Part 48

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"Ich glaube, ich weiß jetzt, was ich dir bewundere." meinte ich am nächsten Nachmittag, als ich mir eine Coke aus dem Kühlschrank holte. Er setzte sich an den Tisch mir gegenüber, starrte auf das PVC, zog die Lippen kraus, als hätte er etwas saueres oder ekliges gegessen. Seine Reaktion irritierte mich.

Er schob den Zeigefinger an die Lippe, formte ein Schmunzeln. "Ach ja? Was denn, Kleine?" Demonstrativ schoss seine Mundwinkel in die Höhe. Dieses provokante Grinsen, das hatte er drauf, definitiv.

"Deine Fähigkeit nur bedingt Gefühle zu zeigen. Ich hätte nie gedacht, dass das ist deine Gabe ist.. Gefühle nicht preiszugeben, nie schwach werden. Keiner kann dich verletzten, weil keiner weiß, was dich trifft." entfloh es mir, als ich mir noch nicht mal meiner Worte bewusst war.und ich wiederstand dem Drang, einen gehässigen Konter loszulassen. Etwas sagte mir, dass ich ersthaft und standhaft gegenüber ihm bleiben musste. Sein Blick wurde dunkler und er leerte sein Wasser in einem Zug.

"Falsch, Joanna. Falsch, du weißt es." murmelte er abwesend, gab mir einen stürmischen Kuss auf die Stirn und Minuten später fiel die Tür ins Schloss. Ich grübelte eine halbe Stunde über seine letzten Wort, bis mir endlich der Gedanke kam. Da wusste ich, was ihn verletzte. Was ihn traf. Sein innerstes. Sein Herz.

Es war Claire.

Da wurde mir noch etwas klar. Louis war ein Buch. Ein Buch, in dem man mühsam vorrankam. Doch ich hatte das Gefühl mit jedem Tag der verging, entdeckte ich ein neues Kapitel. Eine neue Seite. Eine neue Eigenschaft. Ein neues Geschenk.

Harry

Tonys Lippen trafen mein Kinn, ihre weichen, perfekten Hände umfassten die Konturen meines Gesichtes. Talings eindeutiger Blick lag durchwegs auf uns und allein dafür hätte ich ihn am liebsten nicht nur einmal in seine ach so empfindlichen Rippen gekniffen. Dann warf sie mir einen letzten Blick zu, in den ich mich verloren konnte, band die Haare nach hinten und trat wieder ihren Dienst an.

Als ich auf die return-Taste drückte drang wieder die Stimme meiner Mom zu mir durch und ich kletterte auf mein Bett, ließ mich darauf fallen und das Gestell erzitterte. "Es vergeht keine Minute, in der ich nicht an dich denken muss." kam es aus dem Hörer, den ich mir zwischen die Schulter und das Kinn geklemmt habe, während ich mir die unbequemen Stiefel von den Füßen riss. Ich hasste diese Dinger. Schon immer, wie mir danach auffiel.

Scotts Zustand blieb unverändert, der auf dem Bett unter mir lag und meine Matratze anstarrte. Unverändert - trotz gelegentlicher Zigaretten, trotz dem verzweifelten Versuch, ihn wieder auf die Beine zu bekommen. Und während meine Stiefel in die Ecke flogen, Talings im Bett unten rechts schimpfte und sich aufregte, hörte ich ihren unregelmäßigen Atem.

Dann drangen ihre Worte schnell und bebend durch die Leitung. "Warum machst du das Harry?" Im Prinzip wusste ich was kommen würde, wusste es ganz genau, ich wollte es nur nicht wahrhaben. Tief atmete ich durch, hielt inne, hielt den Atem an. Wartete auf ihre Antwort, die ich jetzt schon kannte. Warum? Ich wusste einfach, was sie nun sagen würde. Mir war es kkar, dass sie mir diese Frage irgendwann früher oder später stellen würde. "Willst du etwa wie Dad end-" Weiter kam sie nicht, weil ich schlagartig dazwischenfuhr. Aggressiv, herrisch, harsch.

"Was hat das denn bitte mit Dad zu tun? Das sind zwei Paar Stiefel, vergiss das nicht!" Die Wut brodelte in mir, wollte nur hervorkommen, platzen, explodieren. Es war eine Seite, die Mom nicht kannte, die ihr fremd war. Vollkommen fremd. Das war Anne nicht gewöhnt, nicht von mir. Das es nicht immer einfach war und jeder Einsatz ein Risiko mit sich brachte, man im negativen Sinne jede Faser deines Körpers zu spüren bekamst und man anfangs eine Höllenangst durchstehen musste, verschwieg ich ihr.

"Es macht mir Spaß, den Menschen zu helfen, als Team voranzukommen, was zur Hölle soll daran so falsch sein?" Der letzte Satz war nicht nehr als ein tonloses, heißeres, ersticktes Flüstern. Es war keine Frage, eher eine Antwort, eine Feststellung, ein Ausruf, eine Weisheit, wenn man so mochte.

Warum ich so zu ihr war? Vielleicht weil hier zu wenig zwischenmenschliche Nähe war. Pf, wenn ich das dem Offizier erzählen würde, er würde mich auslachen und mir dann eine einstündige Standpauke über Disziplin, Selbstbeherrschung und Ausdauer halten. Vielleicht auch, weil ich meine Familie so lange nicht gesehen habe. Vielleicht, weil nach der Zeit bei einigen die Nerven am Ende waren. Vielleicht, weil ich wusste, dass das hier ein Kapitel war. Ein Kapitel, das erst abgeschlossen war, wenn Frieden herrschen würde.

A/N: Ich habe 600 Wörter geschrieben, gespeichert und dann war es weg. Alles bis auf 200 Wörter. Ich habe fast geheult. Guys ich hab mir soviel Mühe gegeben und es war perfect und dann löscht Wattpad das EINFACH SO. WAS soll das!?

Naja man muss nicht alles verstehen. Ich hab es so gut es ging nochmal geschrieben und hoffe sehr das euch das Kapitel ein wenig gefallen hat. x

xo,
Nina :)

Football TeacherWhere stories live. Discover now