Part 07

3K 177 10
                                    

Wie von selbst begann ich einfach zu reden. Er sagte ohnehin nichts, stierte nur stumm vor sich hin. "Meine Familie wartet zu Hause auf mich. Ich wette, sie hoffen jeden Tag das ich wohlauf vor der Tür stehe. Oh Gott, wie ich sie vermisse. Mom, Dad, Gemma, selbst unsere Katze Molly. Und meine andere Schwester Joanna." Ich lachte kurz auf. "Sie ist einzigartig. Immer gut gelaunt, ausdauernd, geduldig. Sie ist wie unvergleichlich." Ich erwartete keinesfalls eine Antwort und doch blieb nichts als Stille zurück.

Wehmütig seufzte ich, humpelte zurück, während ich versuchte so gut es ging ihn zu stützen. Minuten später lag ich noch immer aufgewühlt von den letzten Ereignissen im Bett und starrte wie so oft an die belanglose Decke.

Später bekam ich heraus das Hemsworth Autist war. Er hatte jedoch eine sehr leichte uns abgeschwächte Form dieser Krankheit. Ein paar meiner Kameraden wussten das, selbst meine Mitbewohner Dan und Scott und der Offizier Lupi. Das mir das keiner gesagt hat.. Schließlich brannte es doch jedem unter den Nägeln was mit ihm war.

Am nächsten Tag durfte ich in die Kaserne. Mit Scott, Dan. Die Frage, welche ich am liebsten verdrängte hätte, kam in mir auf. Lebten die beiden überhaupt noch? Beklommen stieß ich zaghaft, fast vorsichtig die Türe auf. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit, als ich die Schlüssel ans Brett hing und meine Jacke über einen Haken warf.

"Hey, Styles, alter Geselle auch mal da!" kam es von der kleinen Küche. Dan. Mir fielen im wahrsten Sinne des Wortes Berge von Steinen vom Herzen.

Ich zog die Rolladen in meinem kleinen überschaubarem Zimmer nach oben, öffnete die Fenster, versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Doch meine Familie wollte einfach nicht aus meinem Kopf. Krampfhaft versuchte ich mich durch Fernseh schauen, irgendeinen alten Wälzer zu lesen und mit Dan zu reden, abzulenken, doch alles blieb beim gleichen.

Meine Stimmung sank je mehr tonlose Minuten, Stunden verstrichen und ich mir pausenlos Gedanken über meine Familie machte.

Joanna

"Hier ist die Mobilbox von Louis Tomlinson. Wenn du mir was zu sagen hast, rede nach dem Piep, wenn nicht lass es bleiben. Stay fresh, Louis." Ich rollte mich den Augen, legte das Handy beiseite und streichelte über Mollys schwarzes samtweiches Fell. Zufrieden schnurrte die Katze laut und schmiegte sich vertrauensvoll an mich.

Wo steckte er nur wieder? Ich wollte ihn zur Rede stellen. Was der Auftritt von letzter Woche sollte, was er sich einbildete, dass es so nicht weitergehen konnte. An der Tür klingelte es. Sicher war es Dad, der vom Joggen zurückkam. Um diese Zeit ging er jedes Wochenende laufen. Es war zu einer Art Ritual geworden.

"Oh, Besuch für dich, Schatz." flötete Mom mit ihrer ätzenden Das könnte dein Zukünftiger werden Stimme. Warum konnte sie dieses Getue nicht einmal ablegen? Sie wusste ganz genau wie sehr mich das nervte. Nicht gerade selten hielt ich ihr eine Moralapostel darüber, dass sie mein Liebesleben nicht im Geringsten etwas anging und das verkuppeln endlich ablegen soll. Schließlich war ich keine zehn mehr.

"Mom, nenn mich nicht Schatz ich bin nicht dein Gatte! Merk dir das endlich." rief ich genervt, nahm mir Molly vom Schoß und lief zur Türe. Ich hielt inne, als ich sah wer da vorne im Türrahmen lehnte. "Guten Morgen, Schatz."

CLIFFHANGER! Gemein, ich weiß. Aber so bin ich nunmal. Nee, Spaß. Ich hoffe das euch das Kapitel gefallen hat und würde mich über Rückmeldungen freuen. :) xx

Football TeacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt