{Kapitel 17 Bring es zu Ende!}

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PoV Erzähler

Auf den Tribünen herrschte grosse Diskussion. "Ryu sieht ziemlich beängstigend aus, ob Ino es mit ihm aufnehmen kann?", fragte Chouji. "Ganz ehrlich, ich glaub nicht, dass sie das gut durchstehen wird. Er wird sie auseinandernehmen", sagte Shikamaru seine ehrliche Meinung. Asuma gab ihm eine leichte Kopfnuss und sagte "Seit doch nicht so pessimistisch! Ino hat mehr drauf als ihr denkt! Sie wird es schon irgendwie lebend herausschaffen, keine Sorge." "Diesen Blick habe ich aber noch nie bei Ryu gesehen. Er nimmt das ganze hier anscheinend verdammt ernst", murmelte Naruto. Kakashi guckte besorgt zu Ino. Auch er hat den Jungen noch nie so ernsthaft und überzeugt gesehen, noch nicht mal beim Kampf gegen Zabuza. Ein mulmiges Gefühl überkam ihn. Es konnte nicht nur daran liegen, dass sein Vater so viel Druck auf ihn ausübte, da musste noch mehr dahinterstecken.

"Wie macht sich mein Junge so in deinem Team Kakashi?", fragte Masamune. Der Grauhaarige war überrascht, dass er sich nach Ryu erkundigte. "Er ist ein schlaues Kerlchen. Sein Verstand ist messerscharf und er handelt sehr schnell. Diese Prüfung wird er bestimmt mit Leichtigkeit bestehen", informierte Kakashi ihn und studierte seine Mimik. "Er hatte also noch keine gröberen Ausbrüche?", fragte er. Verwirrt sah der Jounin ihn an. "Was meinst du damit?", fragte er nach. Masamune schüttelte den Kopf und sagte "Nichts, es ist nichts." Kakashi liess es Kommentarlos stehen, aber das machte ihn nur noch mehr besorgter um Ryu. Da musste noch mehr dahinter stecken.

PoV Ryu

Ino schien leicht zu zittern. In ihren Augen konnte ich die Angst bereits erkennen. Ich fühlte mich überlegen, mächtig. Dieses Gefühl, ich mochte dieses Gefühl. Es soll nicht weggehen, es soll bestehen bleiben. Der Startschuss ertönte. Ich beobachtete Ino und wartete darauf, dass sie den ersten Schritt machte. Tatsächlich kam sie angerannt und fing an mit Taijutsu. Kinderleicht für jemand, der als Kind mit einem Jounin gekämpft hat. Ich parierte ihren Schlag und ihren Fusstritt. "Los Ino! Mach weiter so!", hörte ich Shikamaru rufen. Nun war ich am Zug. Ich verstärkte mein Bein mit Chakra, machte eine Drehung und traf sie an der Seite, worauf sie sofort in die nächste Wand geschleudert wurde. Ein kleiner Schmerzensschrei war zu hören.

Es war befriedigend. Dieser Schrei, war unglaublich schön in meinen Ohren. Langsam ging ich auf sie zu. Verzweifelt versuchte sie mich mit Kunais und Shuriken zu treffen. Fataler Fehler. Ich schleuderte mehrere Waffen entgegen, damit sie parierten. Von einige wurde sie selbst ebenfalls getroffen. Blut strömte aus einigen ihrer Wunden. Es versetzte mich in eine Art Adrenalinzustand sie so verzweifelt und bluten auf dem Boden zu sehen. Alle Stimmen um mich herum blendete ich aus. Mein Blick war einzig und allein auf Ino gerichtet. In meiner Vorstellung malte ich mir aus, wie es doch wäre, ihre schöne zarte Haut mit einem Kunai aufzuschlitzen und das Blut würde nur so herausströmen. Diese Schreie, ich kann sie förmlich hören. Eine leise Stimme in meinem Kopf flüsterte 'Lass sie leiden, lass sie foltern, lass sie sterben' Diese drei Dinge kreisten immer und immer wieder durch meinen Kopf. Meine Augen schimmerten blau. Als ich genau vor ihr stand, sah ich ihre Angst. Sie zitterte am gesamten Körper.

Ino machte einen letzten verzweifelten Versuch. Mit ihren Fingern bildete sie eine Art Rechteck. Sie sagte irgendwas, aber ich konnte sie nicht hören. Das einzige was ich hörte war 'lass sie leiden, lass sie foltern, lass sie sterben' immer und immer wieder. Ich bemerkte, wie sich etwas in meinem Verstand einnisten wollte, aber ich liess sie nicht gewähren. Sofort schmiss ich sie heraus. Sie kam zu sich und sah mich noch verängstigter an als vorher. Ich packte sie am Hals, hob sie hoch und drückte sie gegen. die Wand. 'Tu es', hörte ich es sagen. 'Verschaff dir den Respekt, die Ehre und die Macht!', sagte es weiter. Macht, ich wollte Macht. Ich muss allen zeigen, wie stark ich bin. Ich sah in Inos Augen. Plötzlich kam mir wieder unser erster Schultag in den Sinn.

Flashback

Mit einem gepackten Rucksack war ich auf dem Weg in die Akademie. Ich konnte es kaum erwarten endlich zur Schule gehen zu dürfen! Zu Hause hatte ich nur begrenzt Zeit mit meinen Eltern zu trainieren. Mein Vater war dauernd auf Missionen und Mutter hatte nie Interesse daran, weil sie eher mit sich selbst beschäftigt war.

Ich lief an vielen Kindern vorbei, welche von ihren Eltern gebracht wurden. Ich kam allein. Den Weg habe ich ja allein gefunden! Ausserdem bin ich schon ein grosser Junge. Ich brauche die Hilfe meiner Eltern nicht. Gerade wollte ich an einer Ecke abbiegen, da wurde ich am Kragen festgehalten. Verwirrt sah ich auf und guckte in vertraute schwarze Augen. "Itachi!", rief ich erfreut. "Na Ryu, wo gehst du denn hin? Die Akademie liegt auf dem Weg", sagte er uns zeigte in die entgegengesetzte Richtung. Peinlich berührt sah ich zu Boden. Ich hörte den anderen kleinen schwarzhaarigen Jungen fragen "Keine Sorge, Nii-sann wird dich sicher mitnehmen, oder?" Itachi lächelte warm und nickte. "Das ist übrigens mein Bruder Sasuke. Sasuke, dass ist Ryu. Er ist der Sohn von Masamune. Erinnerst du dich noch an den grossen Mann, der dir Angst gemacht hat?", fragte der Uchiha. Sasuke erinnerte sich und nickte heftig. "Aber du machst mir keine Angst! Lass uns schnell Freunde werden!", schlug Sasuke vor. Mit einem breiten Grinsen nickte ich. Itachi nahm uns beide an die Hand und führte uns zur Akademie. "Ich komme und hole euch wieder ab. Bis dahin macht ihr keinen Unsinn, verliert euch nicht aus den Augen und gehorcht, was euer Sensei euch sagt, in Ordnung?", fragte er. Wir beide nickten.

Gemeinsam liefen wir händchenhaltend hinein. Itachi winkte uns noch hinterher. "Wir müssen ins Zimmer 105", sagte ich zu Sasuke. "Da hinten ist es! Ich habs gesehen!", rief der Schwarzhaarige. Ich folgte seinem Finger und tatsächlich lag es dort. "Wow, deine Augen sind ja ausgezeichnet!", rief ich begeistert. Ohne irgendwelche Faxen zu machen, liefen wir ins Zimmer 105. Wir setzten uns in die erste Reihe. "Vater hat gesagt, um möglichst viel aus dem Unterricht mitzunehmen, ist die vorderste Reihe ein Muss für jeden, der mal ein grosser Shinobi sein will!", sagte ich zu ihm. Begeistert sah er mich an. Wir setzten uns hin und zeigten uns gegenseitig, wie man unsere Namen schrieb. Zusätzlich versuchten wir uns gegenseitig zu malen, was natürlich in einer Katastrophe endete, aber wir fühlten uns wie wahre Künstler. Mir fiel mein Stift hinunter. Schnell stand ich auf und hob den Stift wieder auf. Als ich mich zu Sasuke drehte, bemerkte ich, wie ein Blondes Mädchen von der Treppe fiel. Sofort versuchte ich sie irgendwie aufzufangen. Mir gelang es so halb sie zu packen, aber wir fielen schlussendlich gemeinsam hin.

Sie lag halb auf mir. Sasuke kam sofort und fragte "Ryu? Alles in Ordnung bei dir? Hast du dich verletzt?" Ich schüttelte den Kopf und schaute nach dem Mädchen. Ich rüttelte sie ein wenig. "Alles okay bei dir?", fragte ich sie. Sie ging von mir runter und setzte sich neben mich auf den Boden. Mit Tränen in den Augen guckte sie mich an. Sie hielt sich ihre Hand gegen die Stirn. "Alles okay, nur meine Stirn tut weh", schluchzte sie. Ihr liefen Tränen aus den Augen. Ich fühlte mich schlecht, dass dieses Mädchen weinte. "Wie heisst du?", fragte ich. "Ino Yamanaka", antwortete sie leise. Es versetzte mir ein Stich in mein Herz, dass solche hübschen blauen Augen weinten. Niemand sollte mit so einem Gesicht weinen müssen.

Flashback end

Dieses Gesicht von damals, als ich Ino das erste Mal traf, wurde in mein Gehirn geschleudert. Ich sah in ihre Augen. Ihre schönen blauen Augen weinten und sie zitterte am gesamten Körper. Plötzlich wurde mir bewusst, was ich gerade tat. Ich liess sie los und ging einige Schritte zurück. Dieses Mädchen von damals hätte ich fast erwürgt. Ich hätte fast ein Menschenleben zerstört. "Was soll das?! Bring sie um! Bring es zu Ende?!", schrie eine Stimme. Ich guckte mich um, doch da war niemand. "Hör auf! Geh aus meinem Hirn raus!", rief ich laut. "Wie kannst du es wagen mir Befehle zu erteilen?!", schrie diese furchtbare Stimme weiter. Ich stolperte weiter zurück und fiel auf meine Knie.

Meine Gefühle spielten gerade Achterbahn. Meine Augen wechselten ständig die Farben von blau zu golden. Die Stimme in meinem Kopf wurde lauter und lauter und lauter. Tenryu erschien plötzlich vor mir und mir voller Kraft, raste er direkt in mein Herz. Ich begann zu schreien. Aus meinem Körper kam schwarze Rauch heraus, genauso wie bei Tenryu. Ich fing an mich vor Schmerz zu krümmen. "Ich werde dir nun zeigen, was es heisst, Macht zu demonstrieren! Du wirst schon noch sehen, wie schwach du eigentlich bist! Ohne mich wärst du ein Nichts! Ein Nichts!", schrie diese boshafte tiefe Stimme weiter. Das einzige was ich schrie war "Macht das es aufhört! Macht das es aufhört!"

Vor mir sah ich meinen Vater. Seine Handfläche ruhte auf meiner Stirn und er sagte irgendwas, aber ich hörte nichts. Diese tiefe Stimme sagte immer wieder, dass er uns alle töten wird, dass er uns seine Macht demonstrieren wird. Plötzlich befand ich mich nicht mehr in einer Halle, sondern auf einer Lichtung. Ich war angepinnt auf der Erde in einer kleinen Grube. Plötzlich schwamm ich in Wasser. Mein Vater stand direkt über mir und murmelte irgendwas. Die Stimmen in meinem Kopf wurden endlich leiser und ich konnte mich immer mehr und mehr entspannend. Es kam soweit, dass ich einschlief.

Dragon Inside MeWhere stories live. Discover now