{Kapitel 1 Genins sind schwach}

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Ich sass in der Akademie und hörte aufmerksam zu. Die Abschlussprüfung kam immer näher und bin fleissig am lernen. Ich war mir sicher, dass ich mit Leichtigkeit bestehen würde. In der Akademie verstand ich mich eigentlich sehr gut mit allen. Ich hatte mit niemanden irgendwelche Probleme.

Sensei Iruka kam plötzlich mit einem gefesseltem Naruto herein. "Was sollte das schon wieder?!", fragte Iruka wütend. "Ach lassen sie mich doch!", meinte Naruto. Der Blondschopf bereitete allen nur Probleme, aber ich fand ihn amüsant. Er brachte Abwechslung in die Akademie. "Nach dem Unterricht wirst du alle Hokageköpfe reinigen! Und dafür, dass du geschwänzt hast, werden nun alle das Jutsu der Verwandlung nochmals üben!", forderte Sensei Iruka.

Wir alle standen vorne in einer Reihe. Sakura machte den Anfang. Sie verwandelte sich in unseren Sensei und es war auch sehr gut. Sasuke machte es ihr gleich und war fabelhaft. Wie man es von einem Uchiha erwartete. Nun war ich an der Reihe. "Der nächste ist Ryu Sato", rief Iruka auf. Ich stand vor ihm und machte das Jutsu der Verwandlung. Ich verwandelte mich in den 3. Hokage. "Sehr gut Ryu, wie von dir erwartet", lobte mich mein Sensei. Ein leichtes Lächeln schmiegte meine Lippen <<Diese Worte werde ich irgendwann von meinem Vater hören>> Da war ich mir ganz sicher.

Nun war Naruto an der Reihe. Ich konnte schon erahnen, dass irgendwas Lustiges bei ihm passiert. Meiner Meinung nach brachte Naruto einen guten Unterhaltungsfaktor mit sich mit. "Ach komm, lass es doch einfach", meinte Shikamaru zu ihm. "Ganz deiner Meinung, bei dir kommt sowieso nichts gescheites bei raus", stimmte Chouji zu. Die anderen waren nicht wirklich in der Stimmung, irgendwas amüsantes zu sehen, da sie wegen dem Uzumaki das gesamte ja machen müssen. Naruto hörte nicht auf die beiden. Stur stand er da und war bereit es hinter sich zu bringen. Er verwandelte sich in ein nacktes Mädchen. Sensei Iruka haute es glatt um. Blut lief ihm sogar aus der Nase. Ich musste mir ein Lachen verkneifen. "Lass das gefälligst!", schrie Iruka ihn an. Der Tag ging vorbei und ich kam nach Hause.

Es war ruhig im Haus. Ich zog meine Schuhe aus. "Hilf mir beim Haushalt!", rief meine Mutter von der Küche. Sofort lief ich in die Küche. Meine Mutter war gerade beim Abwasch. "Hallo Mutter", begrüsste ich sie höflich. Anstatt mich ebenfalls willkommen zu heissen, schaute sie mich herabwürdigend an und sagte sie "Mach bitte den Abwasch fertig und häng die Wäsche auf. Ich habe furchtbare Kopfschmerzen. Dein Vater wird erst in ein paar Tagen zurück sein von seiner Mission. Es scheint nicht so zu laufen, wie er es will." "Er wird also nicht zurück sein, wenn ich die Abschlussprüfungen hinter mir habe", stellte ich fest. Meine gute Stimmung war ein wenig tiefer gesunken. "Er macht sich auch keine Sorgen darüber, dass du nicht bestehst. Wenn doch wird er ziemlich wütend werden. Immerhin bist du ein Satou und wir Satous fallen nirgendwo durch!", erzählte sie mir. <<Ich werde bestehen, komme was wolle. Ich habe die letzten Jahre so hart trainiert und bald werde ich das Lob von meinen Eltern hören! Diese Prüfung wird der Schlüssel zu ihrem stolz sein! Ich bin mir ganz sicher. Sobald ich Genin geworden bin und ein eigenes Team habe, müssen sie einfach stolz auf mich sein!>> Mutter legte sich in ihrem Zimmer hin und ich beendete den Abwasch und die Wäsche für sie.

Die Abschlussprüfung stand an. Ich war der Zweitletzte. Vor mir sassen Sensei Iruka und Sensei Mizuki. Ich war sehr guter Dinge. Nichts konnte mich daran hindern, nicht zu bestehen. "Gut, mach bitte Doppelgänger von dir", bat Sensei Iruka mich. Ich nickte, machte die Fingerzeichen und schon stand fünf Doppelgänger im Raum mit mir. Man brauchte immer eine Glanzleistung zu zeigen, hat Vater immer gesagt und eine Glanzleistung muss scheinen, damit man seinen Augen nicht trauen konnten. An diese Devise hielt ich mich. "Sehr gut gemacht, du hast bestanden. Herzlichen Glückwunsch", sagte Iruka mir und ich konnte mir mein Grinsen nicht verkneifen. Er übergab mir mein Stirnband. Es fühlte sich unreal an, dass Stirnband nach all den Jahren harter Arbeit in meiner Hand zu halten, aber ich habe es geschafft, damit werde ich akzeptiert und geehrt in der Familie!

Überglücklich rannte ich aus der Akademie heraus. Alle anderen waren bereits draussen mit ihren Eltern. Ich schaute nach Mutter, doch ich fand sie nirgends. <<Ich hab ihr heute morgen doch erzählt, dass heute die Abschlussprüfung ist. Warum ist sie nicht hier und holt mich nicht ab?>> Alle anderen wurden von ihren Eltern umarmt und gelobt. Nur ich stand an der Seite. Alleine. Ich guckte auf mein Stirnband. <<Sie schläft bestimmt und hat den Wecker nicht gehört. Das wird es wohl sein. Ganz bestimmt>> Ich entdeckte Naruto. Er sass auf der Schaukel und hatte einen bedrückten Gesichtsaudruck. <<Er hat wohl nicht bestanden>> Aus der Akademie kam gerade Sasuke. Auch er hatte sein Stirnband. Mit kalter Miene lief er an allen vorbei zu sich nach Hause. Seit diesem Vorfall hatte er keine Verwandten mehr hier im Dorf. Früher haben wir uns mal nahe gestanden, aber das ist Vergangenheit.

Neben mir hörte ich zwei Frauen miteinander tuscheln. "Da ist doch dieser Junge. Anscheinend hat er nicht bestanden", flüsterte die eine zur anderen. "Ist vielleicht auch besser so, wenn er kein Ninja wird. Immerhin hat er doch...", sie wurde unterbrochen "Psst, du weisst doch wir dürfen darüber nicht reden!" Ich wusste wovon sie sprachen. Vater hatte mich vor Naruto gewarnt und mir erklärt, dass er den Fuchsgeist in sich hatte, aber das machte ihn nur noch interessanter. Ich wusste was vor 12 Jahren geschah. Vater machte mir nichts vor, sondern sagte mir immer die Wahrheit.

Vater ist ein hohes Tier in diesem Dorf und viele Shinobis waren auch bei uns zu Hause, um wichtige und streng geheime Dinge zu klären. So ziemlich alles habe ich davon mitbekommen. Mein Vater hat mich sogar schon ein paar Mal bei den Besprechungen mitgenommen, da er will, dass ich verstehe wie die Welt ist und wie es hier läuft. Er wollte mir nicht vormachen, dass die Welt perfekt sei und dass alles Friede Freude Eierkuchen sei. Nein, er wollte mir die grausame Welt zeigen in all seinen Formen und Farben. Durchaus habe ich Dinge mitgekriegt, die mir bis heute noch Schuldgefühle einbrachten, da ich nichts dagegen unternommen habe. 

Mit dem Stirnband in der Hand rannte ich guten Gewissens nach Hause. Ich konnte mein Grinsen und meine Freude einfach nicht verkneifen. Schnell zog ich die Schuhe aus und rief "Mutter! Mutter! Bist du da?" "Schrei nicht so herum Herr Gott nochmal! Was ist denn?", fragte sie genervt. Mit zerzausten Haaren kam sie aus ihrem Zimmer heraus. Stolz zeigte ich ihr mein Stirnband. Unbeeindruckt musterte sie das Stirnband und es blieb ruhig. "Und jetzt?", fragte sie nach einer Minute der Stille. Gekränkt sah ich sie an. "Ich bin jetzt ein Genin", sagte ich kleinlaut zu ihr. "Ein Genin ist noch nichts. Genins sind in der Rangleiste ganz unten. Komm wieder wenn du Jounin geworden bist", sagte sie kühl. Enttäuschend sah ich sie an und lief in mein Zimmer. Ich legte mich in mein Bett und starrte die Decke an.

"Sie hat Recht. Ein Genin zu sein, ist noch nichts. Jeder kann Genin werden. Ich muss stärker und besser werden. Genins sind schwach", redete ich mir selber ein.

Dragon Inside MeWhere stories live. Discover now