harmonieren, das ist sehr wichtig. Mit den Fingerzeichen konzentriert man das Chakra. Das wars auch schon", erklärte ich. "Sehr gut erklärt. Iruka hatte ziemlich Glück mit dir als Schüler.

Naruto fing an zu meckern "Na toll, was sollen wir mit all diesen komplizierten Erklärungen? Das wichtigste ist doch, dass wir ein Jutsu beherrschen!" <<Komplizierte Erklärungen? Wo war das bitte kompliziert?!>> "Ich finde er hat recht. Praktische Übung ist viel wichtiger, als dieser ganze Theorie Quatsch." "Ihr habt diese Kraft noch nicht im Griff. Die Praxis ist nur eine Seite. Ihr müsst die physische und die geistige Kraft aktivieren und kombinieren! Bisher habt ihr das alles nur grob geschätzt und gehofft, dass das Jutsu klappt. Das grösste Chakra ist nutzlos, wenn die Kraft nicht ausgewogen und nicht unter Kontrolle ist. Ein Jutsu funktioniert so nicht richtig und ihr macht euch lächerlich. Ihr müsst das nun so hart trainieren, dass ihr euer Chakra unbewusst kontrollieren könnt und um das zu erreichen, müsst ihr bereit sein, alles zu geben", erklärte Sensei Kakashi nochmal ausführlicher.

"Und wie trainieren wir das?", fragte Sakura. Kakashi Sensei kicherte und sagte "Klettert auf einen Baum, ohne eure Hände zu benutzen." Verwirrt sahen wir ihn an. "Ich zeigs euch", schmunzelte er, konzentrierte sich und lief auf einen Baum zu. Nur mit seinen Füssen lief er nach oben. "Krass, nur mit den Füssen", murmelte ich. Naruto stimmte mir zu "Das kannst du laut sagen, Ryu." "Da ihr nun einen Eindruck habt, könnt ihr nun mit dem praktischem Training anfangen. Mit einem Kunai werden ihr immer in dem Baum einritzen, wie weit ihr gekommen seid. Beim nächsten Mal versucht ihr es immer höher und höher zu kommen", erklärter er uns und warf uns vier Kunais hin. Jeder von uns schnappte eins und suchte sich einen Baum aus.

Ich konzentrierte mein Chakra auf meine Füsse. Nebenbei sah ich den anderen zu. Naruto rannte los, aber nach einigen Metern fiel er wieder runter. Bei Sasuke war es ein wenig anders. Der Baum bekam eine Einbuchtung von seinem Fuss. Sakura hatte es bereits sehr gut gemeistert. <<Das heisst wohl, wenn ich zu wenig Chakra konzentrieren, falle ich runter wie Naruto, konzentriere ich zu viel, krache ich in den Baum hinein. Ich brauche eine perfekte Mischung aus beiden. Eine Harmonie, wie Kakashi Sensei gesagt hat>> Ich atmete tief ein und aus, konzentrierte mich nochmals und dann im perfekten Augenblick rannte ich den Baum nach oben. Bei einem sehr hohen Ast setzte ich mich hin und guckte die anderen an. Alle drei waren verblüfft. Ich grinste breit und machte ein Peace Zeichen. "Woah, Ryu! Du bist ja richtig weit gekommen!", sagte Naruto fasziniert.

"Anscheinend haben Sakura und Ryu die besten Kontrolle über ihr Chakra von euch Vieren. Hatten wir nicht mal einen Sprücheklopfer, der gesagt hat, er will Hokage werden? Anscheinend haben Ryu und Sakura bessere Chancen auf diesen Posten. Was den Uchiha Clan anbelangt, vielleicht ist dieser gar nicht so grossartig, wie jeder sagt", provozierte Kakashi Sensei die beiden. Ich musste mir ein Schmunzeln verkneifen. <<Er versucht die beiden ehrgeiziger zu machen>>

Das Training war hart, aber verlief gut. Ich kam immer ein Stückchen höher und höher, aber auch die anderen machten Fortschritte. Auf einem Ast verweilte ich kurz, um eine Verschnaufpause zu machen. Ich beobachtete die anderen. Ich fühlte mich glücklich, dieser Moment machte mich glücklich. Von Tag zu Tag werden wir immer ein Stückchen mehr zu einem Team und jeder entwickelt sich weiter. Eines Tages werden wir bestimmt ein spitzen Team sein. Eines der besten in ganz Konohagakure. Am liebsten würde ich diesen Moment ewig festhalten.

Einige Stunden später. Sasuke und Naruto trainierten noch fleissig. Kakashi beauftragte Sakura den Brückenbauer zu bewachen und mich behielt er im Haus, um auf Tsunami und Inari aufzupassen, während er sich noch komplett ausruht.

Gerade war ich dabei das Geschirr abzuwaschen. "Du musst mir wirklich nicht helfen, Ryu", meinte Tsunami. "Ach, das ist kein Problem. Zu Hause helfe ich auch viel im Haushalt. Ausserdem ist eine helfende Hand doch immer von Vorteil", versicherte ich ihr, dass es für mich nichts ausmachte. "Das ist wirklich lieb von dir", bedankte Tsunami sich und schenkte mir ein Lächeln. Tsunami legte gerade die Wäsche zusammen.

"Ich habe da noch eine Frage", gestand ich ihr. "Was denn?", fragte sie. "Bei diesem Bild dort, fehlt eine Ecke. Warum?", fragte ich direkt. Es war ein Familienbild. Tsunami blieb kurz still und antwortete dann "Bei dieser Ecke stand mein Ehemann. Er ist nicht Inaris leiblicher Vater, aber die beiden haben sich sehr gut verstanden. Leider kam es anders, als wir dachten." Tsunami erzählte mir, wie sie ihn kennengelernt hat, was er für das Dorf getan hat und wie er schlussendlich starb. Ich blieb die gesamte Zeit ruhig und hörte gut zu. "Er war wirklich ein Held", sagte ich zu ihr. "Ja, leider musste er sterben, nur wegen Gateaus Leuten", sagte sie und man konnte ihre Traurigkeit darin nur zu gut hören. "Weisst du was, Tsunami. Du und deine Familie müsst euch keine Sorgen machen. Wir werden euch von Gaetaus Machenschaften befreien, versprochen. Wir werden nicht zu sehen, wie dieses Land zu Grunde geht. Wir werden euch den Frieden bringen", versprach ich ihr. "Vielen Dank", murmelte sie und war den Tränen nahe.

Als ich fertig mit dem Abwasch war, begann ich das gesamte Haus zu putzen. Einen richtigen Frühlingsputz. Am frühen Abend wurde ich endlich fertig und ich lief nach unten in die Küche. "Ich habe die Böden geputzt, die Fenster gereinigt, das Bad und alles abgestaubt", sagte ich zu Tsunami. "Du bist wirklich eine sehr grosse Hilfe, Ryu! Die anderen werden auch gleich da sein und wir werden zu Abendessen, setzt dich doch schon mal", bot sie mir an. Ich schüttelte den Kopf und sagte "Ich brauch ein wenig frische Luft und Hunger habe ich auch nicht gross." "Wie du meinst, aber pass auf dich auf!" Ich hielt kurz inne, aber lief schlussendlich weiter.

Ich liess mich auf einem kleinem Steg nieder und beobachtete das Meer. Ich zog meine Knie an mich. "Pass auf dich auf", murmelte ich. "Wann war das letzte Mal, als ich diese Worte gehört habe?", fragte ich mich leise selbst. Ich vergrub mein Gesicht in meine Knie und fing leise an zu weinen. Alle Emotionen kamen wieder hervor, welche ich so gut versteckt hatte über die Jahre.

Als der Monds bereits hell erleuchtet am Himmel stand, beschloss ich, zurück zu gehen. Ich wischte mir über die Augen, um die restlichen Tränen wegzuwischen, stand auf und guckte ins Wasser. Dort sah ich mein Spiegelbild. "Jämmerlich", murmelte ich zu mir selbst. Ohne weiteres lief ich los. Keine 15 Minuten später war ich beim Haus. Leise schlich ich in die Küche hinein. Zu meiner Verwunderung war Sasuke noch wach. Er trank gerade ein Glass Wasser.

"Wieso bist du noch wach?", fragte ich. Der Uchiha antwortete "Das gleiche könnte ich dich auch fragen." Es blieb still zwischen uns. Ich wollte gerade aus der Küche huschen, da fragte er "Bei dir ist alles in Ordnung, oder?" "Was meinst du? Natürlich ist alles in Ordnung", antwortete ich schnell. Er sah mich mit prüfenden Augen an. "Mach mir nichts vor. Ich weiss, wie deine Eltern sind. Sie sind ja nicht mal zur Akademie gekommen, um dich zu beglückwünschen. Sicherlich sind sie nicht mal stolz auf dich", spekulierte er. Ich ballte mein Hand zu einer Faust und rechtfertigte mich "Vater ist auf einer wichtigen Mission und Mutter hat sich nicht gut gefühlt." "Warum sprichst du deine Eltern mit Vater und Mutter an und nicht mit Mum und Dad, Papa und Mama, wie es andere tun würden?", stocherte er weiter. "Ich respektiere meine Eltern, deswegen", antwortete ich kurz und huschte nun endgültig in mein Zimmer. Ich teilte mir das Zimmer mit Sensei Kakashi, dieser schlief bereits. Ich zog mich um und legte mich in meinen Futon.

Dragon Inside MeWhere stories live. Discover now